Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
unterdrückte es und legte tröstend den Arm um Bêlit.
    Sie lachte hart. »Er hat wenig Freude mit mir gehabt«, fuhr sie fort. »Fast wäre es mir gelungen, ihm die Augen auszukratzen. In dieser Nacht ließ er mich in Ruhe. Von da ab zwang er mir – da Peitschenhiebe Narben hinterlassen und er nur Schönheit um sich haben wollte – den Saft des Purpurlotus zwischen die Lippen, der den Körper für Stunden lähmt. Aber er tat es nicht oft. Es gab ihm wohl nicht, was er sich versprochen hatte.« Bêlit seufzte. »Jedenfalls begann ich mit der Zeit einzusehen, daß es falsch war, den Tod herbeizusehnen. Denn können Tote noch Rache nehmen? Es wurde mir klar, daß ich den Verstand nutzen mußte, um dafür sorgen zu können, daß viele Sklaven Hoiakim, Shaaphi, Aliel und Kedron in jener anderen Welt dienen werden.«
    Eine heftige Brise brachte das Schiff zum Schlingern, und das Segel knallte wie eine Peitsche.
    »Ramwas hatte geschäftlich etwas in Khemi zu erledigen«, sagte Bêlit. »Nie verhüllte ich meinen Haß vor ihm, trotzdem brachte ich ihn dazu, mich mitzunehmen. Ich versprach mir etwas davon – denn Khemi ist eine Hafenstadt ...«
     
    Der sich rundende Mond versank mit einem Hof um sich im grün schimmernden Westen. Stille herrschte in der Straße unter den Spitzbogenfenstern, durch die ein wenig kühlende Luft drang. Das sanfte Rot des Mondes und der weiche Schein des Abendsterns ließen das kunstvolle Ziergitter glitzern.
    In einem ganz mit rotem Samt behangenen Gemach erhob sich Bêlit von dem Diwan, auf dem sie geduldig gewartet hatte. Auf einem Tischchen in der Nähe stand eine mit Lilien gefüllte Vase. Sie riß die Blumen heraus und warf sie achtlos auf den Boden. Mit einem Hieb gegen die Tischplatte zerschlug sie die Vase. Den scharfgezackten Hals behielt sie in der Hand. Damit rannte sie zur Tür.
    Mit der anderen Faust hieb sie wieder und immer wieder dagegen. »Macht auf!« stöhnte sie. »Öffnet! Laßt mich heraus! Holt einen Heiler! Ich sterbe!«
    Der Riegel glitt schleifend zurück. Die Tür schwang weit auf. Das Lampenlicht auf dem Gang fiel voll auf den riesenhaften Eunuchen. Er hielt den Säbel in der Hand, doch seine Miene verriet kein Mißtrauen, als er sich erkundigte:
    »Was willst du, Weib?«
    Bêlit grinste breit. »Das!« zischte sie und stieß ihm die Glaszacken blitzschnell in den Hals und drehte ihre Waffe. Er taumelte zurück, konnte jedoch nicht schreien, nur ein Gurgeln und Röcheln entrang sich seiner Kehle, bis er in die Knie sank und schließlich auf den Bauch fiel.
    »Ich wollte, du wärst Ramwas«, murmelte sie, als er leblos zu ihren Füßen lag. Sie zerrte seinen zamboulischen Krummsäbel aus der Scheide und schlich auf den Zehenspitzen zur Treppe. Das Licht der Lampen an der Wand flackerte und warf ihren Schatten gespenstisch vor ihr her, als sie die Stufen hinuntereilte.
    Am Fußende der Treppe, wo eine Tür in die Freiheit führte, hielt ein kräftiger Mann, der zweifelsohne kein Eunuch war, Wache. Er trug Helm, Brustharnisch, Lederkilt und Wadenschienen. In der Rechten hielt er eine Pike, und an seiner Seite hing ein Säbel in seiner Hülle.
    »Halt!« brüllte er, daß es laut von den hohen Wänden widerhallte.
    Bêlit verbarg den Krummsäbel hinter ihrem Rücken. Sie gönnte ihm ein Lächeln, wie sie es bisher nur Aliel geschenkt hatte. »Halt?« murmelte sie. »Mit dem größten Vergnügen werde ich Euch halten, wenn Ihr das möchtet, Soldat. Als lebenslustiges Mädchen wird man des Harems bald müde, wißt Ihr?«
    Ein wenig beunruhigt, etwas geschmeichelt und völlig verwirrt machte er einen Schritt zurück. Sie zog ihre Waffe hervor und griff an.
    Fast wäre es ihr gelungen, ihn zu töten. Er sprang zur Seite, wich der pfeifenden Klinge aus und riß den Pikenschaft hoch, um ihren zweiten Hieb abzufangen. Bêlit stieß ihre Klinge herum und stach in seinen Oberschenkel.
    Er brüllte um Hilfe. Sie drang durch seine Abwehr hindurch und hieb von links und rechts zu. Er ließ die Pike fallen. Hätte er seinen kühlen Kopf behalten, wäre es ihm vielleicht möglich gewesen, sie zu besiegen, aber daß eine lachende, tollkühne Frau ihn bedrängte, weckte unwillkürliche Angst in ihm. Bêlit hatte das Fechten von ihrem Vater gelernt und in Kush Büffel und Löwen erlegt.
    »Hexe! Hexe!« japste er und versuchte seinen Säbel zu ziehen, aber Bêlits Klinge traf sein Handgelenk und durchtrennte es halb, dann stieß sie ihm die Säbelspitze in den Hals.
    »Ich verließ

Weitere Kostenlose Bücher