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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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brauste das Boot dahin, immer schneller. Der vom Bug durchschnittene Wind pfiff.
    Hakketh deutete mit einem Kopfnicken auf das Deckhaus. »Eine Kammer ist für dich dort abgeteilt. Man wird dir die Ketten abnehmen, wenn du dich dorthin zurückziehen willst. Du wirst auch zu essen und zu trinken bekommen, und niemand wird dich belästigen. Solltest du jedoch etwas Unvernünftiges versuchen, muß ich dich wieder fesseln lassen.«
    Das Boot ließ nicht, wie bisher, schäumendes Kielwasser zurück. Es hatte sich mit dem Wind erhoben und streifte die dunkle Oberfläche des Flusses nur noch. Der Akoluth an der Kristallkugel senkte die Arme lediglich und deutete, wenn er die Richtung ändern wollte. Manchmal, wenn er beispielsweise irgendein Treibgut sah, mit dem das Boot zusammenstoßen mochte, verringerte er die Geschwindigkeit, indem er die Arme wieder himmelwärts hob, das Wort »Aaleth!« sagte und dann die Arme in dem Maße senkte, in dem er das Tempo drosseln wollte. Dann murmelte er »Memn!«, und die gewünschte Geschwindigkeit wurde beibehalten, bis er sie wieder zu ändern gedachte.
    »In drei Tagen und drei Nächten werden wir Khemi erreicht haben«, sagte Hakketh und wandte sich von Daris ab.
    Das Mädchen bemühte sich, nicht zu weinen und ihrer Verzweiflung nachzugeben. Mit blicklosen Augen starrte sie westwärts, wo die Sonne hinter den Bergen unterging, die ihr Daheim gewesen waren.
     

5. Hexenwerk
    5
     
    HEXENWERK
     
     
    Die Festung des Mantikors befand sich nahe dem Krokodiltor. Es war ein gewaltiges, fast würfelförmiges Bauwerk aus dunklem Stein um einen engen Innenhof. Ihren Namen hatte sie von dem Fabelwesen, das über dem eisernen Haupteingang skulptiert war. Die unteren Stockwerke hatten in den Jahrhunderten ihres Bestehens viel Leid gesehen, denn hier waren die Verliese und Folterkammern, und hier fanden auch die grauenvollsten Hinrichtungen statt. Die Bürger von Khemi mieden schon allein die Nachbarschaft der Festung, weil sie glaubten, daß ein böser Zauber von ihr ausging. Sie wußten nicht, daß sich in den beiden Obergeschossen prunkvolle Gemächer, eine bestausgestattete Küche und ein geheimer Zugang für Unterhaltungskünstler befand, die mit verbundenen Augen dorthin und zurück gebracht und für ihre Darbietungen gut bezahlt wurden. Manchmal hielt die Priesterschaft es durchaus für vorteilhaft, einen Gefangenen in komfortabler Umgebung gefügig zu machen. Aus diesem Grund waren auch die Obergeschosse streng bewacht.
    In Seidengewänder gehüllt ruhte Jehanan, Bêlits Bruder, auf einem weichen Diwan. Neben ihm stand eine Tür zu einem Balkon offen, zu dem blühende Kletterpflanzen an Spalieren hochrankten und ihm außer ihrem herrlichen Duft auch kühlenden Schatten schenkten. Das Gemach war groß, mit prächtigen Möbelstücken eingerichtet und mit vergoldeten Arabesken verziert. Weitere Türen führten zu einem Bad, das fast so geräumig wie das Gemach war, denn in ihm befand sich ein Becken, groß genug, darin zu schwimmen; und zu einem kleinen, aber üppig ausgestatteten Schlafgemach.
    In den paar Tagen hier hatte Jehanan wieder ein wenig Fleisch angesetzt, seine volle Kraft war zurückgekehrt und der Wahnsinn aus seinen Augen gewichen. Zwar zogen sich nach wie vor tiefe Narben über sein Gesicht, aber es war gewaschen, Kinn und Wangen glattgeschabt, und es konnte wieder lächeln. Es war sehr wohl ein Gesicht, das so manche Frau anziehend finden mochte.
    Nehekba kauerte neben ihm. Ein hauchdünnes Schleiergewand und kostbarer Schmuck betonten ihre absolute Weiblichkeit. Sie lächelte und strich ihm zärtlich über die Wangen. »Und was ist dann passiert, Liebster?« gurrte sie.
    »Wa-rum ...« Jehanan blickte sie verwirrt an. »Warum interessiert es dich? Es ist ein völlig unbedeutendes Erlebnis aus meiner Kindheit. Ich hielt inne, als mir klar wurde, daß ich mich gar nicht mehr so richtig daran erinnern kann.«
    »Oh, mich interessiert alles, was dich betrifft«, versicherte sie ihm.
    Freude rötete sein Gesicht. Er legte eine Hand auf ihren Schenkel und sagte: »Nun, wie ich bereits erzählte, kehrten Bêlit und ich sicher, wenn auch schmutzig und atemlos, von unserem Dschungelabenteuer zurück. Unser Vater war erzürnt, daß wir uns so in Gefahr begeben hatten, und wollte uns übers Knie legen. Doch Mutter sagte zu ihm – hm, was waren ihre Worte? – sie sagte, er sollte Unternehmungslust nicht bestrafen, schließlich hätten wir sie von ihm, und sie würde uns in

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