Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Runzeln und den tiefliegenden Augen, genau wie über die zahlreichen magischen Utensilien im Gemach. »Du wunderst dich, weshalb ich keinen Sturm herbeibeschworen habe, um das Schiff zu versenken. Ich werde dir sagen, weshalb nicht, doch wenn du es je jemandem verrätst, wirst du dir bald die Qualen der Hölle ersehnen.«
    »Ich bin ein getreuer Diener meines Lords«, versicherte ihm Amnun kühn.
    Tothapis' kahler Schädel nickte. »Das warst du auch bisher immer. Nun, unsere heilige Pflicht ist, Generation um Generation, die Macht Sets zu erhöhen.« Er beschrieb das Zeichen seines Gottes, und Amnun beugte die Knie, während Nehekba kurz mit den Händen das Gesicht bedeckte, wie es sich für eine Frau schickte. »Außer Set gibt es noch andere Götter«, fuhr Tothapis fort. »Sie haben ihre eigenen Machtbereiche. Zu Sets gehört das Meer nicht – noch nicht. Deshalb kann ich, als sein Priester, nur unbedeutende Zauber darüber ausüben. Unsere Hauptwaffe in diesem Fall ist unser menschlicher Verstand.«
    Er hob einen knochigen Finger. »Hör zu. Der Frachter Meniti läuft morgen mit der frühen Flut aus. Kapitän und Besatzung glauben, sie sollen ihre Ladung nach Umr im Süden bringen. Bei diesem Kurs wird Bêlits Tigerin ihn bald sichten und zweifellos versuchen, ihn zu entern. Mit dem bißchen Macht, das ich über dem Meer habe, werde ich dafür sorgen, daß der Wind für unser Unternehmen günstig ist. Die Sache ist so wichtig, daß dieses kleine Opfer kaum zählt. Du wirst noch heute abend in der Rolle, die ich dir erklärte, an Bord gehen.« Er deutete auf Schriftstücke auf dem Tisch. »Dort sind die erforderlichen Dokumente. Ist dir alles klar?«
    »Nein, Lord«, gestand Amnun. »Ich soll eine Vertrautheit mit einer Person vortäuschen, die ich nie auch nur gesehen habe. Wie?«
    Tothapis winkte Nehekba zu. Sie trat nahe heran. Amnun betrachtete sie mit einer Mischung aus Bewunderung, Verlangen und Furcht, über die sie sich, wie bei jedem anderen auch, innerlich amüsierte und die ihr schmeichelte. »Weißt du, wer ich bin?« fragte sie.
    Wieder beugte er das Knie. »Ihr seid Lady Nehekba, die Hohepriesterin Derketas, und ich bin Euer untertänigster Diener.«
    »Ich habe an Wissen ausgeforscht, was für deinen Auftrag nötig ist, und werde es jetzt auf dich übertragen. Sieh mich an.«
    Er hob die Augen zu ihren. Sie drehte den Spiegel an ihrem Hals. Ein Lichtstrahl löste sich. Amnun erschauderte und erstarrte. Seine Züge wirkten wie eingefroren. Sie hielt den Strahl auf seine Augen gerichtet, während ihre Linke gestikulierte und sie Worte flüsterte.
    Nach einer Weile ließ sie den Talisman wieder frei von seinem Kettchen um ihren Hals baumeln. »Amnun, erwache!« befahl sie.
    Wieder erschauderte er, blinzelte und kam zu sich. »Du weißt nun, was ich von Jehanan erfahren habe«, sagte Nehekba. »Nutze das Wissen gut, und deine Belohnung wird hoch sein.«
    Erstaunen ließ den Mann taumeln. »Ich – ich weiß alles!« rief er. »Es ist, als hätte ich es mit eigenen Ohren gehört!«
    »Fasse dich!« sagte Tothapis unter dem Baldachin des geschnitzten Kobraschädels heraus. »Du wirst noch diesen Abend, morgen und die folgende Nacht haben, über das nachzudenken, was unsere Lady von Derketa auf dich übertrug, und es in deinem Kopf zu ordnen. Danach – eine Weile lang –, Amnun, wirst du die Verkörperung des Schicksals sein. Set sei mit dir, der du dich für ihn einsetzt.«
    Ein paar Worte fielen noch, ehe der Agent sich tief verbeugte und die Sklaven ihn hinausbegleiteten. Nehekba verlagerte ruhelos ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen, bis sie schließlich fragte. »Gestattet Ihr, daß ich mich zurückziehe, mein Lord?«
    Er wandte ihr nun seine volle Aufmerksamkeit zu. »Wohin wollt Ihr Euch zurückziehen?« fragte er. »Die Stunde, da wir uns Conans annehmen müssen, naht. Wir dürfen die Zeit bis dahin nicht müßig sein.«
    »Das werde ich auch nicht«, versicherte sie ihm. »Ich beabsichtige, sofort zur Festung zurückzukehren – zu Falco.«
    Tothapis runzelte die Stirn. »Zu dem ophireanischen Spion? Was versprecht Ihr Euch denn noch von dem unwissenden Burschen?«
    »Ich werde ihn enger an mich binden. Vergeßt nicht, mein Lord, daß auch er, wie wir erkannten, auf unergründliche Weise mit Conans Geschick verknüpft ist. Da halte ich es für angebracht, ihn uns zum verläßlichen Werkzeug zu machen.«
    »Habt Ihr ihn denn nicht bereits zu Eurem gemacht, genau wie Jehanan?«
    Das

Weitere Kostenlose Bücher