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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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mitternachtschwarze Haar umschmeichelte ihren Busen, als Nehekba den Kopf schüttelte. »Nicht völlig. Er liebt mich, ja, aber sein Ehrgefühl stellt die Pflicht über seine persönlichen Wünsche. Gestattet mir zu versuchen, diese Einstellung zu untergraben. Aber dazu muß ich langsam und feinfühlig vorgehen.« Ein schamloses Lächeln huschte über ihre Lippen. »Doch es ist mir nicht unangenehm. Trotz seiner Jugend ist er ein hervorragender Liebhaber.«
    »Nein, laßt ihn warten!« befahl Tothapis in eisigem Grimm. »Ihr vergeudet zu viel Eurer Kraft mit fleischlichen Dingen.«
    »Ich diene Derketa, die dafür steht«, antwortete sie herausfordernd.
    »Doch vorrangig dient Ihr Set – vor allen und allem anderen in diesem Universum, Nehekba! Oder habt Ihr gewagt, das zu vergessen?« Erschrocken schwieg die Hexe. Der Zauberer fuhr fort: »Ich benötige Eure Unterstützung dringend. Erst heute erhielt ich eine Nachricht durch den Homunkulus, den wir nach Luxur schickten. Sie war von Hakketh. Er kommt mit einer Kriegsgefangenen hierher, einer Tochter des Anführers der taianischen Rebellen. Er hat eine Bestimmung in ihr gespürt, die Gefahr für uns bedeutet. Näheres konnte er nicht ergründen, deshalb will er, daß ich selbst sie ansehe. Gewiß ist auch ihr Geschick auf irgendeine Weise mit Conans verflochten. Mir sind Geist und Seele des Weibes fremd, Nehekba. Deshalb müßt Ihr mir mit den Plänen und dem Zauber helfen, die auch sie zu einem Instrument gegen Mitra und für Sets Sieg machen.«
     

6. Pirat, Barbar, Retter
    6
     
    PIRAT, BARBAR, RETTER
     
     
    »Segel voraus!«
    Der Ruf vom Mastkorb der Tigerin rief ein begeistertes Echo auf dem Deck hervor. Geschmeidig wie schwarze Panther beeilte die Mannschaft sich, Truhen unter den Ruderbänken hervorzuziehen, Waffen herauszuholen, sich zum Kampf auszustatten und ihre Posten zu beziehen. Am Bug deutete Bêlit lachend nach steuerbord. Doch kein Befehl war mehr erforderlich. Die beiden Steuermänner, mit weiß blitzenden Zähnen im dunklen Gesicht, wechselten bereits den Kurs. Conan riß seine Gefährtin an sich, küßte sie schnell und heftig, ehe er zum Ruderdeck hinuntersprang, um sich ebenfalls zu rüsten.
    Ein kräftiger Wind füllte die Segel und jagte die Galeere durch die schaumgekrönten Wellen. Hülle und Takelwerk knarrten, als wollten sie in den Kampfgesang der Bukanier einstimmen. Das Festland lag am östlichen Horizont, aber etwa eine Meile achtern warf sich die Brandung gegen eine winzige Insel, deren Klippen sich kahl und von Sonne und Wind gebleicht dem blauen Himmel entgegenreckten.
    Conan kam zu Bêlit zurück. Seine mächtige Gestalt steckte jetzt in glänzender Kettenrüstung und gehörntem Helm. Schwert und Dolch hingen in ihren Scheiden an seiner Seite, und an seinem linken Arm hielt er einen Subaschild. Bêlit hatte sich nicht gerüstet. Sie trug noch die gleiche Tunika und das Stirnband, nur hatte sie ihr Haar jetzt geflochten und hochgesteckt, damit es ihr im Kampf nicht in die Augen fallen konnte. Ihre Waffen waren lediglich zwei schlanke Klingen.
    Conan spähte geradeaus. Sie näherten sich ihrem Opfer, einem dickbauchigen stygischen Kauffahrer, schnell mit großer Geschwindigkeit. Er sah, wie die Besatzung versuchte, mehr Fahrt aus dem rechteckigen Segel zu holen, und sich dann zum Kampf bereit machte, als sie erkannte, daß er unausbleiblich war.
    »Wieder kann ich ein wenig Rache nehmen!« freute sich Bêlit.
    »Er dürfte eine wertvolle Ladung haben«, meinte Conan. »Und um ehrlich zu sein, Liebste, mich dürstete allmählich nach einem guten Kampf.« Er zog die Brauen zusammen. »Aber ich wünschte, du würdest dir doch eine Rüstung anziehen.«
    »Ich sagte dir schon einmal, daß eine Frau nicht die Körperkräfte eines Mannes hat«, entgegnete sie. »Eine Rüstung würde mich nur behindern, und einen scharfen Pfeil kann sie genausowenig abhalten, wie einen heftigen Hieb gegen meinen Hals. Ohne sie bin ich im Handgemenge so geschickt oder noch geschickter als die meisten.«
    Conan versuchte seine Sorge um sie abzuschütteln. Crom, der Hauptgott der Cimmerier, gab jenen, denen er seine Gunst schenkte, Mut und Kraft – aber sonst nichts –, damit sie sich ihren eigenen Weg durch die Welt kämpfen konnten. Hatte Croms Hand sich über die Schwarze Küste hinabgesenkt und Bêlit im Mutterschoß berührt? Es wäre durchaus vorstellbar.
    Kurz dachte er an sein rauhes Heimatland. Wahrlich, weit war er von ihm gewandert, und wild

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