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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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blitzenden Stahles. Krachen und Klirren vermischten sich mit den Schreien jener, die der Cimmerier fällte oder zurücktrieb. Und nun schwärmten auch bereits Bêlits Krieger an Deck.
    Der stygische Kapitän brüllte von seinem Heckkastell, und seine Männer gehorchten. Sie waren eine gutausgebildete Mannschaft. Die, die dazu noch in der Lage waren, formierten sich zu einem dichtgeschlossenen Trupp und zogen sich zum Heck zurück, nicht ohne einigen ihrer Gegner zu beweisen, daß sie nicht zu unterschätzen waren. Die Suba beschäftigten sich hauptsächlich mit denen, die sich diesem Trupp nicht hatten anschließen können, aber trotzdem einen harten Kampf lieferten. Jedenfalls gelang es gut zwanzig der Seeleute, das obere Deck zu erreichen.
    Bêlit rannte über blutige Planken, sich vor Schmerzen krümmende Verwundete und verstümmelte Tote zu Conan. Pfeile vom Achterdeck sirrten ihr nach. Er zog sie an sich hinter den Schutz seines Schildes. »Von dort können sie uns lange widerstehen«, sagte sie. »Diese Gewässer sind viel befahren, und Piraten sind die Feinde jeder seefahrenden Nation. Sie können hoffen, daß ein anderes Schiff vorüberkommt und ihnen hilft. Dann, fürchte ich, werden wir uns zurückziehen müssen.«
    »Wir können zumindest Beute ... Nein«, überlegte Conan laut. Es wäre unmöglich, die Ladung unter Beschuß auf die Galeere zu bringen. Schon jetzt waren die Bukanier gezwungen, Schutz hinter Deckhaus, Mast und Poller zu suchen. Ein Pfeil prallte gegen seinen Schild. Conan suchte nach Deckung für Bêlit.
    »Zumindest können wir das Schiff in Brand setzen!« sagte Bêlit verärgert.
    Diese sinnlose Zerstörung widerstrebte dem Cimmerier. »Wart«, sagte er. »Ich habe eine Idee. Sie können die Leiter gegen uns halten – aber nur, solange ihnen niemand in den Rücken fällt.« Er stand nun vor dem Deckhaus. »Hilf mir«, forderte er das Mädchen auf und legte den Schild ab.
    »Was ...«, begann sie, da erklärte er ihr, was er vorhatte. Einen Herzschlag lang starrte sie ihn erschrocken an, dann lachte sie wie eine Wölfin. »Du bist verrückt, Conan, aber wundervoll! Ja, geh!« Sie küßte ihn so heftig, daß ihre Zähne in seine Lippen stießen, und kniete sich nieder, um ihm die Stiefel aufzuschnüren.
    Er schlüpfte aus dem hinderlichen Kettenhemd, das rasselnd auf die Deckplanken sank, und band sich das Schwert auf den Rücken. Barfuß, nur in engen Beinkleidern und Helm, rannte er los. Am Mast studierte er kurz die Takelung, wählte ein Fall aus und zog seinen Dolch, um es zu durchtrennen. Danach huschte er zur Reling und den Wanten auf dieser Seite. Finger und Zehen klammerten sich um geteerte Webeleinen. Flink wie ein Eichhörnchen kletterte er hoch.
    Die Stygier schienen ihn nicht bemerkt zu haben. Bêlit hatte dafür gesorgt, daß ihre Bogenschützen sie beschäftigten. Ein Schanzkleid um das Achterdeck bot ihnen Deckung, aber sie mußten die Köpfe darüber heben, wenn sie den Beschuß erwidern wollten.
    Auf einer Rahe über dem flatternden Segel kauernd, zog Conan das gekappte Fall ein. Die Pardune bot ihm zwar einen Weg hinunter, doch der würde nicht schnell genug sein. Statt dessen durchschnitt er das Fall ein zweitesmal, an der Rolle jetzt, und rannte an der Rahe hinaus. Ohne Steuermann am Ruder schaukelte das Schiff in den Wellen, und sein Mast beschrieb wilde Bogen durch die Luft. Conan verschwendete keinen Gedanken an die Gefahr und balancierte zum Ende der Rahe. Dort schnitt er so viel des Segels frei, daß es ihn nicht behindern würde. Nachdem er abgeschätzt hatte, wieviel des Falls er benötigte, machte er es fest. Dann nahm er das freie Ende in beide Hände und sprang.
    Er kam zu einem ruckhaften Halt, als das Tau sich straffte, und schwang vorwärts über Deck, Kabine, Krieger, Tigerin und die immerhungrige See. Am liebsten hätte er laut gejauchzt, wie damals als Junge, wenn er sich in Cimmerien von Wipfel zu Wipfel geschwungen hatte. Zum Heck wirbelte er, und tief über dem Achterdeck ließ er das Fall los.
    Er landete so heftig auf dem Schanzkleid, daß die Wucht des Aufpralls jeden Knochen zu erschüttern schien. Trotzdem sprang er sofort aufs Achterdeck. Noch ehe er sich duckte, zischte bereits sein Schwert aus der Scheide, und da er keinen Schild trug, zog er mit der Linken auch den Dolch. Ein Seemann starrte ihn ungläubig an. Conan schwang das Schwert, und ein Schädel rollte.
    »Hoi-ho!« brüllte der Cimmerier und hieb nach links und rechts. Ein Speer

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