Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
ihr Mann. Sie ist die Tochter Hoiakims von Shem, den die Suba Bangulu nannten.«
    Freude und Ehrfurcht machten das feiste Gesicht fast anziehend. »Und ich bin Sakumbe, der Bangulu gut kannte und die kleine Bêlit auf den Knien schaukelte«, sagte der Schwarze. »Willkommen! Willkommen!« Er ließ seinen Wurfspeer fallen, stapfte vorwärts und schloß Conan begeistert in die Arme.
     
    Die unzähligen Sterne glitzerten majestätisch über der Einsamkeit Taias. Das Prasseln eines Feuers übertönte das Plätschern des Baches daneben. Beißender Rauch stieg hoch, und das Gelb und Rot der Flammen fiel auf die mit überkreuzten Beinen um das Feuer Sitzenden.
    Genau wie auf dem Schiff waren die Suba nicht nachtragend und suchten keine Rache für ihre Gefallenen und Verwundeten – letztere waren glücklicherweise nicht schwerverletzt. Mit lärmender Herzlichkeit boten sie ihren neuen Freunden Schutz, Essen und was sie von ihrem sauren Wein nach ihrer langen Wanderschaft noch übrig hatten. Sie drängten sich um sie, damit ihnen keines ihrer Worte entgehen möge, obwohl keiner außer ihrem Häuptling die Lingua franca wirklich beherrschte. In regelmäßigen Abständen faßte dieser sie deshalb für sie zusammen und offenbar bildhafter, als er sie gehört hatte.
    »Ja«, erzählte Sakumbe seinerseits, »das waren schlimme Jahre für uns, seit die Stygier uns aufspürten. Geschwächt waren wir immer wieder Überfällen von benachbarten Stämmen ausgesetzt. Bêlit und ihre Seefahrer erleichterten uns dann jedoch das Leben, denn aus dem Erlös der Beute, die sie heimbringen, können wir uns Krieger aus dem Süden zu unserem Schutz anheuern. Trotzdem sind wir bei weitem nicht mehr das, was wir zu Bangulus Zeiten waren. Ich, der ich viele Rinder und Jamswurzeln und Frauen hatte, wurde zum armen Herumtreiber, immer auf Suche nach einem Auskommen.
    Ich dachte natürlich auch daran, mich Bêlit anzuschließen, aber mir fiel noch rechtzeitig ein, wie leicht ich seekrank werde. Also scharte ich diese Burschen um mich, und wir machten uns als Händler auf den Weg. Von unserer Küste nahmen wir hauptsächlich Salz mit, denn viel anderes war uns nicht geblieben. Wir tauschten es gegen Elfenbein, Federn, seltene Hölzer und dergleichen. In Keshan handelten wir das gegen Eisenwaren, Schmuck, Salben und Gewürze ein – ja, und Maultiere nicht zu vergessen.« Er hob einen Weinbeutel, spritzte seinen Mund voll, rülpste und reichte den Beutel weiter. »Statt auf demselben Weg zurückzukehren, beschloß ich, die Berge zu überqueren, denn wir hatten erfahren, daß es in Südoststygien zu Schwierigkeiten gekommen war. Ich hielt es für möglich, daß arme ehrliche Leute dort zu ein bißchen extra Profit kommen könnten.«
    »Einschließlich Sklaven«, warf Conan ein.
    »Auch das, falls die Gelegenheit sich bot«, erwiderte Sakumbe ungerührt. »Wir haben schon mehrmals unterwegs ein paar Sklaven erstanden, um sie dann ein Stück weiter zu einem höheren Preis zu verkaufen. Jedenfalls, was die Gegend hier betrifft, sagte ich mir, daß die Stygier im Augenblick den Handel nicht unter so strikter Kontrolle halten können wie sonst, und vielleicht liegt irgendwo auch Beutegut herum, das einen neuen Herrn braucht.« Er seufzte tief. »Aber bis jetzt kamen wir nur durch trostlose Öde. Da könnt ihr es mir nicht verdenken, daß ich drei junge, gesunde Leute auf den Markt bringen wollte. Aber ich freue mich sehr, daß es so gekommen ist. Schade natürlich um Dengeda, doch, was soll's?« Er klopfte dem Cimmerier kräftig auf den Rücken. »Jeder Freund Bêlits ist auch mein Freund. Und du sagst, du bist ihr Mann? Ho ho, wäre ich dem Mädchen nicht eine Art Onkel, würde ich sie dir neiden.«
    Conan wurde ernst. »Ihr solltet lieber am Morgen umkehren und den Weg über den Paß nach Keshan nehmen«, riet er Sakumbe. »Dieses Land ist in bitterster Not. Es leidet nicht nur unter schlimmster Tyrannei und befindet sich jetzt im Kriegszustand, sondern muß nun auch mit übelster Zauberei rechnen.«
    »Wa-as?« Sakumbe wirkte beunruhigt.
    »Du hast gehört, was ich erzählte. Ich glaube nicht, daß die Zauberer inzwischen aufgegeben haben.«
    Sakumbe runzelte die Stirn, rülpste erneut und brummte: »Wir müssen uns beraten.« Er deutete auf einen seiner Männer, der ihm gegenüber saß. Zwar war dieser jünger als er, doch älter als die restlichen, hager, mit harten Zügen und düsteren Augen. Narben bildeten ein seltsames Muster auf Gesicht und Rumpf.

Weitere Kostenlose Bücher