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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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zerklüfteten Hochland: Taia, das die Stygier eine rebellische Provinz nannten, seine eigenen Bürger aber ein Land, das um seine Freiheit kämpfte. Wo die beiden Flüsse sich trafen, lag am linken Ufer des schmäleren Stromes die kleine Stadt Seyan schlummernd in den Schatten ihrer weißen Mauern.
    »Wir werden diesen Arm hier hochfahren«, sagte Daris und deutete, »vorbei am Ackerland zu einer Grotte, in der wir das Boot verstecken können. Von dort ist es nicht mehr allzu weit zu Fuß nach Thuran. Selbst wenn mein Vater sich im Augenblick nicht dort aufhalten sollte, können wir da auf seine Rückkehr warten. Die Priester Mitras werden uns inzwischen gastlich aufnehmen.«
    Ihre Stimme klang eifrig. Conan war froh darüber. Sie hatte während der ganzen Fahrt nichts Törichtes gesagt oder getan, wie er befürchtet hatte. Sie hatte auch nicht geweint oder sich beleidigt zurückgezogen, sondern war zu ihren beiden Gefährten auf stille Weise gleichmäßig freundlich gewesen. Doch von ihrer Fröhlichkeit und Begeisterung, die sie auf dem Weg von Khemi nach Luxur unterhalten hatten, war nichts mehr zu spüren. Der Cimmerier hoffte sehr, daß sie beides wiedergewinnen würde.
    Nachdem er abgeschätzt hatte, daß sie unter einer Brücke über den Helu hindurchkommen würden, lenkte er das Boot entsprechend. Er hatte seine Abneigung davor überwunden. Obgleich er diese Art von Fortbewegung immer noch für unmännlich hielt, mußte er doch zugeben, daß sie in ihrem Fall ungemein nützlich war. Das Boot bog ab. Falco am Bug signalisierte, daß alles klar war. Die Kraft des Gebirgsstroms, der in den trägen Styx brauste, erschütterte die Schiffshülle.
    Abrupt verdüsterte sich das Dämonenfeuer. Das Boot wurde langsamer, zog die Flügel ein und trieb hilflos zurück. Erst als die Mündung weit hinter oder vielmehr vor ihnen lag, gewann es wieder Kraft.
    »Was, zum Teufel!« fluchte Conan. Welche Zauberei war jetzt am Werk? Er biß die Zähne zusammen und versuchte es noch einmal. Das Boot schaffte die Mündung nicht.
    Falco rannte zum Heck. »Ich fürchte, unser Hexenfahrzeug weigert sich, sein heimatliches Gewässer zu verlassen«, sagte er. »Oder möglicherweise kommt die bewegende Magie direkt aus dem Styx. Wenn wir es einen anderen Fluß hochbringen wollen, müssen wir es in Schlepp nehmen.«
    Conan nickte. Ein Blick zu dem reinen Glitzern der Milchstraße vertrieb seine Furcht vor dem Übernatürlichen. »Das klingt vernünftig«, brummte er. »Nur gut, daß wir nicht versuchten, die Hochsee zu erreichen. Also, was sollen wir jetzt tun?«
    »Fahren wir noch ein paar Meilen südwärts«, schlug Daris vor. »Ich erinnere mich an ein Fleckchen, wo wir das Boot auch verhältnismäßig gut verbergen können – zumindest in diesen schlimmen Zeiten, wenn niemand zu seinem Vergnügen umherwandert. Allerdings werden wir so einen längeren Weg zu Fuß haben, als wir dachten; doch zu schaffen ist er.«
    Ihre Begleiter waren einverstanden. Seyan blieb hinter ihnen zurück. Das Fleckchen, von dem Daris gesprochen hatte, stellte sich als Spalt im steilen Felsenufer heraus, allerdings so schmal, daß sie das Boot nur mit Mühe hindurchsteuern konnten, dafür jedoch tief genug, daß es vom Fluß aus nicht zu sehen war. Sie beschlossen, sich die Nacht noch an Bord auszuruhen, ehe sie sich im Morgengrauen auf den Weg machten.
    In der frühen Dämmerung kletterten sie die Felswand hoch. Aus den Vorräten an Bord hatten sie sich gut ausgestattet: jeder mit einer Tunika und einer zusammengerollten Decke, dazu trugen die Männer Stiefel, Kaftane und Burnusse gegen die Mittagssonne; Proviant für mehrere Tage und Wasserbeutel, deren Inhalt reichen würde, bis Daris eine Quelle oder einen Bach mit Trinkwasser finden konnte. Außer ihren Dolchen hatte Conan wieder die Streitaxt, für ihn die beste der vorrätigen Waffen, mitgenommen; Falco einen Säbel und einen runden iranistanischen Schild; Daris einen vollen Köcher, einen Bogen und den Gürtel, der ihr schon so gute Dienste geleistet hatte.
    Den ganzen Tag marschierten sie nordwärts stetig aufwärts über Hügel den noch im blauen Dunst liegenden Bergen entgegen, durch zerklüftetes und mit Felsbrocken übersätes Terrain. Ein ödes Land war es, nur mit vereinzelten Bäumen wie Tamarisken und Akazien, doch mit dichtem Gras überwuchert, das ihnen bis zur Mitte reichte und im Wind wisperte und raschelte, und immer wieder krallten sich die in ihm verborgenen Dornenbüsche in ihre

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