Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
Nashornhaut ab. Die Reiter drängten ihre Pferde in die Menge. Sie hieben mit ihren Krummsäbeln auf die Bürger ein und stießen ihre Lanzen durch die Leiber. Menschen heulten auf, als die Pferde sie niedertrampelten. Die verzweifelten Aufrührer ergriffen kopflos die Flucht und suchten sich in den Gassen und Straßen rings um den Platz, der nun mit Toten und sich vor Schmerzen krümmenden Verletzten übersät war, in Sicherheit zu bringen.
    Die schwarzen Reiter sprangen aus ihren Sätteln. Sie schlugen die Türen der Läden und Wohnungen rund um den Platz ein und nahmen sich an Plündergut mit, was ihnen gefiel. Schreie geschändeter Frauen waren aus den Häusern zu hören. Das Gitter eines Balkons brach, und eine weißgekleidete Gestalt landete mit geborstenen Knochen auf dem Pflaster. Ein Reiter, der gerade vorbeikam, lachte und stieß seine Lanze durch den sich windenden Leib.
    Der riesenhafte Imbalayo, in feurige Seide und glänzenden Stahl gekleidet, ritt brüllend zwischen seinen Soldaten hindurch und versuchte ihnen mit einer schweren Peitsche Disziplin einzubleuen. Verdrossen schwangen sie sich wieder auf ihre Pferde und folgten ihrem General. Mit blutigen Köpfen auf ihren Lanzenspitzen – als eine Warnung für die Pelishtier, die sich vor Haß keuchend in ihre Verstecke verkrochen hatten – galoppierten sie durch die Straßen.
     
    Dem atemlosen Eunuchen, der die Nachricht von dem Aufruhr zu König Akhirom brachte, folgte fast unmittelbar ein zweiter, der sich vor seinem Herrscher zu Boden warf und rief: »O göttlicher König, General Othbaal ist tot! Seine Diener fanden ihn ermordet in seinem Palast, mit dem Ring Kelukas, des Schwertkämpfers, neben seiner Leiche. Und so sind die Anaki nun überzeugt, daß er im Auftrag General Imbalayos getötet wurde. Sie suchen Keluka in der Unterkunft der Kushiten und kämpfen gegen die Schwarzen!«
    Rufia, die hinter einem Vorhang lauschte, unterdrückte einen Schrei. An Akhiroms in die Ferne gerichtetem Blick änderte sich nichts. Abwesend murmelte er:
    »Die Hyrkanier mögen dazwischentreten. Sollen persönliche Streitigkeiten die Ruhe eines Gottes stören? Othbaal ist tot, aber Akhirom lebt ewig. Ein anderer General möge meine Anaki führen. Und laßt die Kushiten sich des Mobs annehmen, bis diese Pelishtier die Sünde ihres Atheismus erkennen. Meine Bestimmung ist es, mich der Welt in Blut und Feuer zu offenbaren, bis alle Stämme der Erde mich anerkennen und sich vor mir beugen. Ihr dürft gehen!«
     
    Die Nacht senkte sich über eine von Spannungen geladene Stadt herab, als Conan mit verheilter Kopfwunde durch die Straßen schritt, die an den Stadtteil mit dem Quartier der Kushiten anschlossen. In diesem Viertel, in dem hauptsächlich Soldaten untergebracht waren, leuchteten unzählige Lichter, und die Verkaufsstände waren in stummem Einverständnis geöffnet. Den ganzen Tag war hier immer wieder Aufruhr ausgebrochen. Der Mob war wie eine tausendköpfige Schlange, die es nicht weiter zu stören schien, wenn man ihr ein paar Köpfe abhieb. Die Kushiten waren ständig von einem Ende der Stadt zum anderen geritten und hatten Blut vergossen, wohin sie kamen.
    Nur Bewaffnete hielten sich auf den Straßen auf. Das große, eisenbeschlagene Tor des Viertels war wie zu Zeiten eines Bürgerkriegs verriegelt. Durch das große Bogentor von Simura trabten Schwadrone schwarzer Reiter. Der Fackelschein spiegelte sich auf ihren blanken Klingen. Ihre seidenen Umhänge flatterten im Wind, und ihre nackten schwarzen Arme schimmerten wie glänzendes Ebenholz.
    Conan betrat eine Wirtsstube, wo schwerbewaffnete Krieger sich den Magen vollschlugen und heimlich den verbotenen Wein tranken.
    Statt sich auf dem ersten freien Platz niederzulassen, schaute er sich hoch erhobenen Hauptes mit funkelnden Augen um. Sein Blick blieb an einem einfach gekleideten Mann in einer Ecke haften, der sich seinen Kaffia tief ins Gesicht gezogen hatte und mit überkreuzten Beinen auf dem Boden saß. Vor ihm stand ein niedriges, gedecktes Tischchen.
    Conan bahnte sich einen Weg um die anderen Tische zu der Ecknische. Er rückte sich ein Kissen zurecht und setzte sich dem Mann gegenüber.
    »Sei gegrüßt, Farouz«, brummte er. »Oder sollte ich lieber General Mazdak sagen?«
    Der Hyrkanier zuckte zusammen. »Was soll das?«
    Conan grinste wölfisch. »Ich wußte gleich, wer du wirklich bist, als wir Othbaals Haus betraten. Keiner außer dem Herrn des Hauses selbst konnte seine Geheimnisse so gut

Weitere Kostenlose Bücher