Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
kürzer! Kämpft, verdammt!«
    Die Fliehenden kehrten um. Conans wilde Persönlichkeit war wie ein eiskalter Guß in die Flammen ihrer Furcht.
    »Keinen Schritt von euren Posten!« warnte der Cimmerier. »Weder Mensch noch Teufel kommt heute zum Shamlapaß hoch!«
    Wo der Rand des Plateaus in den Hang zum Tal überging, stellten die Söldner sich breitbeinig auf und hielten ihre Speere bereit. Hinter ihnen saßen die Lanzenreiter auf ihren Pferden, und an einer Seite standen die khorajanischen Speerträger als Reserve bereit. Yasmela, die mit weißem Gesicht stumm an der Öffnung ihres Zeltes stand, schien ihre Armee, im Vergleich mit der dicht an dicht gereihten Wüstenhorde, eine armselige Handvoll zu sein.
    Conan stand zwischen den Speerkämpfern. Ihm war klar, daß die Angreifer nicht versuchen würden, den Paß mit Streitwagen zu stürmen, aber er wunderte sich, als die Reiter absaßen. Diese wilde Horde hatte keinen Troß. Beutel mit Wasser und Proviant hingen von den Sattelknäufen. Jetzt tranken die Gegner den letzten Tropfen ihres Wassers und warfen die leeren Beutel weg.
    »Das ist der Todessturm«, murmelte Conan, als die Reihen sich zu Fuß formierten. »Ein Reiterangriff wäre mir lieber gewesen. Verwundete Pferde gehen durch und reißen die Reihen auf.«
    Die Horde hatte sich zu einem gewaltigen Keil gesammelt. Seine Spitze bildeten die Stygier, und hinter ihnen reihten die gerüsteten Asshuri sich auf, mit den Nomaden an den Flanken. In dichten Reihen, mit erhobenen Schilden wälzten sie sich nordwärts, während hinter ihnen, in einem stehenden Streitwagen, eine hochgewachsene Gestalt in weißem Gewand die Hände zu einem unheiligen Segen ausbreitete.
    Als die Horde den breiten Taleingang erreichte, schossen die Krieger der Bergstämme ihre Pfeile ab. Trotz ihrer Schildwallformation fielen die Angreifer zu Dutzenden. Die Stygier hatten ihre Bogen von sich geworfen. Sie senkten die Köpfe unter dem Pfeilhagel und spähten über den Schildrand. So wälzten sie sich in einer unaufhaltsamen Welle näher, ohne auf ihre gefallenen Kameraden zu achten. Die Shemiten jedoch erwiderten den Beschuß. Dichte Wolken von Pfeilen verdunkelten den Himmel. Conan blickte über die wogenden Reihen und fragte sich, welch neue Grauen der Zauberer herbeibeschwor. Irgendwie hatte er das Gefühl, daß Natokh, wie alle seiner Art, in der Verteidigung mehr zu fürchten war als im Angriff. Gegen ihn die Offensive zu ergreifen hieß das Unheil herausfordern.
    Zweifellos war es Magie, die die Horde in den Rachen des Todes trieb. Conan hielt den Atem an beim Anblick der Verheerung unter den anstürmenden Reihen. Die Keilränder schienen dahinzuschmelzen, und bereits jetzt war das Tal mit Toten übersät. Trotzdem hielten die Überlebenden nicht inne. Als wären sie sich des drohenden Todes überhaupt nicht bewußt, drängten sie vorwärts. Doch auch ihre Pfeile trafen ihr Ziel. Allein durch die größere Zahl ihrer Bogen bedrängten sie die Schützen auf den Kämmen. Wolken von Pfeilen schossen hoch und zwangen die Männer in Deckung. Die Angst griff nach ihren Herzen bei diesem unaufhaltbaren Ansturm. Aber wie gestellte Wölfe ließen sie ihre eigenen Bogen nur um so eifriger surren.
    Als die Horde sich dem schmäleren Hals des Passes näherte, polterten Felsblöcke hinunter und zermalmten Natokhs Krieger zu Dutzenden, doch auch das hielt die Reihen nicht auf. Conans Wölfe wappneten sich gegen den unausbleiblichen Zusammenstoß. In ihrer dichten Formation und der schützenden Rüstung erlitten sie durch die Pfeile keine nennenswerten Verluste. Was Conan fürchtete war die ungeheure Wucht des Ansturms, wenn der gewaltige Keil seine dünnen Reihen rammte. Jetzt wurde ihm klar, daß er die Horde nicht mehr aufhalten konnte. Überlegend legte er eine Hand auf die Schulter eines Zaheemis und drehte ihn zu sich herum.
    »Ja, einen steilen, gefährlichen Pfad, der nie unbewacht ist. Aber ...«
    Conan zerrte den Zaheemi mit sich zu Amalric, der auf seinem mächtigen Streitroß saß.
    »Amalric!« keuchte er. »Folgt diesem Mann. Er wird Euch in das äußere Tal führen. Reitet um den Kamm herum und greift die Horde von hinten an. Redet nicht lange, brecht auf! Ich weiß, es ist Wahnsinn, aber wir sind ohnehin zum Untergang verdammt. Ehe wir den letzten Atemzug tun, soll der Feind uns noch verfluchen. Beeilt Euch!«
    Amalrics Schnurrbart sträubte sich zu einem grimmigen Grinsen, und nur wenige Augenblicke später folgten er und seine

Weitere Kostenlose Bücher