Conan-Saga 08 - Conan der Pirat
Lanzenreiter dem Führer zu einem Gewirr von Klüften, die in das Plateau schnitten. Mit dem Schwert in der Hand kehrte Conan zu seinen Speerkämpfern zurück.
Und nicht zu früh. Auf beiden Kämmen schossen Shupras' Männer in Erwartung ihrer bevorstehenden Niederlage voller Verzweiflung Pfeil um Pfeil auf die Angreifer hinab. Männer starben wie Fliegen im Tal und entlang der Hänge – doch mit einem heftigen Brüllen und unaufhaltsamem Sturm stießen die Stygier in die Söldner.
In einem Tornado klirrenden Stahles wanden sich die Reihen und schwankten. Kriegshandwerk und Kampfgeist waren keinem fremd, nicht den Edelmännern und nicht den Soldaten. Schilde schmetterten gegen Schilde, Speere stießen dazwischen und Blut spritzte.
Conan sah die beeindruckende Gestalt des Prinzen Kutamun über das Schwertermeer hinweg, aber das Getümmel, in dem er Brust an Brust gegen dunkelhäutige Männer kämpfte, die hieben und stachen, ließ ihm wenig Zeit, sich umzuschauen. Hinter den Stygiern drängten die Asshuri brüllend nach.
Zu beiden Seiten kletterten die Nomaden die Felsen empor und kamen ins Handgemenge mit ihren Rassenverwandten, den Bergnomaden. Überall entlang der Kämme tobte der Kampf. Mit Zähnen und Nägeln, mit von Fanatismus und alten Blutfehden schäumenden Lippen rissen und bissen und starben die Nomaden, während die nackten Kushiten sich heulend ins Getümmel warfen.
Conan hatte das Gefühl, als blicke er durch seine vor Schweiß brennenden Augen hinunter auf ein emporflutendes Meer aus Stahl, das wallte und wirbelte und das Tal von Kamm zu Kamm füllte. Beide Fronten steckten in einer tödlichen Umklammerung fest. Die Bergnomaden hielten die Kämme, und die Söldner mit blutigen Speeren den Paß. Die bessere Stellung und Rüstung glichen augenblicklich die zahlenmäßige Überlegenheit aus, aber auf die Dauer würde es nicht so bleiben. Welle um Welle haßverzerrter Gesichter und blitzender Speere schob sich den Hang empor. Die Asshuri füllten die Lücken in den Reihen der Stygier.
Conan hielt Ausschau nach Amalric und seinen Lanzenreitern, aber sie kamen immer noch nicht um den Westkamm, und die Speerkämpfer begannen allmählich unter dem heftigen Ansturm zu schwanken. Conan gab alle Hoffnung auf Sieg und Leben auf. Er erteilte seinen keuchenden Hauptleuten brüllend einen Befehl und raste über das Plateau zu der khorajanischen Reserve, die es kaum noch erwarten konnte, endlich in Einsatz zu kommen. Er warf keinen Blick hinüber zu Yasmelas Zelt. Er hatte die Prinzessin vergessen. Da war nur der Instinkt der Wildnis: zu töten, ehe er selbst fiel.
»Heute werdet ihr zu Rittern!« rief er grinsend und deutete mit seinem tropfenden Schwert auf die Pferdeherde der Bergnomaden, die in der Nähe weidete. »Sitzt auf und folgt mir in die Hölle!«
Die Tiere bäumten sich heftig unter dem ungewohnten Klirren der kothischen Rüstungen, und Conans rauhes Gelächter erschallte über dem Lärm, als er seine Krieger zum östlichen Kamm führte, wo er vom Plateau abfiel. Fünfhundert Fußsoldaten – verarmte Patrizier, jüngere Söhne von Edelleuten, schwarze Schafe – stürmten auf halbwilden Shemitenpferden einen Steilhang hinunter, an den sich nicht so leicht eine Kavallerie gewagt hätte, um eine ganze Armee anzugreifen!
Ja, vorbei an dem kampfverstopften Eingang des Passes donnerten sie, hinaus auf den Kamm, wo die Leichen dicht gesät lagen, und den Hang hinunter. Fast zwei Dutzend verloren ihren Halt und rollten unter die Hufe ihrer Kameraden. Die Gegner unter ihnen brüllten und warfen die Arme hoch, als könnten sie sie damit abwehren, und die donnernde Schar überrannte sie, wie sich eine Lawine über einen Wald junger Sprößlinge hinweg wälzt. Durch den dichtgedrängten Feind brausten die Khorajaner und ließen einen Teppich zerstampfter Toter zurück.
Und dann, als die Wüstenhorde ihnen auszuweichen begann und sich wieder zusammenschloß, galoppierten Amalrics Lanzenreiter, die sich erst einen Weg durch einen Reiterkordon im äußeren Tal hatten bahnen müssen, um den Westkamm. In einem Keil, aus dem die Stahlspitzen ihrer Lanzen ragten, stürmten sie hinein in die Horde. Ihr Angriff hatte die betäubende, demoralisierende Wirkung eines unerwarteten Überfalls von hinten. Im Glauben, überlegene Streitkräfte hätten sie in die Zange genommen, und aus Furcht, von der freien Wüste abgeschnitten zu werden, ergriffen ganze Gruppen von Nomaden blindlings die Flucht und rasten hinein in
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