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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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die Reihen ihrer tapferen Kameraden, die schwankten oder taumelnd auswichen, noch ehe die Khorajaner sie erreicht hatten. Auch auf den Kämmen schwankten die Wüstenkämpfer, und die Bergnomaden fielen mit neuer Wut über sie her und trieben sie die Hänge hinab.
    Durch den doppelten Überfall völlig verwirrt ergriff die Horde die Flucht. Und war sie erst in Auflösung, konnte weder der beste Feldherr, noch ein Zauberer eine solche Armee wieder zur Vernunft bringen. Über das Meer von Köpfen und Speeren hinweg sahen Conans Männer Amalrics Reiter zwischen den Fliehenden blutige Ernte halten. Ein wilder Siegestaumel erfüllte jeden einzelnen der khorajanischen Truppen und machte seinen Arm zu Stahl.
    Die Speerkämpfer im Paß setzten sich in Bewegung und warfen sich auf die verwirrten Reihen der Gegner. Die Stygier hielten ihnen stand, aber die Asshuri ergriffen die Flucht. Und so wälzten die Söldner sich über die fallenden, bis zum letzten Atemzug kämpfenden stygischen Edelleute, um die schwankenden Massen dahinter zu zermalmen, oder in alle Winde zu verstreuen.
    Auf einem Felsen lag der alte Shupras, ein Pfeil war ihm durch das Herz gedrungen. Amalric hatte ein Speer durch die Rüstung in den Oberschenkel getroffen und aus dem Sattel gehoben. Wie ein Pirat fluchend schaute er sich um. Von Conans berittener Infanterie saßen kaum noch hundertfünfzig auf ihren Pferden. Aber die Horde war aufgelöst. Nomaden und gerüstete Speerträger wichen zurück und flohen zu ihrem Lager, wo sie die Pferde zurückgelassen hatten. Die Bergnomaden eilten die Hänge hinab. Sie stachen die Fliehenden nieder und machten ein Ende mit den Verwundeten.
    Plötzlich tauchte in dem wirbelnden roten Chaos eine grauenvolle Erscheinung vor Conans sich aufbäumendem Pferd auf. Es war Prinz Kutamun, der jetzt, von seinem Lendentuch abgesehen, nackt war. Sein Harnisch war ihm zerschlagen worden, sein Kammhelm eingebeult, und seine Glieder waren blutbesudelt. Mit einem furchterregenden Schrei schleuderte er Conan den Griff seines zerbrochenen Schwertes voll ins Gesicht. Dann sprang er hoch und griff nach den Zügeln des Hengstes. Der Cimmerier schwankte, halb betäubt, im Sattel. Mit unvorstellbarer Kraft zwang der dunkelhäutige Riese das wiehernde Pferd hoch und zurück, bis es das Gleichgewicht verlor und in den blutigen Sand und auf sich krümmende Verletzte stürzte.
    Conan sprang, noch ehe der Hengst aufschlug, aus dem Sattel. Mit einem Löwengebrüll stürzte Kutamun sich auf ihn. In diesem Alptraum eines Kampfes gelang es dem Cimmerier irgendwie seinen Gegner zu töten, aber er hätte später nicht mehr zu sagen vermocht, wie. Er erinnerte sich lediglich, daß der Stygier mit einem Stein immer wieder auf seinen Helm eingeschlagen hatte, so daß er außer sprühenden Funken kaum noch etwas gesehen hatte. Und er selbst hatte mit dem Dolch auf den Prinzen eingestoßen, nicht nur einmal, aber dem Stygier mit seiner ungeheuren Lebenskraft schien es nichts ausgemacht zu haben. Und dann, als alles vor Conans Augen verschwamm, zuckte der andere und fiel schlaff gegen ihn.
    Blut strömte aus seinem zerbeulten Helm über Conans Gesicht, als er hoch taumelte und benommen auf die Vernichtung um ihn schaute. Von Kamm zu Kamm lagen die Toten verstreut wie ein roter Teppich, der das Tal ausfüllte. Wie eine blutige See sah es aus, jede Welle eine krumme Linie von Leichen. Sie verstopften den Eingang zum Paß und waren allüberall auf den Hängen verstreut. Und unten in der Wüste, wo die Überlebenden ihre Pferde erreichten und von ihren Verfolgern gehetzt über die Wüste flohen, ging das Gemetzel weiter. Conan glaubte seinen Augen nicht trauen zu können, als er sah, wie wenige übriggeblieben waren.
    Da zerriß ein schrecklicher Schrei den Schlachtenlärm. Ein Streitwagen kam das Tal hochgebraust, über die Toten hinweg. Keine Pferde zogen ihn, sondern eine riesenhafte schwarze Kreatur, die einem Kamel ähnelte. In diesem Streitwagen stand Natokh mit fliegendem Gewand, und die Zügel mit einer Hand führend und mit der anderen wie besessen auf die Kamelkreatur einpeitschend, kauerte ein schwarzes, anthropomorphes Wesen, das vage an einen ungeheuerlichen Affen erinnerte.
    Der Wagen sauste mit der Geschwindigkeit des Windes den leichenbestreuten Hang hoch, geradewegs zu dem Zelt, vor dem Yasmela allein stand, von ihren Leibwachen in der Hitze des Gefechts verlassen.
    Conan erstarrte. Er hörte ihren schrecklichen Schrei, als Natokhs langer Arm sie

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