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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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wurde?«
    Taramis erbleichte.
    »Wa-as hast du mit ihm gemacht?«
    Als Antwort zog Salome das geheimnisvolle Bündel von unter ihrem Umhang hervor. Sie streifte die Seidenhülle davon ab und hielt es hoch – es war der Kopf eines jungen Mannes, dessen Züge im Tod in unerträglichen Qualen erstarrt waren.
    Taramis schrie auf, als würde ihr eine Klinge ins Herz gestoßen. »O Ischtar! Krallides!«
    »Ja. Er versuchte das Volk gegen mich aufzuwiegeln, der törichte Narr! Er behauptete, Conan habe die Wahrheit gesprochen, als er sagte, ich sei nicht Taramis. Doch wie sollten deine Untertanen sich gegen die Shemiten des Falken erheben? Mit Stöcken und Steinen? Pah! Hunde zerreißen und verschlingen seinen schädellosen Kadaver auf dem Marktplatz, und dieser scheußliche Rest wird in den Abflüssen verrotten.
    Nun, Schwester!« Sie hielt an und widmete der weinenden Königin ein häßliches Lächeln. »Du hast also doch noch unvergossene Tränen. Gut! Mit solcherart Folter war ich bisher recht sparsam. Doch von nun an sollst du dich noch öfter an Anblicken wie diesem erfreuen dürfen.«
    Mit dem abgeschlagenen Kopf in der Hand sah sie trotz ihrer beeindruckenden Schönheit nicht mehr menschlich aus. Taramis blickte nicht zu ihr hoch. Sie hatte sich mit dem Gesicht auf den schmutzigen Boden geworfen. Schluchzen schüttelte ihren schlanken Körper, und sie schlug mit den kleinen Fäusten hilflos auf den Boden. Salome glitt tänzelnden Schrittes zur Tür. Ihre Fußkettchen klirrten bei jedem Schritt, und ihre Ohrringe blitzten im Fackelschein.
     
    Eine kurze Weile später trat sie aus einer Tür unter einem Torbogen zu einem Hof, der sich zu einer krummen Gasse öffnete. Ein Mann stand dort und wartete auf sie. Er war ein riesenhafter Shemit mit ungewöhnlich breiten Schultern und einem schwarzen Bart, der bis zu seiner mächtigen Brust unter einem silbernen Kettenhemd reichte.
    »Weinte sie?« Seine tiefe Stimme klang wie das Brüllen eines Stieres. Er war der General der Söldner, einer von Constantius' wenigen Vertrauten, die das Geheimnis der Königin von Khauran kannten.
    »Ja, Khumbanigash. Es gibt noch so manches Verletzbare an ihr, das ich noch nicht ausgenutzt habe. Wenn ihre Sinne durch ständige Qualen abgestumpft sind, brauche ich ihr nur neuen, einschneidenderen Schmerz zuzufügen, und sie wird die Pein in verstärktem Maß spüren ... Da, Hund!« Eine zitternde, schwache Gestalt in Lumpen, schmutzig und mit strähnigem Haar – einer der Bettler, die ihr Nachtquartier in Gassen und Höfen aufschlugen –, kam heran. Salome warf ihm den Kopf zu. »Da, Tauber, wirf das in die Gosse ... Sag es ihm mit den Händen, Khumbanigash. Er kann nicht hören.«
    Der General tat wie befohlen. Der abgeschlagene Kopf baumelte an seinen Haarbüscheln, als der Bettler ihn schleppend davontrug.
    »Weshalb haltet Ihr diese Komödie aufrecht?« fragte Khumbanigash. »Ihr sitzt nun so fest auf dem Thron, daß nichts Euch mehr stürzen kann. Was ist schon dabei, wenn diese khauranischen Dummköpfe die Wahrheit erfahren? Sie können nichts dagegen tun. Offenbart Eure wirkliche Identität! Zeigt ihnen ihre geliebte ehemalige Königin – und schlagt ihr auf dem Palastplatz in aller Öffentlichkeit den Kopf ab!«
    »Noch nicht, mein guter Khumbanigash ...«
    Die Bogentür schloß sich hinter Salome und dem Söldnergeneral. Der taube Bettler kauerte im Hof. Niemand sah, wie sehr seine Hände, die den abgetrennten Kopf hielten, zitterten. Es waren sonnengebräunte Hände, die so gar nicht zu der gekrümmten Haltung und den schmutzigen Lumpen passen wollten.
    »Ich wußte es!« zischte er kaum hörbar. »Sie lebt! O Krallides, dein Martyrium war nicht umsonst! Sie haben sie in einem der Verliese eingesperrt! O Ischtar, wenn du wirkliche Männer liebst, dann hilf mir jetzt!«
     
     
    4
     
    WÖLFE DER WÜSTE
     
    Olgerd Vladislav füllte seinen edelsteinbesetzten Kelch mit rotem Wein aus einer goldenen Kanne und schob sie über den Ebenholztisch Conan dem Cimmerier zu. Olgerds Kleidung hätte die Eitelkeit eines zaporoskischen Hetmans zufriedengestellt.
    Sein Khalat war aus weißer Seide, an der Brust mit Perlen verziert. Um die Mitte trug er einen bakhauriotischen Gürtel, darunter seidene, pludrige Beinkleider, die in kurzen Stiefeln aus weichem, grünem, goldverziertem Leder steckten. Um den ebenfalls goldverzierten Spitzhelm hatte er sich einen grünen Seidenturban gewunden. Seine einzige Waffe war ein breiter, krummer

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