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Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Titel: Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
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senkrechten Felswand abstießen und mit den Händen die Rutschpartie so gut wie möglich abbremsten.
    Sie hatten etwa die Hälfte der Felswand erreicht, als das Seil mehrmals ruckte und dann erschlaffte. Mordermi streckte die Arme aus, als sie zu fallen begannen – der Strand war noch gut dreißig Fuß entfernt, und spitze Steine und Felsbrocken erwarteten sie dort unten.
    Da drückte Conan den kleineren Mann gegen die Klippenwand. Während er sich mit einer Hand an einem Spalt festklammerte, hielt er Mordermi im anderen Arm. Das durchtrennte Seil fiel an ihnen vorbei in die Tiefe. Von unten hörten sie erschrockene Schreie.
    »Ich spürte, wie der Strick zitterte, als sie ihn durchhackten«, sagte Conan. »Die Klippe ist hier so stark zerklüftet, daß ich mich ohne größere Schwierigkeiten festhalten konnte.«
    »Jetzt haben wir keine Chance mehr!« fluchte Mordermi. »Ohne Seil kommen wir nicht hinunter.«
    Conan schnaubte abfällig. »In Cimmerien lernen Säuglinge das Bergsteigen, ehe sie noch auf flachem Boden laufen können. Das hier ist wie ein Spaziergang auf einem Gartenweg. Halt dich an mir fest, wenn du nicht selbst hinunterklettern kannst.«
    Durch seine Pfeilwunde behindert, blieb Mordermi nichts übrig als sich an Conan zu klammern und sein Gewicht jeweils so zu verlagern, daß es den Cimmerier am wenigsten behinderte. Ihm schien die Klippenwand so glatt wie eine Glasscheibe zu sein, die teilweise hinter dem dichten, vom Meer aufsteigenden Nebel verborgen lag, der selbst die Sterne verdeckte. Das Gestein war rutschig vom hochsprühenden Gischt der Brandung, und ein glitschiger Moos- und Flechtenbewuchs machte ihren Abstieg mit jedem Fuß gefährlicher, den sie zurücklegten.
    Und doch klomm Conan die Klippenwand mit der scheinbaren Leichtigkeit eines Affen hinunter, der einen Baum hinabklettert, und so als spüre er Mordermis Gewicht überhaupt nicht. Für Mordermi schien es eine Ewigkeit zu dauern, die er nie vergessen würde, obgleich in Wirklichkeit nur wenig Zeit verging, bis Conan das letzte Stück einfach sprang.
    »Habt ihr beschlossen, den Weg abzukürzen?« fragte Santiddio mit zittrigem Lachen. »Wir sahen das Seil herunterfallen und fragten uns, was ihm folgen würde.«
    »Die Hälfte von Rimanendos Streitkräften«, knurrte Conan, »wenn wir noch länger hier herumstehen. Mordermi hat sich schon einen Pfeil geholt, und zweifellos werden ihm in Kürze weitere folgen.«
    »Rudert los!« brüllte Mordermi. »Worauf wartet ihr noch?« Sein Gesicht war aschfahl vom Blutverlust. »Conan, das werde ich dir nie vergessen.«
    »Du hast mich vom Galgen gerettet«, brummte Conan, als sie in das Wasser wateten, um das Boot abzustoßen. »Ich begleiche meine Schulden immer.«
     

7. Goldenes Licht, blaues Licht
    7
     
    GOLDENES LICHT, BLAUES LICHT
     
     
    Mordermis Gesicht war unnatürlich blaß, aber an seinem Lächeln war nichts von Siechtum oder Gebrechen, als er eine schimmernde Halskette ausgesucht schöner Perlen in das goldene Kerzenlicht hielt.
    »Sandokazi, sie gehört dir. Sie kommt aus meinem Anteil. Niemand sonst hätte so wunderbar tanzen und dadurch diese Schafe dazu bringen können, sich so bequem zum Scheren aufzureihen.«
    Mordermis linke Schulter war frisch verbunden und sein übriger Oberkörper nackt. Man hatte ihm noch vor dem Morgengrauen den Pfeil herausgeschnitten, gleich nachdem sie ohne weitere Schwierigkeiten durch einen der Tunnel zurückgekehrt waren, der den Hafen mit der Grube verband. Der Pfeil war am Knochen abgeprallt und hatte sich in den mächtigen Schultermuskeln eingenistet. Der Schmerz war nicht mehr groß, nachdem die Widerhakenspitze entfernt und die Blutung gestillt war. Der Schlaf hatte Mordermi viel seiner Kraft wiedergegeben, und der Anblick der ungeheuren Beute erhöhte sie noch.
    Sie hatten sich alle wieder in Mordermis Hauptquartier eingefunden. Conan verschlang hungrig sein Frühstück, bestehend aus einem Riesenstück Käse und einem Leib Schwarzbrot. Santiddio sah zerzaust und ein wenig mitgenommen aus. Seine innere Erregung hatte ihn daran gehindert, den fehlenden Schlaf nachzuholen. Sandokazi strahlte, als sie sich die Perlenkette um den Hals legte. Mordermis Augen leuchteten bei dem Gedanken, daß durch dieses Husarenstück sein Name Legende würde unter der Bruderschaft der Diebe.
    In der Mitte des getäfelten Gemachs brach eine schwere Mahagonibankettafel fast zusammen unter all dem Gold und Silber, das man darauf gehäuft hatte. Der Schatz an

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