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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Königs zu entgehen.«
    Conan leerte den Wein und wischte sich die Lippen ab. »Nein, das glaube ich nicht. Er wird darüber hinwegkommen. Er weiß, daß seine Armee nicht mehr das ist, was sie zu seines Großvaters Zeiten war, und wir sind die einzige leichte Reiterei, auf die er sich verlassen kann. Aber es bleibt immer noch unser Freund Balash. Ich habe gute Lust, nordwärts zu reiten und ihn zu warnen.«
    »Allein, Conan?«
    »Warum nicht? Du kannst ja ein paar Tage lang herumerzählen, daß ich einen Mordsrausch ausschlafe ...«
    Ein leises Klopfen an der Tür unterbrach Conan. Er blickte den Shemiten fragend an, trat zur Tür und fragte barsch:
    »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Nanaia«, antwortete eine Frauenstimme.
    Conan drehte sich zu seinem Kameraden um. »Kennst du eine Nanaia, Tubal?«
    »Nein. Vielleicht will man uns in eine Falle locken.«
    »Laßt mich ein«, bat die Stimme.
    »Wir werden sehen«, murmelte der Cimmerier, und seine Augen glitzerten wie blaues Eis in dem Lampenschein. Er zog seinen Säbel und griff nach dem Riegel, während sich Tubal mit blanker Ilbarsiklinge an die andere Türseite postierte.
    Conan zog den Riegel zurück und riß die Tür auf. Eine verschleierte Gestalt trat über die Schwelle. Sie stieß einen leichten Schrei aus beim Anblick der schimmernden Klingen in kräftigen Händen.
    Conans Säbelspitze berührte sanft den Nacken der Besucherin. »Tretet ein, meine Dame«, forderte er sie auf Iranistanisch mit barbarischem Akzent auf.
    Die Frau kam weiter herein. Conan schlug die Tür hinter ihr zu und schob den Riegel wieder vor. »Begleitete Euch jemand?«
    »N-nein, ich kam allein ...«
    Conans Linke schnellte mit der Geschwindigkeit einer zustoßenden Schlange vorwärts und riß den Schleier vom Gesicht der Besucherin. Feingeschnittene dunkle Züge, von schwarzem Haar umrahmt, kamen zum Vorschein. Die Frau war sehr jung, groß, schlank und geschmeidig.
    »Also, Nanaia, worum geht es?« fragte er.
    »Ich bin aus des Königs Harem ...«
    Tubal pfiff durch die Zähne. »Jetzt stecken wir im Dreck.«
    »Sprich weiter, Mädchen«, forderte Conan sie auf.
    »Ich habe Euch oft durch das Gitter hinter dem Thron gesehen, wenn Ihr zu einer Besprechung bei Kobad wart. Der König hat es gern, wenn seine Frauen ihm bei seinen Staatsgeschäften zusehen. Bei gewichtigeren Dingen werden wir jedoch ausgeschlossen. Aber heute abend war Xathrita, der Eunuch, sehr betrunken und vergaß, die Tür zwischen der Galerie und den Frauengemächern abzusperren. Ich stahl mich zurück und hörte Euer erbittertes Gespräch mit dem König.
    Kobad war sehr ergrimmt, nachdem Ihr gegangen wart. Er rief den Spitzel Hakhamani zu sich und befahl ihm, Euch ohne Aufsehen zu ermorden, so daß es wie ein Unfall aussähe.«
    »Wenn ich Hakhamani erwische, wird ihm ein ›Unfall‹ zustoßen«, sagte Conan zähneknirschend. »Aber weshalb diese Geheimnistuerei? Kobad hat doch genausowenig Hemmungen wie andere Monarchen, wenn es darum geht, jemanden um einen Kopf kürzer zu machen oder ihm den Hals ein wenig zu dehnen.«
    »Kobad möchte nicht auf die Dienste Eurer Kozaki verzichten. Würden sie jedoch erfahren, daß er Euch töten ließ, erhöben sie sich oder ritten fort.«
    »Und weshalb kamst du zu mir, um mir das zu erzählen?«
    Sie blickte ihn aus schmachtenden dunklen Augen an. »Ich vergehe vor Langeweile im Harem. Bei Hunderten von Frauen hat der König keine Zeit für mich. Ich bewundere Euch, seit ich Euch zum erstenmal durch das Gitter sah, und hoffte, Ihr werdet mich mit Euch nehmen. Alles ist besser als das tödliche Einerlei in diesem goldenen Käfig mit den ewigen Intrigen und dem ständigen Geschnattere und Gemunkel. Ich bin die Tochter Kujalas, des Häuptlings der Gwardiri. Wir sind ein Stamm von Fischern und Seefahrern, weit im Süden auf einer der Perleninseln. Ich habe mein eigenes Schiff durch einen Taifun gesteuert. Untätigkeit macht mich verrückt!«
    »Wie bist du aus dem Palast herausgekommen?«
    »An einem Strick durch ein unbewachtes altes Fenster, dessen Gitter herausgerostet ist ... Doch das ist unwichtig. Nehmt Ihr mich mit?«
    »Schick sie zurück«, riet Tubal in der kozakieigenen Sprache, einer Mischung aus Zaporoskanisch, Hyrkanisch und anderen Zungen. »Oder besser noch, schneid ihr die Kehle durch und verscharr sie im Garten. Uns läßt er vielleicht ungehindert gehen, doch nie mit diesem Mädchen. Erfährt er erst, daß du mit einer seiner Konkubinen durchgebrannt bist, wird er

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