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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Hyrkanien zurück, andere schließen sich den Zuagir in der Wüste an. Conan und ein beachtlicher Trupp ziehen sich südwärts zu den Pässen des Ilbargebirges zurück und treten als leichte Reiterei in die Dienste des stärksten Rivalen Yezdigerds, des Königs von Iranistan, Kobad Shah.
     
     
    1
     
    DOLCHE IM DUNKELN
     
    Ein rollendes Steinchen unter huschenden Füßen warnte den riesenhaften Cimmerier. Er wirbelte herum und sah eine hochgewachsene Gestalt, die sich aus der dunklen Öffnung des Torbogens auf ihn warf. Trotz der Finsternis in der Gasse sah er flüchtig ein wildes bärtiges Gesicht und aufblitzenden Stahl in einer erhobenen Hand. Mit einer flinken Drehung wich er aus. Der Dolch schlitzte seine Tunika auf und glitt an dem Kettenhemd ab, das er darunter trug. Ehe der Meuchelmörder sich besinnen konnte, hatte der Cimmerier seinen Arm gepackt und hieb die mächtige Faust auf seinen Nacken herab. Der Bursche sackte lautlos zu Boden.
    Conan stand über ihm und lauschte angespannt. Die Straße hinauf, hinter der nächsten Ecke, erklangen Schritte und das gedämpfte Rasseln von Stahl. Diese unheilvollen Geräusche verrieten ihm, daß die nächtlichen Straßen von Anshan eine Todesfalle waren. Er zögerte, riß den Krummsäbel halb aus der Scheide, doch dann zuckte er die Schultern und rannte die Straße hinunter, in sicherem Abstand zu den drohenden Türöffnungen zu beiden Seiten.
    Er bog in eine breitere Straße ein und klopfte Augenblicke später leise an eine Tür, über der eine Bronzelaterne brannte. Gleich darauf wurde ihm aufgetan. Conan trat ein und befahl: »Versperr die Tür!«
    Der stämmige Shemit, der ihn eingelassen hatte, schob den schweren Riegel vor und drehte sich um. An seinem blauschwarzen Bart zupfend, betrachtete er seinen Hauptmann.
    »Deine Tunika ist aufgeschlitzt, Conan«, brummte er.
    »Jemand versuchte mich zu erstechen«, erklärte ihm der Cimmerier. »Andere wollte sich vergewissern, daß es ihm auch gelungen ist.«
    Die schwarzen Augen des Shemiten funkelten, als er eine kräftige behaarte Hand auf die drei Fuß lange Ilbarsiklinge legte, die an seiner Seite hing. »Machen wir uns auf und erschlagen die Hunde!« drängte er.
    Conan schüttelte den Kopf. Er war ein riesenhafter Mann, viel größer als der Shemit, doch trotz seiner mächtigen Statur bewegte er sich mit der Geschmeidigkeit einer Katze. Seine muskulöse Brust, sein sehniger Nacken und die breiten Schultern verrieten ungeheure Kraft, Flinkheit und Ausdauer.
    »Es gibt Dringlicheres«, sagte er. »Es sind Feinde von Balash, die von meiner Meinungsverschiedenheit mit dem König heute abend wußten.«
    »Eine – eine Meinungsverschiedenheit mit dem König? Das zu hören, ist wenig erbaulich. Was sagte der König?«
    Conan hob eine Weinkanne an die Lippen und leerte sie zur Hälfte. »Oh, Kobad Shah quält sein ewiges Mißtrauen. Diesmal verdächtigt er unseren Freund Balash. Die Feinde des Häuptlings haben den König gegen ihn aufgehetzt. Und dann ist Balash auch noch dickschädelig. Er denkt gar nicht daran, in die Stadt zu kommen und sich zu ergeben, wie Kobad es verlangt. Ist er doch überzeugt, daß der König ihm den Kopf aufspießen lassen will. Also befahl Kobad mir, die Kozaki ins Ilbargebirge zu führen und ihm Balash zu bringen – möglichst ganz, auf jeden Fall aber seinen Kopf.«
    »Und?«
    »Ich weigerte mich.«
    »Wirklich?« flüsterte der Shemit mit weiten Augen.
    »Natürlich! Wofür hältst du mich? Ich erzählte Kobad Shah, daß Balash und sein Stamm uns retteten, als wir uns mitten im Winter im Ilbar verirrt hatten, und schilderte unseren Ritt südwärts von der Vilayetsee. Alle anderen Bergstämme hätten uns niedergemacht. Aber Kobad mochte nicht hören. Er wollte mich mit seiner Lautstärke überzeugen, kam mit seinen göttlichen Rechten daher, der angeblichen Unverschämtheit niedriggeborener Barbaren und dergleichen. Ein Wort mehr, und ich hätte ihm seinen königlichen Turban in den Hals gestopft.«
    »Du hast doch nicht gar Hand an den König gelegt?« fragte der Shemit erschrocken.
    »Nein, obgleich mir durchaus danach war!« knurrte Conan. »Crom, ich verstehe nicht, wie ihr Zivilisierten auf dem Bauch vor einem schmuckbehangenen Esel kriecht, der zufällig auf einem edelsteinbesteckten Stuhl sitzt und einen Reif auf dem Kopf trägt!«
    »Weil diese Esel uns mit einem Kopfnicken häuten oder pfählen lassen können! Hör zu, wir müssen sofort aus Iranistan fliehen, um dem Grimm des

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