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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Sonnenschein schimmerten.
    Die Zuagir marschierten durch den Hof. Am Bogengang zum Palast wurden sie von einer dreißig Mann starken Wache in versilberten Stahlhelmen mit Federbüschen, vergoldeten Brustpanzern, mit Schilden aus Nashornhaut und goldziselierten Säbeln angehalten. Der geiernasige Hauptmann der Leibgarde unterhielt sich kurz mit Antar, dem Sohn Adis. Aus dem Tonfall und aus ihrer Haltung schloß Conan, daß die beiden alles andere denn Freunde waren.
    Der Hauptmann, der mit Zahak angesprochen wurde, deutete mit schmaler gelber Hand. Sofort wurde Conan von einem Dutzend glitzernder Hyrkanier in die Mitte genommen und über eine breite Marmortreppe durch eine offenstehende Tür gebracht. Die etwas unglücklich dreinsehenden Zuagir folgten ihnen.
    Sie kamen durch weite, nur schwach beleuchtete Korridore und Hallen, von deren gewölbten Decken rauchende bronzene Feuerschalen hingen. Geheimnisvolle Alkoven zu beiden Seiten waren hinter Vorhängen verborgen. Spürbare, doch ungreifbare Bedrohung schien in all diesen düsteren Hallen zu lauern.
    Schließlich gelangten sie auf einen breiten Korridor und näherten sich einer bronzenen Flügeltür, vor der noch prunkvoller gerüstete Wachen standen. Sie blieben unbewegt wie Statuen, als die Hyrkanier mit ihrem Gefangenen oder Gast an ihnen vorbei in einen halbkreisförmigen Saal traten. Dicke Teppiche mit Drachenszenen bedeckten die Wände und verbargen alle möglicherweise außer der Flügeltür noch vorhandenen Öffnungen. Goldene Lampen baumelten von einer gold-schwarz verzierten Kuppeldecke.
    Unmittelbar gegenüber der Flügeltür erhob sich eine Marmorplattform. Darauf stand ein thronähnlicher Baldachinsessel, auf dessen weichen Samtkissen es sich ein schlanker Mann in perlenbesticktem Gewand bequem gemacht hatte. An seinem hellroten Turban glitzerte eine große goldene Brosche in Form einer Faust, die einen flammenförmigen Dolch hielt. Das Gesicht unter dieser Kopfbedeckung war oval, hellbraun und hatte einen schwarzen Spitzbart. Conan schätzte, daß der Mann aus dem fernen Osten stammte, aus Vendhya vielleicht oder aus Kosala. Die dunklen Augen ruhten auf einem geschliffenen Kristall auf einem Sockel vor ihm. Der Kristall war in etwa eine Kugel, doch facettiert wie ein Edelstein. Er glitzerte viel stärker, als es im gedämpften Licht des Thronsaals zu erwarten war, so als brenne ein geheimnisvolles Feuer in seiner Tiefe.
    Zu beiden Seiten des Thrones stand je ein riesenhafter Kushit. Sie wirkten wie Statuen aus Basalt. Ihre einzigen Kleidungsstücke waren Sandalen und seidene Lendentücher. In den Händen hielten sie Tulwars, Säbel mit breiten Klingen.
    »Wer ist das?« fragte der Mann auf dem Thron müde auf Hyrkanisch.
    »Conan der Cimmerier, mein Lord!« antwortete Zahak und plusterte sich sichtlich auf.
    Flüchtig verrieten die dunklen Augen Interesse, dann verengten sie sich mißtrauisch. »Wie kam er unangemeldet nach Yanaidar?«
    »Die Zuagirhunde, die die Treppe bewachen sollten, sagten, er behauptete, der Magus der Söhne Yezms habe nach ihm geschickt.«
    Conan straffte die Schultern bei diesem Titel. Seine blauen Augen hingen durchdringend an dem ovalen Gesicht, aber er schwieg. Man mußte wissen, wann man stumm verharren und wann kühn sprechen sollte. Sein nächster Schritt hing vom Benehmen des Magus ab. Man mochte ihn vielleicht als Schwindler hinstellen und dem Tod ausliefern. Aber Conan rechnete damit, daß kein Herrscher ihn sofort töten lassen würde, ohne den Grund für seine Anwesenheit erfahren zu haben, und auch darauf baute er, daß die wenigsten Herrscher ihren Untertanen trauten.
    Nach kurzer Pause sprach der Mann auf dem Thron: »Dies ist das Gesetz Yanaidars: Niemand darf die Stufen betreten, ehe er das Zeichen so gegeben hat, daß die Wächter der Treppe es sehen konnten. Kennt er das Zeichen nicht, muß der Hüter des Tores gerufen werden, um mit dem Fremden zu verhandeln, ehe er die Treppe erklimmen darf. Conan war nicht angemeldet. Der Hüter des Tores wurde nicht gerufen. Machte Conan das Zeichen am Fuß der Treppe?«
    Antar schwitzte. Er warf einen giftigen Blick auf Conan und sprach mir vor Angst rauher Stimme: »Der Wächter in der Kluft gab kein Warnsignal. Conan tauchte plötzlich auf dem Berg auf, ohne daß wir ihn zuvor gesehen hatten, obgleich wir wachsam wie die Adler waren. Er ist ein Hexer, der sich nach Belieben unsichtbar zu machen versteht. Wir wußten, daß er die Wahrheit sprach, als er sagte, Ihr

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