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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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in jungen Jahren aufgenommen worden war. Das Gold aus den Minen meiner Besitzungen half mir, meinen Traum zu verwirklichen. Virata von Kosala wurde zum Magus der Söhne Yezms – der erste mit diesem Titel seit fünfhundert Jahren.
    Der Glauben der Verborgenen ist breit und tief wie das Meer und verbindet Menschen unterschiedlichster Sekten. Faser um Faser zog ich die verschiedensten Zweige des Kultes zusammen und vereinte sie: die Zuagiten, die Jiliten, die Erlikiten, die Yezuditen. Meine Kundschafter zogen durch die Welt auf Suche nach Angehörigen der alten Bruderschaft. Sie fanden sie in überfüllten Städten, in kahlen Gebirgen, in der Stille von Hochlandwüsten. Langsam, aber sicher wuchs mein Volk, denn ich habe nicht nur alle die verschiedenen Zweige zusammengezogen, sondern auch neue Anhänger aus den kühnsten Geistern Dutzender von Rassen und Sekten um mich geschart. Vor dem Feuer Yezms sind sie nun alle gleich. Unter meinen Leuten sind Anbeter Gullahs, Sets und Mitras, Derketos, Ischtars und Yuns.
    Vor zehn Jahren kam ich mit meinen Jüngern zu dieser Stadt, die damals nicht mehr als immer weiter zerfallende Ruinen war. Die Bergstämme kennen sie nicht, denn ihre abergläubischen Legenden lassen sie diese Gegend meiden. Die Häuser waren zerbröckelnder Stein, die Kanäle mit Trümmerstücken gefüllt und die Haine wuchernde Wildnis. Wir brauchten sechs Jahre, um sie wiederaufzubauen. Den größten Teil meines Vermögens verschlang sie, denn heimlich das Material hierherzuschaffen, war anstrengende und nicht ungefährliche Arbeit. Wir schafften es von Iranistan über den alten Karawanenweg aus dem Süden eine Rampe an der Ostwand des Tafelbergs hinauf. Diese Rampe ließ ich inzwischen zerstören. Und schließlich erstrahlte das vergessene Yanaidar in seiner alten Pracht.
    Sieh!«
    Der Magus erhob sich und winkte Conan zu. Die riesenhaften Schwarzen traten an seine Seite, als er zu einem bisher hinter einem Wandteppich verborgenen Alkoven schritt. Sie kamen zu einem schmiedeeisernen Balkon, der auf einen von einer fünfzehn Fuß hohen Mauer umzäunten Garten hinausführte. Die Mauer verschwand fast ganz hinter dichten Schlingpflanzen, Sträuchern und Bäumen. Ein exotischer Duft stieg von Blüten und Blattgrün auf. Ein silbernen Springbrunnen plätscherte. Auf den Wegen wandelten Frauen in hauchdünnen Seidengewändern und in Roben aus edelsteinbesetztem Samt. Schlanke, grazile Mädchen waren es, hauptsächlich Vendhyanerinnen, Iranistanierinnen und Shemitinnen. Männer lagen, wie in Lotusträumen, auf Seidenkissen unter Bäumen. Sanfte, melodiöse Musik erfüllte die Luft.
    »Das ist der Paradiesgarten, wie er von den Magiern alter Zeit gern benutzt wurde«, erklärte Virata und kehrte zum Thronsaal zurück. »Jenen, die mir treu dienen, wird der Saft des purpurnen Lotus in den Wein gemischt. Sie erwachen dann in diesem Garten, und die schönsten Frauen der Welt sind bereit, sie zu bedienen. So glauben sie, sie befänden sich wahrhaftig im Himmel, der jenen versprochen wird, die dem Magus dienen.« Der Kosaler lächelte dünn. »Ich zeige dir alles, weil du das Paradies nicht auf diese Art und Weise kosten wirst, denn du bist kein leichtgläubiger Narr, der sich dermaßen täuschen läßt. Aber es schadet nichts, daß du jene Geheimnisse kennst. Wenn der Tiger nicht mit dir einverstanden ist, wird dieses Wissen mit dir sterben, und gefällst du ihm, weißt du nicht mehr denn das, was du als Sohn der Berge ohnedies erfahren hättest.
    Du kannst hoch steigen in meinem Reich. Ich werde so mächtig werden wie meine Vorfahren. Sechs Jahre bereitete ich mich vor, dann begann ich zuzuschlagen. Seit vier Jahren schicke ich meine Anhänger mit vergifteten Dolchen aus, wie es früher unter uns üblich war. Sie kennen kein Gesetz, nur meinen Befehl. Sie sind unbestechlich und unbezwingbar, und sie suchen den Tod, nicht das Leben.«
    »Wie sieht Euer endgültiges Ziel aus?«
    »Hast du das nicht erraten?« Der Kosaler wisperte es, und seine Augen glitzterten fanatisch.
    »Wie sollte ich nicht?« brummte Conan. »Ich würde es nur gern aus Eurem eigenen Mund hören.«
    »Ich werde die ganze Welt beherrschen. Hier, von Yanaidar aus, bestimme ich ihr Geschick. Die Könige auf ihren Thronen werden nichts weiter als meine Marionetten sein. Jenen, die mir nicht gehorchen, schicke ich den Tod. Bald wird keiner mehr wagen, sich zu widersetzen. Uneingeschränkte Macht wird mein sein. Macht! Yajur! Was ist größer?«
    Conan

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