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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hättet ihn gerufen, denn sonst wäre ihm der Geheimweg nicht bekannt gewesen ...«
    Schweiß perlte dick auf des Zuagirs Stirn. Der Mann auf dem Thron schien ihn überhaupt nicht zu hören. Zahak schlug Antar mit dem Handrücken heftig über den Mund. »Schweig, Hund, bis der Magus dir zu sprechen befiehlt!«
    Antar schwankte. Blut tropfte seinen Bart hinab. Er blickte den Hyrkanier haßerfüllt an, aber er sagte nichts. Der Magus machte eine müde Handbewegung.
    »Schafft die Zuagir fort!« befahl er. »Setzt sie fest, bis ich weitere Befehle erteile. Selbst wenn jemand unerwartet kommt, dürften die Wächter nicht von ihm überrascht werden. Conan kannte das Zeichen nicht, trotzdem erklomm er ungehindert die Treppe. Wären sie wachsam gewesen, hätte nicht einmal Conan das fertiggebracht. Er ist kein Hexer. Ihr dürft alle gehen. Ich werde mich allein mit dem Cimmerier unterhalten.«
    Zahak verbeugte sich und führte seine prächtigen Schwertkämpfer durch die schweigenden Reihen der Leibgarde links und rechts von der Tür. Die zitternden Zuagir trieb er vor sich her. Als sie an Conan vorbeikamen, streiften ihre brennenden Augen ihn haßerfüllt.
    Zahak schloß die Bronzetür hinter sich. Auf Iranistanisch wandte der Magus sich an Conan: »Sprich offen. Die Schwarzen verstehen uns nicht.«
    Ehe Conan antwortete, schob er einen Diwan vor die Plattform, machte es sich darauf bequem und legte die Füße auf einen samtbezogenen Schemel. Der Magus verriet keinen Unmut darüber, daß sein Besucher sich ungebeten gesetzt hatte. Seine ersten Worte bewiesen, daß er im Umgang mit Menschen aus dem Westen nicht unerfahren war, und offenbar hatte er, weil es seinem Zweck diente, ein wenig ihrer Direktheit angenommen. »Ich habe dich nicht gerufen«, sagte er.
    »Natürlich nicht. Aber ich mußte diesen Dummköpfen doch etwas sagen, um sie nicht alle töten zu müssen.«
    »Was willst du hier?«
    »Was will ein Mann schon, wenn er zu einem Nest Gesetzloser kommt?«
    »Er könnte ein Spion sein.«
    Conan lachte polternd. »Für wen?«
    »Woher kanntest du den Weg?«
    »Ich folgte den Aasgeiern. Sie führen mich immer an mein Ziel.«
    »Das schulden sie dir auch. Du fütterst sie ja verschwenderisch genug. Was ist mit dem Khitan, der den Felsspalt bewachte?«
    »Er ist tot. Er wollte keine Vernunft annehmen.«
    »Die Aasgeier folgen dir, nicht du ihnen«, bemerkte der Magus. »Weshalb gabst du mir nicht Bescheid, daß du kommen würdest?«
    »Wie? Vergangene Nacht überfiel eine Bande Eurer Narren meinen kleinen Trupp in der Schlucht der Geister. Einen meiner Männer töteten sie, und meine Begleiterin schleppten sie davon, den vierten packte die Angst, und er floh. So machte ich mich allein weiter auf den Weg, als der Mond aufging.«
    »Es waren Sabatäer, deren Pflicht es ist, die Schlucht der Geister zu bewachen. Sie wußten nicht, daß du zu mir wolltest. Gegen Morgen kamen sie in die Stadt gehinkt, mit einem Sterbenden, und fast alle verwundet. Sie schworen, sie hätten einen reichen vendhyanischen Kaufmann und seine Diener in der Schlucht getötet. Offenbar hatten sie Angst zuzugeben, daß sie vor dir davonliefen. Sie werden diese Lüge bitter zu büßen haben. Doch du hast mir immer noch nicht gesagt, weshalb du hierhergekommen bist.«
    »Um Zuflucht zu suchen. Der König von Iranistan und ich trennten uns in Unfrieden.«
    Der Magus zuckte die Schultern. »Das ist mir bekannt. Kobad Shah wird sich jedoch eine Weile – wenn überhaupt wieder – nicht mehr um dich kümmern. Er wurde von einem unserer Männer verwundet. Doch die Schwadron, die er dir und deinem Trupp nachschickte, ist immer noch auf eurer Spur.«
    Conans Nacken prickelte, wie immer, wenn Magie im Spiel war. »Crom! Ihr haltet Euch ganz schön auf dem laufenden.«
    Der Magus blickte auf die Kristallkugel und nickte. »Ein Spielzeug, doch nicht ganz ohne Nutzen. Wie dem auch sei, wir hüteten unser Geheimnis immer gut. Da du von Yanaidar wußtest und den Weg kanntest, muß einer der Bruderschaft dich eingeweiht haben. Hat der Tiger dich geschickt?«
    Conan ging nicht in die Falle. »Ich kenne keinen Tiger «, antwortete er. »Man braucht mir keine Geheimnisse zu verraten, ich komme von selbst dahinter. Eure Stadt erwählte ich nur, weil ich ein Versteck brauche. In Anshan stehe ich in Ungnade, und die Turaner würden mich pfählen, erwischten sie mich.«
    Der Magus sagte etwas auf Stygisch. Conan, dem klar war, daß er die Sprache während ihrer Unterhaltung

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