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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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jungen Zuagir mit einem Fußtritt in den Hintern auf, befahl ihm, die Felstreppe zu bewachen, als ginge es um sein Leben, dann erteilte er den anderen Anweisungen.
    Als sie sich um den nun waffenlosen Cimmerier aufgestellt hatten, ahnte Conan, daß ihre Finger juckten, ihm einen Dolch in den Rücken zu stoßen. Aber er hatte den Samen der Unsicherheit in ihren primitiven Geist gesät, und nun wagten sie nicht, gegen ihn vorzugehen.
    Sie stapften auf der breiten, zur Stadt führenden Straße dahin. Beiläufig fragte Conan: »Die Sabatäer kehrten kurz vor dem Morgengrauen in die Stadt zurück?«
    Als Antwort erhielt er ein kurzes: »Ja.«
    »Sie können nicht schnell vorangekommen sein«, sagte Conan scheinbar nachdenklich. »Sie mußten die Verwundeten schleppen und das Mädchen, ihre Gefangene, mitzerren.«
    Einer sagte: »Aber das Mädchen ...«
    Der hochgewachsene Führer fuhr ihn an, zu schweigen, und warf einen finsteren Blick auf Conan. »Antworte ihm nicht. Und wenn er uns zu verhöhnen sucht, so achte nicht auf ihn. Selbst eine Schlange könnte es an List nicht mit ihm aufnehmen. Wenn wir uns mit ihm unterhalten, hat er uns hereingelegt, ehe wir Yanaidar erreichen.«
    Conan stellte fest, daß der Namen der Stadt mit dem übereinstimmte, der in den Legenden erwähnt wurde, wie Balash sie ihm erzählt hatte. »Weshalb dieses Mißtrauen?« fragte er. »Bin ich nicht mit offenen Händen gekommen?«
    »Ja!« Der Zuagir lachte höhnisch. »Einst sah ich dich auch zu den hyrkanischen Herren von Khorusun mit offenen Händen kommen, aber als du sie wieder schlossest, floß das Blut auf den Straßen in Strömen. Nein, Conan, ich kenne dich noch aus jenen Tagen, da du deine Meute von Räubern über die Steppen von Turan führtest. An Verschlagenheit komme ich nicht an dich heran, doch eines kann ich tun: meine Zunge hüten. Du wirst mich nicht mit geschickten Worten überlisten. Von mir wirst du nichts erfahren, und wer von meinen Männern dir antwortet, soll es mit dem Leben büßen.«
    »Mir war doch, als kennte ich dich«, sagte Conan nachdenklich. »Du bist Antar, der Sohn Adis. Du warst ein ruhmeswürdiger Kämpfer.«
    Das narbige Gesicht des Zuagir leuchtete bei diesen Worten auf. Dann riß er sich zusammen, machte eine finstere Miene, schalt grundlos einen seiner Männer und setzte sich schließlich an ihre Spitze.
    Conan schritt zwischen ihnen, als wären sie ihm zum Ehrengeleit zugeteilt worden. Seine Haltung übertrug sich auf sie, so daß sie schließlich, als sie die Stadt erreichten, ihre Speere, statt auf ihn angelegt, auf ihren Schultern trugen.
    Das Geheimnis des Pflanzenlebens hier wurde beim Näherkommen offensichtlich. Die vielen Mulden des Plateaus waren mit fruchtbarer Erde aus fernen Tälern aufgefüllt worden, und ein geschickt angelegtes Netz von Bewässerungsgräben, die speichenförmig von einer Quelle in der Stadtmitte kamen, führte durch die Gärten. Der Schutzwall der Berge ringsum verlieh dem Plateau ein mildes Klima, als es sonst in den Bergen üblich war.
    Die Straße verlief durch Obstgärten zur Innenstadt: Reihen flachdächiger Steinhäuser zu beiden Seiten der breiten gepflasterten Straße, und jedes der Häuser mit einem großen Garten an der Rückseite. Am Straßenende begann eine mit Klüften und Spalten durchzogene, etwa eine halbe Meile breite Ebene, die die Stadt vom Berg dahinter trennte. Das Plateau wirkte wie ein titanischer Sims, der weit aus der Bergwand herausragte.
    Menschen, die in den Gärten arbeiteten oder sich untätig auf den Straßen herumtrieben, starrten die Zuagir und ihren Gefangenen an. Conan bemerkte Iranistanier, Hyrkanier, Shemiten, ja sogar ein paar Vendhyaner und schwarze Kushiten, doch nicht einen einzigen Ilbarsi. Offenbar hatte die gemischte Bevölkerung keinerlei Verbindung zu den in der Gegend lebenden Bergbewohnern.
    Die Straße erweiterte sich zu einem Marktplatz, mit einer Mauer an der Südseite, hinter der sich der Palast mit dem prächtigen Kuppeldach befand. Das massive Bronzetor war unbewacht. Ein buntgekleideter Neger verbeugte sich tief und öffnete es für sie. Conan und seine Eskorte kamen in einen breiten mit farbigen Steinen gepflasterten Hof, in dessen Mitte ein Springbrunnen sprudelte und Tauben herumspazierten. Im Osten und Westen war der Hof durch Innenmauern abgetrennt, über die das Laubwerk weiterer Gärten ragte. Conan bemerkte einen schmalen Turm, der so hoch wie die Kuppel war und dessen kunstvoll durchbrochene Mauern im

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