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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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lauerte.
    Es war jedoch kein übernatürliches Grauen, sondern die grüngewandeten Akoluthen erwarteten sie mit Dolchen. Möglicherweise hatten sie die Grenze erreicht, über die hinaus sie sich nicht zurückziehen konnten. Vielleicht hätte der stygische Gürtel um Conans Mitte verraten können, weshalb ihre Zauberkünste sich als so schwach erwiesen hatten und so schnell erschöpft gewesen waren. Es mochte natürlich sein, daß die Strafe für Versagen Tod war und sie deshalb mit funkelnden Augen hinter den Felsblöcken hervorsprangen und in ihrer Verzweiflung Dolche schwangen, da sie sich keiner magischer Mittel mehr bedienen konnten.
    Kein Kampf mit Zauberkräften wütete zwischen den Felsen am Rand der Schlucht, sondern ein Kampf mit wirbelnden Klingen, deren Stahl tief ins Fleisch biß; wo echtes Blut floß; wo sehnige Arme Klingen schwangen; wo Menschen tot oder verwundet zu Boden gingen und andere in ihrer Kampfeslust über sie hinwegtrampelten.
    Viele der Irakzai hauchten ihr Leben zwischen den Felsen aus. Von den Akoluthen hatte kein einziger den heftigen Kampf überstanden – sie lagen da oder schwebten durch den schimmernden Dunst hinab auf den Silberboden der Kluft.
    Die Sieger schüttelten sich Blut und Schweiß aus den Augen und blickten einander an. Conan und Kerim Shah waren unverwundet geblieben, genau wie vier Irakzai.
    Sie standen zwischen den Felszähnen, die wie Zinnen den Kluftrand einsäumten. Von hier führte ein Pfad einen sanften Hang zu einer breiten Treppe mit sechs Stufen empor. Die Stufen bestanden aus grünem Jade, waren gut hundert Fuß breit und endeten an einer weiten Plattform oder dachlosen Galerie aus dem gleichen polierten Stein. Darüber erhob sich stufenförmig die Burg der Schwarzen Seher, die wie aus dem Berg selbst gehauen schien. Sie war von beeindruckender Bauweise, ohne jegliches Zierwerk. Hinter den zahllosen vergitterten Fenstern hingen Vorhänge. Das Bauwerk war so still und verriet keinerlei Spur von Leben, als wäre es unbewohnt.
    Schweigend und wachsam wie Menschen, die sich einer Schlangengrube näherten, stiegen sie den Pfad hinauf. Nach den Mienen der Irakzai zu schließen, glaubten sie in ihren Untergang zu schreiten. Selbst Kerim Shah stapfte stumm dahin. Nur Conan schien nicht bewußt zu sein, welch ein Verstoß gegen ihre innere Einstellung dieser Angriff war, welch nie dagewesener Bruch aller Tradition. Er war nicht aus dem Osten, er stammte aus einer Rasse, die gegen Teufel und Hexer genauso ungerührt kämpfte wie gegen menschliche Feinde.
    Er stieg die glänzende Treppe hinauf und überquerte die weite grüne Galerie zur mächtigen goldbeschlagenen Teakholztür. Nur einen Blick warf er die gewaltige Stufenpyramide empor. Er streckte eine Hand nach dem Bronzegriff aus – doch dann zog er sie grimmig grinsend wieder zurück. Dieser Griff hatte die Form einer Schlange: Der Schädel hob sich vom gekrümmten Hals. Conan vermutete, daß dieser Metallschädel unter seiner Hand zu gräßlichem Leben erwachen würde.
    Mit einem Hieb seiner Klinge trennte er ihn von der Tür. Obwohl er metallisch klirrend auf dem Boden aufschlug, blieb der Cimmerier weiter vorsichtig. Mit der Dolchspitze stieß er ihn zur Seite und wandte sich wieder der Tür zu. Absolutes Schweigen herrschte. Weit unter ihnen verloren die Berghänge sich in purpurnem Dunst. Die Sonne glitzerte auf den Schneekappen der Gipfel zu beiden Seiten. Hoch am Himmel hob ein Geier sich als schwarzer Punkt vom kalten Blau ab. Außer ihm und den Männern vor der goldbeschlagenen Tür war nirgends ein Zeichen von Leben, und die Männer waren selbst nur winzige Gestalten auf dem grünen Jade, hoch oben auf dem Berg, mit der phantastischen Pyramide über ihnen.
    Ein schneidender Wind von den Gletschern ließ die Lumpenkleidung der Irakzai aufflattern. Conans langer Dolch, der immer wieder in die Teakholzfüllung drang, weckte schmetternde Echos. Heftig hieb er gleichermaßen durch Holz und Metall. Durch die zersplitterte Tür spähte er schließlich wachsam und mißtrauisch wie ein Wolf ins Innere. Hinter der Tür lag ein breites Gemach, dessen polierte Steinwände ebenso kahl wie der Mosaikboden waren. Eckige glänzende Ebenholzhocker und ein steinernes Podest waren das einzige Mobiliar. Niemand hielt sich in diesem Raum auf, eine zweite Tür führte aus ihm hinaus.
    »Ein Mann soll draußen Wache halten«, brummte Conan. »Ich gehe hinein.«
    Kerim Shah stellte einen Krieger als Posten ab, der mit dem Bogen

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