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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Kugeln gefangen? – Ha!«
    Conan wirbelte herum, als Kerim Shah den Säbel zog und deutete.
    Ein Mann stand am Fuß der Treppe. Auch er trug ein schwarzes Gewand, aber seines war aus goldbesticktem Samt, und aus schwarzem Samt war auch die Kappe auf seinem Kopf. Sein durchaus nicht häßliches Gesicht war ruhig.
    »Wer zum Teufel bist du?« fragte Conan drohend und starrte ihn mit dem Dolch in der Hand an.
    »Ich bin der Meister von Yimsha!« Die Stimme klang wie das Schallen einer Tempelglocke. Eine Spur grausamer Freude war nicht zu überhören.
    »Wo ist Yasmina?« fragte Kerim Shah.
    Der Meister lachte.
    »Was interessiert dich das, der du so gut wie tot bist? Hast du so schnell meine Kräfte vergessen, die ich dir einmal lieh, daß du dir mit Waffengewalt Zutritt zu mir verschafft hast, armer Tor? Ich glaube, ich werde mir dein Herz holen, Kerim Shah!«
    Er streckte die Hand aus, wie um etwas entgegenzunehmen. Der Turaner schrie im Todesschmerz. Er schwankte einem Betrunkenen gleich, und dann waren ein Bersten von Muskeln und das Krachen von Gliedern der Kettenrüstung zu hören. Der Turaner sackte zu Boden, während der Meister lachend das pulsierende Herz vor die Füße des Cimmeriers warf.
    Mit Wutgeheul stürmte Conan die Treppe hoch. Aus Khemsas Gürtel spürte er Kraft und Haß über den Tod hinaus in sich strömen und gegen die unmenschliche Ausstrahlung ungeheurer Macht ankämpfen, die ihm entgegenschlug. Die Luft füllte sich mit stählern schimmerndem Dunst, durch den er mit gesenktem Kopf, wie ein Schwimmer tauchte, den linken Arm vor das Gesicht gedrückt, den Dolch in der Rechten. Seine halbgeblendeten Augen spähten über den Ellbogen. Er sah den verhaßten Seher vor und über sich, und seine Umrisse wogten wie ein Spiegelbild in bewegtem Wasser.
    Kräfte, die über seine Vorstellung gingen, zerrten an ihm, aber er spürte einen fremden Antrieb, der ihn trotz seiner betäubenden Schmerzen und der Gegenwehr des Zauberers unaufhaltsam hochtrug.
    Er hatte das Ende der Treppe erreicht. Des Meisters Gesicht schwamm in dem stählernen Dunst vor ihm und verriet zweifellos einen Hauch ungewohnter Furcht. Wie durch eine Brandung watete Conan durch den Dunst, und sein Dolch schwang hoch wie etwas Lebendes. Die scharfe Spitze zerriß des Meisters Gewand, als der mit einem leisen Schrei zurücksprang. Und dann verschwand der Zauberer vor Conans Augen, verschwand wie eine geplatzte Seifenblase, und etwas Längliches, Wellenförmiges schoß die schmalere Treppe links neben der breiten hinauf.
    Conan rannte ihm nach, ohne recht zu wissen, was es gewesen war, das er hier gesehen hatte, aber seine berserkerhafte Besessenheit überlagerte Übelkeit und Grauen in einem Winkel seines Bewußtseins.
     
    Er stürmte auf einen breiten Korridor, dessen unbedeckte Wände und Boden aus poliertem Jade waren – und etwas Langes, Flinkes fegte über den Korridor vor ihm und durch eine vorhangbedeckte Türöffnung. Aus dem Raum dahinter schrillte ein grauenvoller Schrei, der Conans Füßen gleichsam Flügeln verlieh. Kopfüber warf er sich durch den Vorhang.
    Ein schrecklicher Anblick bot sich ihm. Yasmina kauerte auf einem samtbezogenen Diwan und schrie ihren Abscheu und ihr Grauen hinaus. Sie hatte einen Arm erhoben, als könnte sie damit den Angriff einer riesigen Schlange abwehren, deren glänzender Schuppenhals sich aus dem zusammengeringelten Leib hob. Mit einem würgenden Schrei warf Conan seinen Dolch.
    Sofort wirbelte die Bestie herum und schnellte ihm entgegen. Der lange Dolch zitterte in ihrem Hals. Die Spitze und etwa ein Fuß der Klinge ragten aus einer Seite, der Griff und eine Handbreit Stahl aus der anderen, aber das schien die Wut des Riesenreptils nur zu erhöhen. Der mächtige Schädel hob sich hoch über den Menschen und schoß, die giftträufelnden Kiefer weit aufgesperrt, zu ihm herab. Doch Conan hatte ein Messer aus seinem Gürtel gerissen und stieß es empor, als der Schädel herabschnellte. Die Spitze drang durch den Unterkiefer in den Oberkiefer und hielt so beide zusammen. Im nächsten Moment hatte der gewaltige Leib sich um den Cimmerier gewickelt, denn da sie ihre Fänge nicht mehr benutzen konnte, blieb der Schlange nur noch diese Art von Angriff.
    Conans linker Arm war durch die zermalmenden Windungen an die Seite gepreßt, aber sein rechter war frei. Er spreizte die Beine, um sich aufrechthalten zu können, streckte die Hand aus und legte sie um den Griff des langen Dolches, der aus dem

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