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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hervorstürmte. Es war einer der ausgemergelten Hunde, wie es sie überall in den Bergdörfern gab. Seine Augen glühten rot, aus seinen Lefzen schäumte Geifer. Conan war der vorderste, doch das Tier griff nicht ihn an, sondern sauste an ihm vorbei und sprang Kerim Shah an. Der Turaner warf sich zur Seite, worauf der große Hund sich auf den Irakzai hinter ihm stürzte. Der Mann schrie auf und riß den Arm hoch, in den das Tier sich verbiß, während es ihn rückwärts zu Boden warf. Im nächsten Moment hackte ein halbes Dutzend Tulwar auf das Tier ein. Doch erst als die gräßliche Kreatur schon fast zerstückelt war, gab sie ihren wütenden Angriff auf.
    Kerim Shah verband den heftig blutenden Arm des Verwundeten, betrachtete ihn aus engen Augenschlitzen, dann wandte er sich wortlos ab. Er schloß sich wieder Conan an, und sie setzten ihren Aufstieg fort.
    Nach einer Weile sagte Kerim Shah: »Seltsam, auf einen Dorfhund zu stoßen.«
    »Es gibt keine Abfälle hier«, brummte Conan.
    Beide drehten sich zu dem Verwundeten um, der ihnen mit seinen Kameraden folgte. Schweiß glitzerte auf seinem dunklen Gesicht, und er hatte vor Schmerzen die Zähne entblößt. Dann blickten beide zu dem Steinturm hoch über ihnen.
    Schläfrige Stille herrschte hier im Hochland. Der Turm verriet nicht, ob er Leben beherbergte, genausowenig wie das pyramidenförmige Bauwerk dahinter. Aber die Männer kämpften sich mit angespannten Nerven hoch, als schritten sie dicht am Rand eines Kraters dahin. Kerim Shah hatte seinen mächtigen turanischen Bogen in die Hand genommen, mit dem er aus fünfhundert Schritt Entfernung den Tod schicken konnte. Die Irakzai folgten seinem Beispiel und sahen nach ihren leichteren und nicht so gefährlichen Bogen.
    Aber sie waren noch nicht in Pfeilschußweite des Turmes, als urplötzlich etwas vom Himmel herabsauste. So dicht kam es an Conan vorbei, daß er den Luftzug spürte, doch nicht er, sondern ein Irakzai taumelte und fiel, und Blut drang aus der Kehle. Ein Geier mit Schwingen wie aus brüniertem Stahl schoß wieder dem Himmel entgegen. Rot tropfte es aus seinem krummen scharfen Schnabel. Er war jedoch noch nicht weit gekommen, als Kerim Shahs Sehne sirrte. Wie ein Stein stürzte der Greifvogel herab, doch niemand sah, wo er aufschlug.
    Conan beugte sich über das Opfer des Geiers und stellte fest, daß der Mann bereits tot war. Keiner der Männer sprach. Was nutzte es, sich darüber auszulassen, daß Geier normalerweise keine Menschen anfielen? Rote Wut kämpfte mit fatalistischer Gleichgültigkeit in den wilden Seelen der Irakzai. Haarige Hände legten Pfeile an die Sehnen, und Augen blickten rachsüchtig zu dem Turm hoch, dessen Stille sie zu verhöhnen schien.
    Der nächste Angriff kam schnell. Sie alle sahen ihn kommen: Eine weiße Rauchkugel fiel über den Turmrand und schwebte und rollte den Hang hinab auf den Trupp zu. Weitere folgten. Sie schienen harmlos zu sein, aber Conan trat hastig zur Seite, um eine Berührung durch die erste Kugel zu vermeiden. Ein Irakzai hinter ihm stieß seinen Säbel wuterfüllt in die wolkenhafte Masse. Sofort erschütterte heftiger Donner den Berg. Blendende Flammen stiegen auf, dann war die Kugel verschwunden, und von dem unvorsichtigen Krieger war nur ein Häufchen verkohlter Gebeine übriggeblieben. Die knöcherne Hand hielt noch den elfenbeinenem Säbelgriff, doch von der Klinge war nichts mehr zu sehen, sie war in der unvorstellbaren Glut geschmolzen. Trotzdem hatten die Männer, die unmittelbar neben dem Bedauernswerten gestanden hatten, keinerlei Schaden davongetragen. Sie waren von den plötzlichen Flammen nur geblendet worden.
    »Stahl löst sie aus«, erklärte Conan. »Paßt auf, hier kommen weitere!« warnte er.
    Der Hang über ihnen war fast bedeckt von den dunstigen Kugeln. Kerim Shah schoß einen Pfeil in die Masse. Die Bälle, durch die der Pfeil gedrungen war, platzten in berstenden Flammen. Seine Männer folgten dem Beispiel, und für eine ganze Weile war es, als tobe ein heftiges Gewitter mit pausenlosen Blitzen und Donnerschlägen auf dem Hang. Als der Beschuß endete, waren nur noch wenige Pfeile in den Köchern übriggeblieben.
     
    Grimmig kletterten sie weiter über verbrannten, geschwärzten Boden, wo der kahle Fels an manchen Stellen durch die Sprengung der teuflischen Kugeln zu Lava geschmolzen war.
    Jetzt befanden sie sich bereits fast in Pfeilschußweite des stillen Turmes. Mit angespannten Nerven, auf jedes Grauen vorbereitet, das

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