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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Kameraden sich brüllend auf den Cimmerier. Gekettet, wie er war, hatte er keine Chance. Trotzdem waren fünf Mann nötig, ihn festzuhalten, und drei weitere, um auf seinen Schädel einzudreschen, bis er bewußtlos zu Boden sank.
    Mbonani, der Mühe hatte, seine verstörte Stute unter Kontrolle zu halten, beobachtete den Kampf mit sichtlicher Befriedigung. »Nun, der zumindest ist kein Schwächling«, brummte er. »Ein Weißer noch dazu. Was ihn wohl hierher verschlug?«
    »Ich erwähnte ihn bereits«, sagte sein Unterführer. »Eine weiße Frau haben wir ebenfalls gefangen – dort.«
    Mbonani betrachtete Chabela abschätzend. »Die zwei besten Exemplare der ganzen Beute«, sagte er. »Behandle sie gut, Zuru, sonst bekommst du's mit mir zu tun.«
    Mbonani lenkte sein Pferd zu Conan, dessen Gesicht von Blut besudelt war. Benommen versuchte der Cimmerier gerade wieder auf die Beine zu kommen. Als er zu dem Sklavenjäger aufblickte, schlug ihm Mbonani die Reitpeitsche über die Wange.
    »Du hast einen meiner Männer getötet«, knurrte er.
    Ein Striemen hob sich blutig von Conans Backe ab, doch der Cimmerier war bei dem Hieb weder zusammengezuckt noch hatte er aufgeschrien. Er beobachtete den Sklavenjäger lediglich mit kaltem Haß. Mit einem wölfischen Grinsen entblößte Mbonani die weißen Zähne im schwarzen Gesicht.
    »Du hast Mut, Weißer«, sagte er. »Verlier ihn nicht, denn ich möchte von den Amazonen einen guten Preis für dich herausschlagen. Und jetzt vorwärts, Marsch!«
    Von den zerlumpten Sklavenjägern bewacht, machte die Doppelreihe Gefangener sich mit klirrenden Ketten auf den Weg nach Gamburu.
     
    Conan stapfte mit den anderen dahin, ohne sich von der Hitze, dem Durst, den lästigen Fliegen und der brennenden Sonne unterkriegen zu lassen. Er fragte sich, wo die Kobrakrone sein mochte. Aber er hatte längst gelernt, daß Beute unwichtig wird, wenn das Leben auf dem Spiel steht. Nach einiger Zeit fiel ihm jedoch eine Wölbung in einer von Zurus Satteltaschen auf. Conans Augen glitzerten in wildem Humor auf. Der Unterführer mochte zwar vor Mbonani katzbuckeln, aber er vergaß seine eigenen Interessen nicht.
    Die Ghanater führten ihre Gefangenen aus dem Dschungel in feuchtes Veldland. Einen Tag später sahen sie die steinerne Stadt Gamburu am Horizont in der Spätnachmittagsonne schimmern.
    Abschätzend betrachtete Conan die Konturen der Stadt. Verglichen mit dem glitzernden Aghrapur, der Hauptstadt Turans, ja selbst mit Meroe, der Hauptstadt des Königreiches Kush, wirkte Gamburu nicht sonderlich beeindruckend. Trotzdem – in einem Land, wo die Häuser nicht mehr als gedrungene Zylinder aus sonnengetrocknetem Lehm und Stroh waren, als Stadtmauer ein Palisadenzaun diente und eine ›Stadt‹ nach den Begriffen der Menschen nördlicherer Länder kaum mehr war als ein größeres Dorf, hob Gamburu sich doch recht imposant hervor.
    Ein Wall mörtellos zusammengefügter Steinblöcke von etwa doppelter Mannshöhe schützte die Stadt. Vier Tore befanden sich in dieser kreisförmigen Stadtmauer, und links und rechts von jedem erhoben sich Wachtürme mit Schießscharten für Bogenschützen sowie Pechnasen, aus denen Angreifer begossen werden konnten. In den Toren selbst befanden sich schwere hölzerne Klappen.
    Conan bemerkte, daß ein Teil der Mauersteine einfacher Feldstein und ein anderer fein bearbeiteter Bruchstein von hohem Alter war. Als Mbonani seinen kettenklirrenden Trupp durch das Westtor führte, stellte Conan fest, daß auch die Häuser aus diesen beiden Steinarten errichtet waren. Die meisten Bauten waren ein- oder zweistöckig und hatten Strohdächer. Das untere Stockwerk wies gewöhnlich alte, säuberlich bearbeitete Steine auf, während das obere aus neuerem, kaum behauenen Stein war. Da und dort sah man bei den alten Steinen auch Skulpturen, wie finstere Dämonengesichter, die jedoch oftmals seitwärts oder verkehrt von den Wänden blickten.
    Aus seiner Erfahrung mit Ruinenstädten zog Conan seine eigenen Schlüsse. Eine alte, vielleicht nichtmenschliche Rasse hatte ursprünglich hier ihre Stadt gehabt. Jahrhunderte später hatten dann die Vorfahren der jetzigen Bewohner die Ruinenstadt übernommen und zum Neuaufbau die uralten Steine verwendet, aber auch neue Steine genommen und die ursprüngliche Bauweise, wenngleich stümperhaft, nachgeahmt.
    Mbonanis Stute wirbelte kleine Staubwolken von den ungepflasterten Straßen auf und trabte durch kleine Schlammlachen. Als der Trupp sich durch

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