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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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haben. Die Königin war durchaus imstande, jeden köpfen zu lassen, der ihr im Weg zu stehen schien, gleichgültig ob Mann oder Frau.
    Bisher hatte Conan getan, was er konnte, auch wenn es nur sehr wenig war, um Chabelas Elend zu lindern. Von nun an durfte er nicht einmal mehr das, denn wie leicht konnte Nzinga davon erfahren!
    Er gähnte. »Chabela? Ich kenne das Kind kaum«, sagte er. »Sie ist eine hochgeborene Zingarierin, und Menschen ihrer Art überschätzen den Wert der Jungfräulichkeit. Hätte ich sie berührt, wäre sie jetzt nicht hier.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sie hätte sich selbst getötet, wie man es ihresgleichen beibringt.«
    »Ich glaube dir nicht! Du willst sie nur schützen ...«
    Conan legte einen mächtigen Arm um Nzinga, drückte sie auf die Kissen und preßte die Lippen auf ihren keuchenden Mund. Er wußte, wie weit er bei ihr gehen durfte. Im Augenblick gab es nur eines: ihre eifersüchtigen Gedanken verscheuchen ...
     

14. Die Peitsche singt
    14
     
    DIE PEITSCHE SINGT
     
     
    Mehrere Tage vergingen friedlich, bis ...
    Nzinga kuschelte sich in die Kissen ihres Privatgemachs. Seit zwei Tagen waren der weißen Sklavin, Chabela von Zingara, die anstrengendsten und erniedrigendsten Arbeiten zugeteilt worden, und durch ein System sorgfältig geplanter Vorwände und scheinbarer Zufälle sorgte Nzinga dafür, daß Conan Zeuge dieser Demütigungen wurde.
    Conan, der sich der wachsamen Augen und heimlichen Beobachtung der eifersüchtigen Königin durchaus bewußt war, verbarg seinen Grimm über die Behandlung der Prinzessin unter einer Maske der Gleichgültigkeit, obwohl er viel lieber für sie eingetreten wäre.
    Als Nzinga erkannte, daß sie Conan auf diese Weise keine Regung entlocken konnte, brütete sie einen neuen Plan aus, der zur Entblößung von Conans wahren Gefühlen führen mußte. Sie gab ein kleines Fest für ihre Amazonenoffiziere – stämmige, narbenübersäte, harte schwarze Frauen, die in Conans Augen nichts Weibliches besaßen.
    Während des Banketts mußte die Zingarierin die Königin und ihren Geliebten bedienen. Als sie mit einer Weinkanne an den Tisch trat, stellte ihr eine Amazone ein Bein.
    Chabela stolperte, stieß einen unterdrückten Schrei aus und verlor das Gleichgewicht. Dabei verschüttete sie den Inhalt der Kanne über mehrere Gäste. Eine kräftige Amazone namens Tuta sprang fluchend auf und schlug der erschrockenen Sklavin die Hand heftig übers Gesicht, so daß sie zu Boden stürzte.
    Tutas Augen funkelten boshaft, als das nackte weiße Mädchen sich erheben wollte und furchtsam vor ihr zurückschreckte. Wie ein Panther sich an seine Beute heranschleicht, näherte sie sich Chabela. In der angespannten Stille griff ihre narbige Hand nach dem nadelspitzen Bronzedolch an ihrer Seite.
    Nur das leichte Scharren der Klinge war zu hören, als sie aus der Scheide gezogen wurde. Tuta, das Gesicht eine Maske der Blutlust, beugte sich mit erhobenem Dolch über die Sklavin.
    Gebannt wie ein Kaninchen beim Anblick der Schlange hingen Chabelas Augen an der Klinge. Sie wußte, daß sie aufspringen und davonlaufen müßte, selbst wenn man sie schnell wieder einfinge. Aber ihr Entsetzen und die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage lähmten sie. Sie wußte, die Klinge würde gleich herabstoßen ...
    Da erstarrte Tuta, als schraubstockgleiche Hände sich ihr um Hals und Nacken legten. Der schier zermalmende Druck der prankengleichen Hände lähmte sie genauso, wie der Anblick ihres Dolches Chabela zuvor gelähmt hatte. Die Klinge landete mit einem leisen Klirren auf dem Boden. Und dann schleuderte Conan Tuta mit der Kraft seiner mächtigen Muskeln durch das Gemach, daß sie halbbetäubt an der Wand liegenblieb.
    Conan war sich der Lage, in die Nzinga ihn manövriert hatte, voll bewußt. Er durfte nicht zulassen, daß König Ferdrugos Tochter erstochen wurde. Aber Nzinga würde seine Einmischung als Beweis seines Interesses an Chabela ansehen und ihre Eifersucht an der Zingarierin oder ihm auslassen – vielleicht auch an ihnen beiden. Er zwang sich zu einem Lachen.
    »Sicher ist die Königin von Gamburu nicht so verschwenderisch, eine Sklavin wegen ein paar Tropfen Weins töten zu lassen.«
    Königin Nzinga bedachte ihn mit einem ausdruckslosen Blick. Dann bedeutete sie Chabela mit einer knappen Handbewegung, sich zurückzuziehen. Als die weiße Sklavin das Gemach verlassen hatte, entspannte sich die Atmosphäre ein wenig. Conan kehrte auf seinen Platz zurück. Kannen voll Weins

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