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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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befand als die, durch die sie vom Stadttor aus gekommen waren.
    »Zur Hölle!« fluchte Valerie verärgert und setzte sich auf eine Jadebank. »Die Leute, die die Stadt verlassen haben, scheinen all ihre Kleinodien mit sich genommen zu haben. Ich habe keine Lust mehr, endlos durch diese kahlen Räume zu irren.«
    »Alle oberen Gemächer sind hell«, sagte Conan. »Ich wollte, wir könnten ein Fenster finden, durch das die Stadt sich überblicken läßt. Schauen wir doch durch die Tür dort drüben!«
    »Geh du allein«, brummte Valerie. »Ich bleibe hier und ruhe meine schmerzenden Füße aus.«
    Conan verschwand durch die Tür gegenüber der, die zur Galerie führte. Valerie lehnte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen an die Wand und streckte die gestiefelten Beine aus. Diese stillen Gemächer und Hallen mit ihren grünen Feuersteinen und den glühenden, blutroten Bodenfliesen begannen sie zu deprimieren. Sie wollte, sie würden endlich einen Ausgang aus diesem Labyrinth finden, der sie auf eine Straße brachte. Sie dachte darüber nach, was sich wohl in den vergangenen Jahrhunderten hier alles abgespielt hatte, welcher Rätsel und Greueltaten diese glitzernden Steine an der Decke Zeuge gewesen sein mochten.
    Ein schwaches, verstohlen klingendes Geräusch riß sie aus ihren Überlegungen. Mit dem blanken Schwert in der Hand stand sie auf den Füßen, noch ehe ihr klar geworden war, was sie aufgescheucht hatte. Conan war noch nicht zurückgekommen, aber sie wußte, daß nicht er es gewesen war, den sie gehört hatte.
    Das Geräusch war von irgendwo jenseits der zur Galerie führenden Tür gekommen. Lautlos schlich sie in ihren weichen Lederstiefeln auf die Galerie und spähte durch die durchbrochene Brüstung hinunter.
    Ein Mann stahl sich durch die Halle.
    Sie empfand es als Schock, einen Menschen in dieser vermeintlich ausgestorbenen Stadt zu sehen. Sie kauerte sich hinter die steinerne Balustrade und beobachtete durch das kunstvoll verschlungene Muster den Schleichenden.
    Der Mann ähnelte den auf den Friesen abgebildeten Menschen in keiner Weise. Er war knapp über mittelgroß, sehr dunkel, doch nicht negroid, nackt, wenn man von einem seidenen Lendentuch absah, das seine muskulösen Hüften nur teilweise bedeckte, und von dem handbreiten Ledergürtel um seine schmale Taille. Sein schwarzes Haar hing in glatten Strähnen bis zur Schulter und verlieh ihm ein wildes Aussehen. Er wirkte hager, obgleich er kräftige Muskeln hatte, die sich besonders stark an den Armen und Beinen abhoben, doch fehlte ihm das Fleischpolster, das seiner Gestalt eine ansprechende Symmetrie verliehen hätte – nein, er war so dürftig gebaut, daß es fast abstoßend wirkte.
    Aber es war gar nicht so sehr seine äußere Erscheinung, welche die ihn beobachtende Frau beeindruckte. Er schlich geduckt dahin und drehte den Kopf wachsam von Seite zu Seite. Die breite Klinge in der Rechten zitterte und verriet so die grauenvolle Angst, die ihn erfüllte. Als er den Kopf ein wenig drehte, sah sie die wilden, verstörten Augen zwischen den ins Gesicht hängenden Strähnen schwarzen Haares.
    Er bemerkte sie nicht. Auf Zehenspitzen glitt er durch die Halle und verschwand durch eine offene Tür. Einen Moment später vernahm sie einen abgewürgten Schrei, und dann herrschte wieder Stille.
    Die Neugier quälte Valerie so stark, daß sie über die Galerie huschte, bis sie zu einer Tür genau über der kam, durch die der Mann getreten war. Sie öffnete sich zu einer weiteren, kleineren Galerie rings um ein großes Gemach.
    Dieses Gemach befand sich im zweiten Stockwerk, und seine Decke war nicht so hoch wie die der Halle. Nur die Feuersteine erhellten es, und ihr gespenstisches grünes Glühen drang nicht durch die Schatten unterhalb der Galerie.
    Valerie riß die Augen weit auf. Der Mann, den sie beobachtet hatte, war noch im Gemach.
    Mit dem Gesicht lag er auf einem dunkelroten Teppich genau in der Mitte des Raumes. Er hatte die Arme weit ausgebreitet, und sein Krummsäbel lag ein wenig entfernt von ihm.
    Sie wunderte sich, weshalb er sich überhaupt nicht rührte. Doch dann verengten sich ihre Augen zu Schlitzen, als sie bemerkte, daß das Rot des Teppichs unter und neben ihm von anderem Rot war.
    Sie zitterte ganz leicht, als sie sich dichter an die Balustrade kauerte und sich bemühte, die Schatten unter der Galerie zu durchdringen, doch vergebens.
    Plötzlich betrat jemand die Szene dieses grimmigen Dramas. Es war ein Mann, der dem

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