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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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gewirkt haben. Der Lebende? Dieser Schädel schien immer noch zu leben, über eine eigene Art von Leben zu verfügen. Seine Kiefer klafften und schnappten plötzlich zu. Die augenlosen Höhlen starrten sie an. Sein Leuchten wurde stärker, trotzdem wuchs der Eindruck, daß es nur ein Alptraum war. Ja, es war ein Traum, das ganze Leben war ein Traum. Glücklicherweise riß Techotls drängende Stimme Valerie aus dem düsteren Abgrund zurück, in den sie zu versinken drohte.
    »Blickt ihn nicht an! Blickt den Schädel nicht an!« Die besorgte Stimme klang, als käme sie aus unendlicher Ferne.
    Valerie schüttelte sich wie ein Löwe seine Mähne. Ihre Augen wurden wieder klar. Techotl sagte zitternd: »Als er noch einem Lebenden gehörte, beherbergte er das schreckliche Gehirn eines Zauberers! Doch selbst jetzt noch steckt eine Art Leben, ein magisches Feuer in ihm, das er aus dem äußeren Sternenraum anzieht.«
    Mit einem Fluch sprang Valerie geschmeidig wie ein Panther – und der Schädel zersprang unter ihrem Schwert zu flammenden Knochenstücken. Irgendwo in diesem Raum oder im Nichts oder auch bloß in den Tiefen ihres Bewußtseins schrie eine unmenschliche Stimme ihren Schmerz und ihre Wut hinaus.
    Techotls Hand zupfte sie am Arm, und er stammelte aufgeregt: »Ihr ha-abt ihn zerbro-ochen. Ihr habt ihn vernichtet. Selbst die Schwarze Magie Xotalancs kann ihn nicht mehr zusammenfügen! Kommt jetzt! Kommt schnell!«
    »Aber ich kann nicht weg!« protestierte sie. »Ein Freund ist hier ...«
    Das Zucken seiner Augen ließ sie innehalten. Panikerfüllt starrte er an ihr vorbei. Sie wirbelte herum, gerade als vier Männer durch vier verschiedene Türen hereinstürmten und auf das Paar in der Mitte des Raumes zukamen.
    Sie ähnelten den anderen, die sie bisher gesehen hatte. Sie hatten die gleichen knotigen Muskeln an den ansonsten dürren Gliedmaßen, dasselbe strähnige blauschwarze Haar, den gleichen leicht irren Blick der großen Augen. Sie waren wie Techotl bewaffnet und gekleidet, doch auf die Brust hatte ein jeder von ihnen einen weißen Totenschädel gemalt.
    Es gab keine Herausforderung, keine Kampfrufe. Wie blutdurstige Tiger sprangen die Männer von Xotalanc ihre Gegner an. Techotl stellte sich ihnen mit der Wut der Verzweiflung. Er duckte sich unter dem Hieb einer breiten Klinge, packte den, der sie schwang, und warf ihn zu Boden, wo sie in tödlichem Schweigen miteinander rangen.
    Die anderen drei drangen auf Valerie ein. Ihre seltsamen Augen funkelten rot wie die von tollwütigen Hunden.
    Sie tötete den ersten, der in ihre Reichweite kam, noch ehe er seine Klinge zu schwingen vermochte – ihr langes, gerades Schwert spaltete ihm den Schädel. Dem Stoß des zweiten wich sie seitwärts aus, während sie gleichzeitig den Hieb des dritten parierte. Ihre Augen blitzten, und ihre Lippen lächelten erbarmungslos. Wieder war sie ganz Valerie von der Roten Bruderschaft, und das Summen des Stahles klang wie Brautgesang in ihren Ohren.
    Ihr Schwert stieß vorbei an einer Klinge, die versuchte zu parieren, und bohrte sich sechs Zoll tief durch einen Ledergürtel in den Bauch des Gegners. Der Mann japste schmerzerfüllt und ging in die Knie, aber sein etwas größerer Kamerad bedrängte das Mädchen in wildem Schweigen mit einem wahren Hagel von Hieben, so daß sie nicht dazu kam, selbst anzugreifen. Kühl wich sie ein wenig zurück und parierte. Sie wußte, daß sie nur auf ihre Chance zu warten brauchte, denn lange konnte der Bursche diesen heftigen Angriff nicht durchhalten. Sein Arm würde ermüden, ihm mußte der Atem ausgehen, er würde langsamer werden, und dann war es soweit, ihm die Klinge ins Herz zu stoßen. Ein schneller Seitenblick verriet ihr, daß Techotl auf der Brust seines Gegners kniete und sich bemühte, sein Handgelenk aus dessen Griff zu befreien, um ihm den Dolch in die Brust zu stoßen.
    Schweiß glänzte auf der Stirn des Mannes ihr gegenüber. Seine Augen waren wie brennende Kohlen. So sehr er auch auf sie einhieb, es gelang ihm nicht, ihre Deckung zu brechen oder sie zu umgehen. Sein Atem kam bereits in heftigen Stößen, und er schlug nur noch blindlings zu. Sie wollte einen Schritt zurück tun, um das Schwert zum tödlichen Hieb zu schwingen, als ihre Beine plötzlich mit eisernem Griff umschlungen wurden. Sie hatte den Verwundeten auf dem Boden vergessen.
    Auf den Knien kauernd hatte er beide Arme um ihre Beine gelegt. Sein Kamerad sah es und krächzte triumphierend. Er machte sich

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