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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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wissen wir nicht, aber ich bezweifle, daß ihr Clan zahlenmäßig stärker ist als unserer. Seit fünfzehn Jahren wurden uns keine Kinder mehr geboren, und auch unter den Xotalancas haben wir keine gesehen.
    Wir sterben, doch ehe wir unseren letzten Atemzug tun, wollen wir noch so viele der Xotalancas töten, wie die Götter es gewähren.«
    Mit den seltsamen Augen blitzend, erzählte Olmec lange von dieser schrecklichen Fehde, die in den stillen Gemächern und düsteren Hallen im Schein der grünen Feuerjuwelen ausgetragen wurde, auf den Fußböden, die wie Höllenfeuer glühten und die häufig von dem dunkleren Rot des Blutes überzogen wurden. In diesem langen Gemetzel war eine ganze Generation zugrunde gegangen. Xotalanc war tot, lange schon. Eine Klinge hatte ihn in einem grimmigen Kampf auf einer Elfenbeintreppe durchbohrt. Auch Tecuhltli war tot. Ihm hatten die aufgebrachten Xotalancas, denen es gelungen war, ihn gefangenzunehmen, die Haut lebenden Leibes abgezogen.
    Ohne sichtbare Gefühlsregung berichtete Olmec von grauenvollen Scharmützeln in dunklen Korridoren, von Hinterhalten auf Wendeltreppen und von blutiger Schlächterei. Mit rotem Glimmen in den tiefen, dunklen Augen erzählte er von Männern und Frauen, die lebend gehäutet, verstümmelt und zerstückelt worden waren, von Gefangenen, die man auf so furchtbare Weise gemartert hatte, daß selbst den barbarischen Cimmerier Unbehagen beschlich. Kein Wunder, daß Techotl bei dem Gedanken, gefangengenommen zu werden, am ganzen Leib gezittert hatte! Und doch hatte er sich in Gefahr begeben, um zu töten, wenn es möglich war, denn ein Haß hatte ihn getrieben, der stärker war als seine Furcht. Olmec erzählte weiter von dunklen, geheimnisvollen Dingen, von Schwarzer Magie und Hexerei in der Finsternis der Katakomben, von gräßlichen Kreaturen, die als furchterregende Verbündete aus der Dunkelheit beschworen worden waren. In dieser Beziehung waren die Xotalancas im Vorteil, denn in den östlichen Katakomben lagen die Gebeine der größten Zauberer des alten Xuchotlan mit ihren unbeschreiblichen Geheimnissen.
    Valerie lauschte angespannt. Die Fehde war zu einer schrecklichen elementaren Gewalt geworden, die die Menschen von Xuchotl unaufhaltsam in den Untergang trieb, sie zum Aussterben verdammte. Sie beherrschte ihr ganzes Leben. Sie waren in sie hineingeboren und erwarteten, in ihr zu sterben. Nie verließen sie ihre befestigte Burg, außer um sich in die Hallen des Schweigens zu stehlen, die zwischen den beiden Festungen lagen, um zu töten oder getötet zu werden. Manchmal kehrten sie von einem Überfall mit verzweifelten Gefangenen zurück oder mit gräßlichen Beweisen ihres Sieges. Manchmal kehrten sie überhaupt nicht wieder oder nur als verstümmelte Leichenteile, die der Sieger vor die verriegelte Bronzetür geworfen hatte. Das Leben dieser Menschen war ein einziger Alptraum: vom Rest der Welt abgeschlossen, wie tollwütige Ratten in der gleichen Falle gefangen, einander durch die Jahre hindurch abschlachtend und durch die sonnenlosen Korridore schleichend, um zu verstümmeln, zu martern und zu morden.
    Während Olmec erzählte, spürte Valerie die brennenden Augen Tascelas auf sich. Die Prinzessin schien überhaupt nicht zu hören, was Olmec sagte. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte keineswegs die wilde Wut oder die teuflische Begeisterung der anderen, wenn er Siege oder Niederlagen beschrieb. Die Fehde, die für ihre Clansbrüder zur Besessenheit geworden war, berührte sie offenbar nicht. Valerie empfand ihren Gleichmut abstoßender als Olmecs unverhohlene Blutrünstigkeit.
    »Und wir können die Stadt nicht verlassen«, sagte Olmec. »Seit fünfzig Jahren hat keiner sie verlassen, außer ...« Wieder unterbrach er sich im letzten Augenblick.
    »Selbst wenn die Bedrohung durch die Drachen nicht wäre«, fuhr er fort, »würden wir, die wir in der Stadt geboren wurden und aufgewachsen sind, nicht wagen sie zu verlassen. Nie haben wir auch nur einen Fuß außerhalb ihrer Mauern gesetzt. Wir sind an den offenen Himmel und die nackte Sonne nicht gewöhnt. Nein, wir wurden in Xuchotl geboren und werden in Xuchotl sterben.«
    »Nun«, brummte Conan, »mit eurer Erlaubnis werden wir die Gefahr der Drachen auf uns nehmen. Eure Fehde geht uns nichts an. Wenn ihr uns das Westtor zeigt, machen wir uns wieder auf den Weg.«
    Tascela krallte die Nägel in die Handflächen und öffnete die Lippen, doch noch ehe sie ein Wort herausbrachte, sagte Olmec: »Es

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