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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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kostete die Speisen und Getränke, die seine Artgenossen in goldenen Gefäßen herbeitrugen, ehe er sie seinen Gästen vorsetzte. Während sie sich stärkten, blieb Olmec stumm auf seinem Elfenbeinthron sitzen und beobachtete sie unter den buschigen schwarzen Brauen heraus. Tascela saß wieder neben ihm. Sie hatte das Kinn auf die Hände gestützt, und die Ellbogen ruhten auf ihren Knien. Ihre dunklen Augen, in denen ein geheimnisvolles Feuer zu brennen schien, ließen keinen Blick von Valeries geschmeidiger Gestalt. Ein dunkles hübsches Mädchen hinter ihr fächerte ihr mit Straußenfedern in bedächtigem Rhythmus Kühlung zu.
    Zu essen gab es eine den beiden Abenteurern unbekannte exotische Frucht, die sehr gut schmeckte, und zu trinken einen milden Rotwein mit angenehmer Blume.
    »Ihr seid von sehr weit hergekommen«, sagte Olmec schließlich. »Ich habe die Bücher unserer Väter gelesen. Aquilonien liegt jenseits der Lande der Stygier und Shemiten und noch hinter Argos und Zingara, und Cimmerien viel weiter nördlich als Aquilonien.«
    »Wir haben beide ruheloses Blut in den Adern«, antwortete Conan gleichmütig.
    »Wie es euch gelungen ist, durch den Wald zu kommen, ist mir ein Rätsel«, gestand Olmec. »In alten Zeiten schafften tausend Krieger es kaum, sich einen Weg durch all seine Gefahren zu schlagen.«
    »Wir stießen auf ein kurzbeiniges Ungeheuer von der Größe eines Mastodons«, sagte Conan gleichmütig wie zuvor und streckte Techotl seinen Weinkelch entgegen, der ihn mit sichtlicher Freude nachfüllte. »Doch als wir es getötet hatten, hielt uns nichts mehr auf.«
    Der Kelch entglitt Techotls zitternder Hand. Wieder einmal nahm seine dunkle Haut eine aschgraue Tönung an. Olmec sprang halb auf und starrte Conan mit weiten Augen an. Ein ehrfurchtsvolles Seufzen entrang sich den Lippen der anderen. Einige sackten auf die Knie, als wären ihre Beine nicht mehr imstande sie zu tragen. Nur Tascela schien die Worte des Cimmeriers nicht gehört zu haben. Conan blickte sich verwirrt um.
    »Was habt ihr denn? Weshalb starrt ihr uns so an?«
    »Ihr – ihr habt den Drachengott getötet?«
    »Gott? Ich habe einen Drachen getötet. Und warum nicht? Er hatte die Absicht, uns zu verschlingen.«
    »Aber Drachen sind unsterblich!« rief Olmec. »Sie können sich zwar untereinander umbringen, doch noch nie hat ein Mensch einen Drachen getötet! Die tausend Krieger unserer Vorfahren, die sich ihren Weg nach Xuchotl kämpften, vermochten ihnen nichts anzuhaben. An ihren Schuppen brachen ihre Klingen, als wären sie morsche Zweige!«
    »Wenn eure Vorfahren auf die Idee gekommen wären, ihre Speere in den giftigen Saft der Derketaäpfel zu tauchen«, sagte Conan mit vollem Mund kauend, »und sie ihnen in die Augen oder Rachen oder sonstwohin zu stoßen, wo sie keine Schuppen haben, hätten sie festgestellt, daß die Drachen nicht weniger sterblich sind als irgendwelches Schlachtvieh. Der Kadaver liegt am Rand der Bäume, gerade noch im Wald. Wenn ihr mir nicht glaubt, braucht ihr ihn euch nur anzusehen.«
    Olmec schüttelte den Kopf, doch nicht aus Unglauben, sondern staunend.
    »Der Drachen wegen suchten unsere Vorfahren Zuflucht in Xuchotl«, erklärte er. »Sie wagten es nicht mehr, den Wald am anderen Ende der Ebene zu durchqueren. Viele Dutzende von ihnen wurden von den Ungeheuern gerissen und verschlungen, ehe sie die Stadt erreichen konnten.«
    »Dann waren es nicht eure Väter, die Xuchotl erbauten?« fragte Valerie.
    »Die Stadt war schon sehr alt, als sie in dieses Land kamen. Wie lange sie schon gestanden hatte, wußten nicht einmal ihre degenerierten Bewohner.«
    »Seid ihr vom Zuadsee?« fragte Conan.
    »Ja. Vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert erhob sich ein Stamm der Tlazitlans gegen den König von Stygien. Da diese Tlazitlans in der Schlacht geschlagen wurden, flohen sie südwärts. Viele Wochen irrten sie über Grasland, Wüsten und Berge, bis sie schließlich – tausend Krieger mit ihren Frauen und Kindern – zu dem gewaltigen Wald kamen.
    Dort fielen die Drachen über sie her und zerrissen so manchen. Also floh der vom Pech verfolgte Stamm vor ihnen und erreichte endlich die Ebene, in deren Mitte sich die Stadt Xuchotl erhob.
    Sie schlugen ihr Lager vor der Stadt auf, da sie nicht wagten, die Ebene zu verlassen, denn das Brüllen der gegeneinander kämpfenden Ungeheuer war furchterregend, und es war aus allen Teilen des Waldes zu hören. In die Stadt hinein konnten sie nicht. Ihre Bewohner

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