Conan-Saga 13 - Conan der Krieger
ihr den Arm auf dem Rücken.
»Sag es, oder ich drehe dir den Arm aus dem Gelenk!«
Yasala wand sich vor Schmerzen, als die Piratin ihren Arm zwischen den Schulterblättern hochzog, doch sie schüttelte nur heftig den Kopf.
»Schlampe!« Valerie stieß sie von sich, daß sie langgestreckt auf den Boden fiel. Mit blitzenden Augen starrte die Piratin auf sie. Furcht und die Erinnerung an Tascelas brennenden Blick rührten sich in ihr und verstärkten ihren tigerhaften Instinkt der Selbsterhaltung. Diese Menschen hier waren dekadent, und ihnen war Abartigkeit jeglicher Weise zuzutrauen. Aber Valerie spürte, daß noch mehr vorging, etwas Entsetzliches, das viel schlimmer als übliche Entartung war. Furcht und Abscheu vor dieser gespenstischen Stadt überwältigten sie. Ihre Bewohner waren geistig nicht normal, sie begann sogar daran zu zweifeln, ob sie überhaupt echte Menschen waren. Wahnsinn schwelte in den Augen aller, außer in den grausamen, rätselhaften Augen Tascelas – sie verbargen Geheimnisse, die viel schrecklicher als Wahnsinn waren.
Valerie hob den Kopf und lauschte angespannt. Xuchotl war so still, als wäre sie wirklich eine ausgestorbene Stadt. Die grünen Steine tauchten das Gemach in alptraumhaften Schein, in dem die Augen der Frau auf dem Boden mit unheimlichem Glitzern zu ihr hochstarrten. Ein Hauch Panik vertrieb das letzte bißchen Mitleid aus Valeries wilder Seele.
»Weshalb hast du versucht mich zu betäuben?« fragte sie. Sie griff nach dem schwarzen Haar der Frau und riß ihr den Kopf zurück, damit sie ihr in die Augen unter den langen Wimpern sehen konnte. »Hat Tascela dich geschickt?«
Yasala schwieg. Valerie fluchte heftig und schlug die Frau erst auf eine, dann auf die andere Wange. Die Schläge hallten in dem Gemach wieder, aber die Frau gab keinen Laut von sich.
»Warum schreist du nicht?« fragte Valerie wütend. »Hast du Angst, daß dich jemand hören könnte? Vor wem fürchtest du dich? Vor Tascela? Olmec? Conan?«
Yasala schwieg. Sie kauerte auf dem Boden und beobachtete die Piratin mit dem bösartigen Blick eines Basilisken. Trotziges Schweigen stachelt Wut erst recht an. Valerie drehte sich um und riß mehrere Kordeln von den Vorhängen.
»Verdammte Schlampe!« knirschte sie zwischen den Zähnen. »Ich werde dich nackt über das Bett binden und dich auspeitschen, bis du damit herausrückst, weshalb du hierhergekommen bist und wer dich geschickt hat.«
Yasala schwieg weiter und wehrte sich auch nicht, als die Piratin ihr wütend die Kleider vom Leibe riß. Dann war eine ganze Weile nichts zu hören als das Zischen der Seidenkordeln und ihr Aufschlag auf nackter Haut. Yasala konnte weder ihre festgebundenen Arme noch Beine bewegen. Ihr Leib wand sich und bebte unter der Züchtigung, ihr Kopf drehte sich im Rhythmus der Hiebe von Seite zu Seite. Die Zähne hatte sie in die Unterlippe gebissen, aus der mit der Zeit Blut sickerte. Aber sie schrie ihre Schmerzen nicht hinaus.
Jeder Hieb hinterließ eine blutunterlaufene Strieme, denn Valerie schlug mit aller Kraft ihrer kampfgehärteten Muskeln zu und mit der Erbarmungslosigkeit eines Lebens, in dem Schmerz und Qualen alltäglich waren – und dem Zynismus, den nur eine Frau einer anderen Frau gegenüber empfinden konnte. Yasala mußte körperlich und seelisch mehr erdulden, als wenn selbst der stärkste Mann sie ausgepeitscht hätte.
Dieser weibliche Zynismus war es schließlich, der Yasala die Lippen öffnete.
Ein Wimmern entrang sich ihr. Valerie hielt mit erhobenem Arm inne und strich sich eine feuchte blonde Strähne aus der Stirn. »Nun, wirst du endlich reden?« erkundigte sie sich. »Aber wenn du es vorziehst, kann ich auch die ganze Nacht weitermachen!«
»Erbarmen!« wisperte die Frau. »Ich werde jetzt reden.«
Valerie durchschnitt ihre Kordeln um Arm- und Fußgelenke. Yasala sank auf das Bett, aber die Berührung war für ihre offenen Striemen unerträglich, also legte sie sich halb auf eine Hüfte und stützte sich auf einen Arm. Sie zitterte am ganzen Körper.
»Wein«, bat sie mit trockenen Lippen und deutete mit bebender Hand auf einen goldenen Pokal auf einem Elfenbeintischchen. »Bitte gebt mir zu trinken. Die Schmerzen schwächten mich. Wenn ich getrunken habe, werde ich Euch alles erzählen.«
Valerie griff nach dem Kelch, und Yasala erhob sich auf unsicheren Beinen, um ihn entgegenzunehmen. Sie hob ihn den Lippen entgegen – dann schüttete sie seinen Inhalt der Aquilonierin ins Gesicht. Valerie
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