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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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und umklammerte die Fußgelenke der Piratin. So war es ihr unmöglich, sich aufzurichten.
    Elf Männer und Frauen der Tecuhltli knieten in einem Halbkreis um den Altar. Ihre Augen glitzerten erwartungsvoll.
    Tascela saß auf dem Elfenbeinthron. Aus bronzenen Räucherschalen kräuselte Rauch empor, der ihre nackten Glieder wie zärtliche Finger umschmeichelte. Sie saß nicht still, sie wand sich genüßlich wie in einem Sinnestaumel.
    Seltsamerweise änderte das Krachen der berstenden Tür, als die beiden Leiber in den Thronsaal rollten, nichts an der gespenstischen Szene. Die knienden Männer und Frauen widmeten der Leiche ihres Herrschers und dem Mann, der sich aus den Splittern erhob, lediglich einen flüchtigen gleichgültigen Blick, dann wandten sie sich erneut mit lüsternen Augen der sich hilflos auf dem Altar windenden weißen Gestalt zu. Tascela blickte Conan nur spöttisch an, lachte kurz höhnisch auf und ließ sich weiter von den duftenden Rauchschwaden liebkosen.
    »Schlampe!« Conan sah rot. Seine Hände ballten sich wie zu Eisenhämmern, als er auf sie zustapfte. Doch schon nach wenigen Schritten krachte etwas laut, und Stahl biß in seine Wade. Die Zähne einer eisernen Falle hatten sich um sein Bein geschlossen und hielten ihn fest. Nur die angespannten Wadenmuskeln retteten Waden- und Schienbein davor, gebrochen zu werden. Die verfluchte Falle war ohne Warnung aus dem Boden geschossen. Jetzt, da er darauf achtete, sah er die Vertiefungen im Boden, wo die Falle gut getarnt gelegen hatte.
    »Dummkopf!« Tascela lachte. »Hast du dir eingebildet, ich würde keine Vorkehrungen gegen dein mögliches Wiederkommen treffen? Jede Tür in diesem Raum ist durch Fallen geschützt. Bleib ruhig stehen und sieh zu, wie das Geschick deiner hübschen Gefährtin sich erfüllt. Danach werde ich deines beschließen.«
    Instinktiv fuhr Conans Hand an den Gürtel, doch die Scheide daran war leer. Das Schwert lag auf der Treppe hinter ihm, und sein Dolch irgendwo im Wald, wo der Drache ihn sich aus dem Rachen gerissen hatte. Der Stahl in seinem Bein fühlte sich wie glühende Kohle an, doch der Schmerz war nicht so heftig, wie die Wut, die in ihm tobte. Wie ein Wolf steckte er im Fangeisen. Hätte er sein Schwert gehabt, er würde sich das Bein abhauen und über den Boden zu Tascela kriechen, um sie umzubringen. Valeries Augen wandten sich ihm stumm flehend zu. Das und seine eigene Hilflosigkeit überschwemmten sein Gehirn mit Wellen roten Wahnsinns.
    Er ließ sich auf das Knie seines freien Beines fallen und bemühte sich, die Finger zwischen die Zähne des Eisens zu zwängen, um es zu öffnen. Blut füllte seine Fingernägel, doch die einzelnen Teile des Fangeisens schlossen sich in einem engen Kreis rund um die Wade, so daß die Finger nichts auszurichten vermochten. Jedesmal, wenn sein Blick auf Valeries nackten Leib fiel, wuchs seine Wut.
    Tascela beachtete ihn nicht mehr. Lässig erhob sie sich und blickte von einem ihrer Untertanen zum anderen. »Wo sind Xamec, Zlanath und Techic?« fragte sie.
    »Sie sind nicht aus den Katakomben zurückgekehrt, Prinzessin«, antwortete ein Mann. »Wie wir anderen trugen sie die im Kampf Gefallenen in die Grüfte. Seither sahen wir sie nicht mehr. Vielleicht hat Tolkemecs Geist sie geholt.«
    »Schweig, Narr!« fauchte Tascela. »Es gibt keinen Geist!«
    Sie stieg vom Podest hinunter. Ihre Finger spielten mit dem goldenen Knauf eines feinen Dolches. Ihre Augen brannten in versengendem Höllenfeuer. Neben dem Altar blieb sie stehen und brach mit lauter Stimme die Stille, die wieder eingesetzt hatte.
    »Dein Leben wird mich erneut jung machen, weiße Frau. Ich werde mich über deinen Busen beugen und meine Lippen auf deine drücken. Und langsam – ah, ganz langsam – steche ich diesen Dolch in dein Herz, damit dein Leben, das dem sterbenden Leib entflieht, in mich dringt und mich in neuer Jugendkraft erblühen läßt und mein eigenes Leben – verlängert.«
    Langsam wie eine Schlange sich über ihr erstarrtes Opfer beugt, neigte sie sich durch den kräuselnden Rauch der reglosen Frau entgegen, die in ihre glühenden dunklen Augen starrte – Augen, die immer größer und tiefer zu werden schienen, wie Monde zwischen wallenden Wolken.
    Die Knienden bohrten in ihrer Erregung die Fingernägel in ihre Handflächen und hielten den Atem an in Erwartung des blutigen Höhepunkts. Conans wildes Keuchen, während er sich aus der Falle zu befreien versuchte, war der einzige Laut im

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