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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Thronraum.
    Aller Augen hingen starr am Altar und der weißen Gestalt darauf. Selbst ein Donnerschlag hätte den Bann nicht gebrochen – aber ein leises Kichern schaffte es, das alle herumwirbeln ließ. So leise dieses Kichern war, stellte es jedem die Härchen im Nacken auf. Mit weit aufgerissenen Augen sahen alle, über wessen Lippen es gekommen war.
    In der Tür links des Thronpodests stand ein Alptraumwesen: ein Mann mit verfilztem, langem Weißhaar und nicht weniger verfilztem, weißem Bart, der ihm weit über die Brust hing. Schmutzige Fetzen bedeckten die Gestalt nur unvollständig. Die halbnackten Gliedmaßen wirkten seltsam unnatürlich. Die Haut war anders als die eines normalen Menschen. Sie wirkte irgendwie schuppig, als hätte dieser Mann lange Zeit unter Bedingungen gelebt, wie sie für Menschen nicht gedacht waren. An den Augen, die durch die wirren Haarsträhnen blitzten, war nichts Menschliches mehr – schimmernde Scheiben waren es, unbewegt, ohne jegliche Spur von Gefühl und Vernunft. Der Mund war weit offen, doch keine verständlichen Worte drangen aus ihm, lediglich ein irres Kichern.
    »Tolkemec!« flüsterte Tascela mit fahlgrauem Gesicht, während die anderen ihn nur stumm vor Entsetzen anstarrten. »Also kein Aberglaube, kein Geist! Bei Set! Du hast tatsächlich zwölf Jahre in völliger Dunkelheit gehaust – zwölf Jahre zwischen den Gebeinen der Toten. Mit welch schrecklichem Fleisch hast du dich ernährt? Welch furchtbares Leben hast du in der ewigen Nacht geführt? Ich verstehe jetzt, weshalb Xamec, Zlanath und Techic nicht aus den Katakomben zurückkehrten. Doch warum hast du so lange gewartet? Hast du in der schwarzen Tiefe etwas gesucht? Eine Geheimwaffe, von der du wußtest, daß sie dort verborgen war? Und hast du sie schließlich gefunden?«
    Das gräßliche Kichern war Tolkemecs einzige Antwort, als er mit einem langen Satz in den Raum sprang – einem so langen, daß er die verborgene Falle an der Tür unberührt hinter sich ließ. War das Zufall gewesen, oder hatte er sich der Hinterlist der Bewohner von Xuchotl erinnert? Er war nicht wahnsinnig im Sinne des Wortes, er war nur ganz einfach nicht mehr wirklich menschlich, weil er eine so lange Zeit fern jeglicher Ansprache gehaust hatte. Nur ein dünner, in Haß gebetteter Faden der Erinnerung und der Drang nach Vergeltung hatten ihn noch mit der Menschheit verbunden, von der er abgeschnitten gewesen war, und ihn in der Nähe jener Menschen lauern lassen, die er in seiner Rachsucht so sehr haßte. Ja, nur dieser dünne Faden hatte ihn davor zurückgehalten, durch die schwarzen Korridore und unterirdischen Gewölbe zu rasen, die er vor langer Zeit entdeckt hatte, und immer weiter, bis zu seinem Tod, durch sie zu stürmen.
    »Du hast etwas Verborgenes gesucht!« flüsterte Tascela und wich vor ihm zurück. »Und du hast es gefunden! Du hast die Fehde nicht vergessen. In all den Jahren der Finsternis hast du sie nicht vergessen!«
    In der dürren Hand Tolkemecs hatte sie einen jadegrünen Stab bemerkt, an dessen einem Ende ein roter Knauf, wie ein Granatapfel geformt, glühte. Sie sprang hastig zur Seite, als er diesen Stab wie einen Speer vorstieß und eine Feuerzunge aus dem Granatapfelknauf schoß. Sie verfehlte Tascela, aber die Frau, die Valeries Fußgelenke hielt, befand sich in ihrer Bahn. Sie traf sie zwischen den Schulterblättern. Ein Knistern und Zischeln war zu hören. Die Flammenzunge drang aus der Brust heraus und schlug funkensprühend gegen den schwarzen Altar. Die Frau kippte zur Seite. Sie schrumpfte und verrunzelte noch im Fallen zur Mumie.
    Valerie rollte sich auf der anderen Seite vom Altar und kroch auf allen vieren zur Wand, denn im Thronraum des toten Olmec war die Hölle ausgebrochen.
    Der Mann, der Valeries Hände gehalten hatte, starb als nächster. Er hatte sie losgelassen und versucht, sich in Sicherheit zu bringen, doch er hatte noch keine sechs Schritte zurückgelegt, da sprang Tolkemec mit einer für seinen Zustand unglaublichen Behendigkeit vor ihn, so daß er sich zwischen ihm und dem Altar befand. Wieder schnellte die rote Flammenzunge vor. Der Tecuhltli stürzte leblos zu Boden, nachdem die Flamme blaue Funken sprühend vom Altar zurückgeprallt war.
    Und dann begann das Gemetzel erst richtig. Laut schreiend rannten die Tecuhltli durch den Thronraum, stießen aneinander, stolperten und fielen. Zwischen ihnen sprang und hüpfte Tolkemec herum und teilte den Tod aus. Durch die Türen konnten sie

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