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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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bemerken. Wisch dir auch das Gesicht ab. Eine Göttin heult nicht wie ein geprügeltes Schulmädchen. Bei Crom, du siehst Yelaya tatsächlich sehr ähnlich, das Gesicht, das Haar, die Figur, alles! Wenn du den Priestern die Rolle der Göttin vorspielst, wie du es bei mir getan hast, wirst du keine Schwierigkeiten haben, sie zu täuschen.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, versprach sie zitternd.
    »Gut, und ich werde zusehen, daß ich Zargheba jetzt finde.«
    Sie brach wieder in Panik aus.
    »Nein! Bitte laß mich nicht allein! Hier treiben Geister ihr Unwesen!«
    »Es gibt nichts hier, was dir ein Leid zufügen könnte!« versicherte er ihr ungeduldig. »Nichts oder vielmehr niemand außer Zargheba, und um ihn kümmere ich mich schon. Ich bin bald wieder zurück und passe ganz in der Nähe auf. Falls während der Zeremonie etwas schiefgeht, greife ich ein. Aber wenn du deine Rolle richtig spielst, wird schon alles gutgehen.«
    Er drehte sich um und verließ eilig das Orakelgemach, ohne auf Murielas Jammern zu achten.
    Dämmerung hatte sich herabgesenkt. Die Räume des Palasts lagen in tiefen Schatten, durch die die Kupferfriese schimmerten. Wie ein Phantom huschte Conan durch die mächtigen Hallen. Er verstand jetzt, wieso das Mädchen sich in dieser Umgebung fürchtete, denn selbst ihn beschlich nun das Gefühl, von unsichtbaren Geistern der Vergangenheit beobachtet zu werden.
    Lautlos wie ein jagender Panther rannte er, mit dem Schwert in der Hand, die Marmorstufen hinunter. Stille herrschte über dem Tal, und über dem Rand der Felswände funkelten die ersten Sterne. Wenn die Priester von Keshia das Tal inzwischen betreten hatten, verriet zumindest nicht der geringste Laut und keinerlei Bewegung zwischen Bäumen oder Büschen ihre Anwesenheit. Er fand die uralte Prunkstraße, deren Pflastersteine nun mit Unkraut überwuchert waren und die zwischen gewaltigen Farnwedeln und dichtem Buschwerk südwärts verlief. Er folgte ihr wachsam und hielt sich an ihrem Rand, wo die Schatten der Sträucher ihn verbargen. Schließlich hoben sich, dunkel gegen die Düsternis, die Lotusbäume ab, wie sie so typisch für die schwarzen Länder Kushs waren. In diesem Hain hielt sich, wenn das Mädchen recht hatte, Zargheba versteckt. Wie ein Schatten schien Conan nun mit dem Dickicht zu verschmelzen.
    Er näherte sich dem Lotushain in leichtem Bogen. Kaum ein Zweig raschelte, als er sich durch das Dickicht zwängte. Am Rand der Bäume hielt er abrupt an und kauerte sprungbereit wie ein Panther zwischen dem Buschwerk. Ein bleiches Oval zeigte sich ihm zwischen dem dichten Laub. Es war in der Düsternis nicht genau zu erkennen und hätte eine der riesigen weißen Blüten sein können, die die Lotusbäume dick schmückten. Aber Conan wußte, daß es das Gesicht eines Mannes war – und es war ihm zugewandt! Tiefer wich er in die Schatten zurück. Hatte Zargheba ihn erspäht? Der Mann blickte genau in seine Richtung. Ein paar Herzschläge verstrichen. Das bleiche Gesicht hatte sich nicht bewegt. Conan konnte nun sogar den kurzen, schwarzen Bart erkennen.
    Plötzlich wurde Conan sich bewußt, daß etwas nicht stimmte. Zargheba, erinnerte er sich, war kein sehr großer Mann. Aufrechtstehend reichte sein Kopf knapp bis zu des Cimmeriers Schulter, doch dieses Gesicht war in gleicher Höhe mit Conans. Stand der Mann auf irgend etwas? Conan bückte sich und spähte auf den Boden der Stelle, wo sich das Gesicht erhob. Aber das Unterholz und die dicken Stämme verweigerten ihm die Sicht. Doch etwas anderes sah er, das ihn zusammenzucken ließ. Durch eine Lücke im Unterholz sah er den Stamm des Baumes, unter dem Zargheba, dem Gesicht nach zu schließen, stehen mußte. Allerdings hätte er von Rechts wegen nicht den Stamm sehen dürfen, sondern Zarghebas Körper – aber es gab dort keinen Körper!
    Angespannter als ein Tiger, der sich seinem Opfer anschleicht, glitt Conan tiefer in das Dickicht. Einen Moment später zog er einen dichtbelaubten Zweig zur Seite und starrte in das Gesicht, das sich nicht bewegt hatte. Und das würde es auch nie wieder, jedenfalls nicht ohne fremde Hilfe. Vor ihm hing, mit dem langen, schwarzen Haar an einen Ast geknüpft, Zarghebas abgetrennter Kopf!
     
     
    3
     
    DIE WIEDERKEHR DES ORAKELS
     
    Conan drehte sich geschmeidig um, und die scharfen Augen wanderten forschend durch die Schatten ringsum. Nirgendwo in der Nähe entdeckte er den Leib des Gemordeten, wohl aber war das üppige Gras neben dem Baum

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