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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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brachten sie ins Orakelgemach zurück, nachdem Zargheba sie versteckt hatte. Und – das fällt mir gerade ein – sie trennten Zarghebas Kopf ab und hängten ihn an einen Lotusbaum.«
    Sie erschauderte, atmete jedoch gleichzeitig erleichtert auf.
    »Er wird mich nie wieder auspeitschen«, murmelte sie.
    »Nicht in diesem Leben«, bestätigte Conan. »So, aber jetzt komm. Gwarunga hat mir mit der gestohlenen Göttin meine Chancen zunichte gemacht. Jetzt werde ich den Priestern folgen und zusehen, ob ich ihnen die Beute nicht abnehmen kann, nachdem sie sie geholt haben. Und bleib du dicht bei mir, ich kann nicht die ganze Zeit damit zubringen, nach dir zu suchen!«
    »Aber die Diener Bît-Yakins!« wisperte sie verängstigt.
    »Das Risiko müssen wir eingehen«, knurrte er. »Ich weiß nicht, was sie vorhaben, aber bisher sah es nicht so aus, als hätten sie die Absicht, sich sehen zu lassen und offen zu kämpfen. Komm endlich!«
    Er nahm sie bei der Hand, führte sie aus dem Gemach und durch den Korridor. Nach einer Weile hörten sie das Geleiere der Priester und im Hintergrund das gedämpfte Rauschen von Wasser. Es wurde heller, als sie auf die hohe Galerie einer riesigen Höhle kamen. Sie starrten hinunter auf eine unheimliche, phantastische Szene.
    Über ihnen leuchtete die verkrustete Decke, etwa hundert Fuß unter ihnen erstreckte sich glatter Höhlenboden. Auf der Seite gegenüber der Galerie war der Boden von einem schmalen Fluß durchbrochen, der fast über sein Bett schäumte. Aus undurchdringlicher Schwärze kam sein Schwall, in der er sich am anderen Höhlenende auch wieder verlor. Das Stück sichtbare Oberfläche spiegelte das Leuchten von der Decke wider, und so glitzerte das dunkle Wildwasser, als zierten lebende Juwelen es in frostigem Blau, glimmendem Rot, schimmerndem Grün und in wundersamem Schillern.
    Conan und Muriela standen auf einem galerieähnlichen Sims, das sich die hohe Wand entlangzog. Von diesem Sims führte eine natürliche Brücke, die sich in atemberaubendem Bogen über die weite Kluft der Höhle hob, zu einem weit kleineren Sims auf der anderen Höhlenseite, jenseits des Flusses, mit dem sie verschmolz. Zehn Fuß tiefer überbrückte ein weiterer Bogen die Höhle. An jedem Ende führten in den Stein gehauene Stufen zu diesem Brückenbogen.
    Conans Blick folgte der Brücke, die an ihrem Sims begann, und bemerkte einen Lichtschimmer, der nicht von der leuchtenden Decke herrührte. Auf dem schmalen Sims der anderen Seite befand sich eine Öffnung, durch die Sterne funkelten.
    Doch seine hauptsächliche Aufmerksamkeit galt der Szene unter ihnen. Die Priester hatten ihr Ziel erreicht. In einer Einbuchtung der Höhlenwand stand ein steinerner Altar, doch auf ihm stand kein Götzenbild. Ob sich eines hinter ihm befand, konnte Conan nicht sehen, denn durch das Spiel des Lichts oder die Krümmung der Wand herrschte hinter dem Altar absolute Dunkelheit.
    Die Priester hatten ihre Fackeln in Löcher im Steinboden gesteckt. Sie bildeten nun einen feurigen Halbkreis, etwa zwölf Fuß vor dem Altar. Dann formten auch die Priester einen Halbkreis, innerhalb dieser Fackelsichel. Gorulga hob seine Arme im Gebet, dann bückte er sich zum Altar hinab und drückte mit den Händen dagegen. Der Altar kippte nach hinten, wie der Deckel einer Truhe, und offenbarte einen Hohlraum.
    Gorulga streckte seinen langen Arm aus. Er griff hinein und brachte eine kleine Messingtruhe zum Vorschein. Dann zog er den Altar wieder vor, stellte die Truhe darauf und öffnete sie. Den aufgeregten Zuschauern auf der hohen Galerie schien es, als hätte die Handlung des Priesters ein Feuer ausgelöst, das wie ein lebendes Wesen um die offene Truhe pulsierte. Conans Herz schlug heftiger, und seine Hand legte sich unwillkürlich um den Schwertgriff. Ah, endlich die Zähne von Gwahlur! Der Schatz, der seinen Besitzer zum reichsten Mann der Welt machen würde! Er atmete schwer durch die zusammengepreßten Zähne.
    Da wurde ihm plötzlich bewußt, daß etwas mit dem Licht nicht stimmte. Irgend etwas dämpfte das Leuchten von der Decke und den Schein der Fackeln, ja schien sie gar zum Erlöschen zu bringen. Finsternis stahl sich um den Altar. Nur das Glühen, das von den Juwelen ausging blieb, ja verstärkte sich noch. Die Schwarzen erstarrten zu Basaltstatuen, und ihre Schatten, die sich vor und hinter ihnen ausdehnten, wirkten grotesk und gigantisch.
    Der ganze Altar war nun in das Glühen getaucht. Gorulgas völlig verwirrtes

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