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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hinuntergestürzt, hätte Conans kräftiger Arm um ihre Taille sie nicht gehalten. Leise fluchend klemmte er sie sich unter den freien Arm und schleppte sie mit schlaff herabhängenden Gliedern über die natürliche Brücke und durch die Öffnung an ihrem Ende. Ohne sie abzusetzen, rannte er durch den schmalen Tunnel hinter dieser Öffnung und erreichte kurz darauf ein schmales Sims an der äußeren Felswand des Tales. Weniger als hundert Fuß unter ihnen wogte der Dschungel im Sternenlicht.
    Conan blickte hinunter und stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Er war überzeugt, daß er den Abstieg schaffen würde, selbst wenn er sowohl das Mädchen als auch die Truhe mit den Steinen tragen mußte. Aber er zweifelte, daß ihm hier, wenn auch allein, der Aufstieg geglückt wäre. Er stellte die Truhe, die noch mit Gorulgas Blut befleckt war, auf das Sims und wollte gerade seinen Gürtel abnehmen, um sie sich auf den Rücken zu binden, als ihn ein unverkennbarer Laut hinter ihm fast lähmte.
    »Bleib hier!« befahl er dem verwirrten Mädchen. »Rühr dich nicht vom Fleck!« Er zog sein Schwert, hastete in den Tunnel zurück und blickte mit wild funkelnden Augen in die Höhle.
    Etwa in der Mitte der oberen Brücke sah er eine graue, mißförmige Gestalt. Einer von Bît-Yakins Dienern war hinter ihnen her. Das Ungeheuer mußte sie gesehen und sich gleich daran gemacht haben, sie zu verfolgen. Conan zögerte nicht. Es würde zwar einfacher sein, den Tunneleingang zu verteidigen, aber diesen Kampf mußte er schnell hinter sich bringen, ehe die anderen Diener zurückkehrten.
    Er rannte hinaus auf die Brücke, auf das herbeieilende Monstrum zu. Es war weder Affe noch Mensch. Es war eine der grauenerregenden Kreaturen, die die geheimnisvollen, unbekannten Dschungel des Südens hervorbrachten, in denen es in der stinkenden Fäulnis von Leben wimmelte, das den Menschen nicht kannte, und wo Trommeln in Tempeln pochten, von denen die Menschen nichts wußten. Wie es dem greisen Pelishtier gelungen war, sich zum Herrn über sie zu erheben, war dem Cimmerier ein Rätsel, das er gar nicht lösen wollte, selbst wenn er die Zeit dazu gehabt hätte. Aber höchstwahrscheinlich waren diese tierischen Diener der Grund, daß der Pelishtier sich von den Menschen zurückgezogen und die Einsamkeit hier gewählt hatte.
    Mensch und Ungeheuer trafen sich am obersten Punkt der Bogenbrücke, wo hundert Fuß unter ihnen das schwarze Wildwasser tobte. Als die monströse Gestalt mit dem aussätzigen, grauen Körper und den Zügen eines aus Stein gehauenen nichtmenschlichen Götzen sich unmittelbar vor ihm erhob, schlug Conan zu wie ein verwundeter Tiger, und alle Kraft seiner mächtigen Muskeln steckte in diesem Hieb. Er hätte einen Menschen getötet, doch Knochen und Muskeln des Ungeheuers waren wie aus Stahl. Aber selbst der beste Stahl hätte diesem wütenden Hieb nicht ganz widerstehen können. Rippen und Schulterbein zersprangen, und Blut quoll aus der klaffenden Wunde.
    Für einen zweiten Hieb blieb keine Zeit. Ehe der Cimmerier seine Klinge erneut zu heben oder zurückzuspringen vermochte, wischte ihn ein gewaltiger Arm wie eine Fliege von der Brücke. Im Hinabstürzen hörte sich das Rauschen des Flusses wie Todesgesang in seinen Ohren ab. Aber glücklicherweise drehte er sich so, daß er noch mit dem Oberkörper auf der unteren Brücke landete. Einen gefährlichen Augenblick lang, bis er sich mit den Fingern festkrallen konnte, drohte er hinunterzurutschen. Doch schließlich gelang es ihm, sich ganz hinauf und in Sicherheit zu ziehen, ohne dabei sein Schwert in der anderen Hand loszulassen.
    Als er aufsprang, sah er das Ungeheuer bluttriefend zum Brückenende rasen, höchstwahrscheinlich, um die Stufen hinunterzurennen, die die beiden Brücken verbanden, und den Kampf fortzusetzen. Am Sims hielt der Graue jedoch mitten im Satz an. Er hatte Muriela entdeckt, die mit der Schatztruhe unter einem Arm mit weit aufgerissenen Augen aus dem Tunnel starrte.
    Mit einem Triumphgebrüll packte das Ungeheuer sie. Als sie die Truhe fallenließ, griff der Graue auch danach. Die beiden unter die Arme geklemmt, drehte er sich um und rannte über die Brücke zurück. Conan fluchte wild und eilte nun ebenfalls zur anderen Brückenseite, obwohl er bezweifelte, daß es ihm gelingen würde, rasch genug die Stufen hochzuklettern, um den Burschen noch zu erwischen, ehe er in dem Tunnellabyrinth auf dieser Seite verschwand.
    Doch das Ungeheuer wurde

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