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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Gesicht hob sich scharf ab. Das Glühen breitete sich jetzt auch hinter den Altar aus. Während es sich Schritt um Schritt vorwärtszutasten schien, wuchsen Gestalten aus der stillen Finsternis.
    Zuerst sahen sie aus wie Statuen aus grauem Stein – diese reglosen Gestalten, die behaart und auf abscheuliche Weise menschenähnlich waren. Aber ihre Augen lebten, waren wie kalte Funken grauen, eisigen Feuers. Während das gespenstische Glühen ihre tierischen Züge erhellte, schrie Gorulga gellend auf. Er fiel nach hinten und warf die Arme in einer Geste unerträglichen Grauens hoch.
    Da schnellte ein langer Arm über den Altar, und eine unförmige Hand schloß sich um seine Kehle. Der Priester wehrte sich und brüllte, doch es half ihm nichts, er wurde über den Altar gezerrt. Dann sauste eine hammergleiche Faust herab, und Gorulga verstummte für immer. Schlaff und zerbrochen lag er quer über dem Altar. Und schon stürzten die Diener Bît-Yakins wie eine Flut aus der Hölle auf die schwarzen Priester los, die vor Grauen wie gelähmt waren.
    Was folgte, war ein Gemetzel, wie es nicht hätte schlimmer sein können.
    Gegen die unmenschlichen Kräfte der Angreifer kamen die Dolche und Krummsäbel der Priester nicht an. Conan sah, wie die Haarigen die Schwarzen mühelos in die Luft hoben und ihre Schädel auf dem Altar zerschmetterten. Er sah, wie eine brennende Fackel in einer mißgeformten Hand unerbittlich die Kehle eines Verzweifelten hinuntergestoßen wurde, der sich vergebens gegen den Arm wehrte, der ihn hielt. Er sah, wie ein Priester einem Brathuhn ähnlich zerrissen und seine blutigen Teile quer durch die Höhle geschleudert wurden. Das Massaker war kurz, doch verheerend wie ein Orkan. Nur ein Akoluth war ihm entgangen. Er floh schreiend den Weg zurück, den die Priester gekommen waren. Eine Schar der blutbesudelten Schreckensgestalten verfolgten ihn und verschwanden bald in der Finsternis des Korridors. Nur noch die Schreie des Schwarzen waren, durch die Entfernung gedämpft, zu hören.
    Muriela hatte sich auf die Knie geworfen und umklammerte Conans Beine. Ihr Gesicht preßte sie mit zusammengekniffenen Augen an seine Schenkel. Sie war vor Angst und Grauen außer sich. Doch Conan war wie besessen. Er warf erst einen Blick auf die Öffnung in der gegenüberliegenden Wand, durch die die Sterne funkelten, dann einen auf die Truhe, die noch offen auf dem blutigen Altar stand.
    »Ich hole mir die Truhe!« knirschte er zwischen zusammengepreßten Zähnen. »Bleib du hier!«
    »O Mitra! Nein!« In ihrer ungeheuren Furcht warf sie sich ganz auf den Boden und griff nach Conans Sandalen. »Nein! Nein! Verlaß mich nicht!«
    »Rühr dich nicht und halt den Mund!« schnaubte er und befreite sich aus ihrer verzweifelten Umklammerung.
    Er dachte gar nicht daran, die Treppen zu benutzen, sondern sprang verwegen von Sims zu Sims. Von den Ungeheuern war nichts zu sehen, als er den Höhlenboden erreicht hatte. Ein paar der Fackeln brannten noch, die Decke leuchtete wieder, und erneut spiegelte sich ihr Schein in dem rauschenden Fluß. Das Glühen, das das Erscheinen der Diener angekündigt hatte, war mit ihnen verschwunden. Nur das Funkeln der Juwelen in der Messingtruhe war geblieben.
    Conan packte sie und warf einen schnellen Blick auf ihren Inhalt. Seltsame, ungewöhnlich geformte Steine waren es, die in einem eisigen, unirdischen Feuer glühten. Er knallte den Deckel zu, klemmte sich die Truhe unter den Arm und rannte die Stufen hoch. Er hatte absolut kein Verlangen danach, den teuflischen Dienern Bît-Yakins in die Arme zu laufen. Er hatte sie kämpfen gesehen, das genügte ihm. Er verstand nur nicht, weshalb sie so lange gewartet hatten, ehe sie sich auf die Eindringlinge stürzten. Aber welcher Mensch könnte die Gedanken und Motive dieser Monstren auch nur ahnen? Daß sie über menschenähnliche Intelligenz und Schläue verfügten, hatten sie bewiesen. Und der blutige Beweis ihrer bestialischen Wildheit lag auf dem Höhlenboden verstreut.
    Die Corinthierin wartete zusammengekauert auf dem Sims, wo Conan sie verlassen hatte. Er faßte sie am Handgelenk und riß sie auf die Füße. »Wir verschwinden besser!« brummte er.
    Sie war vor Furcht und Grauen noch so benommen, daß sie sich gar nicht richtig bewußt war, was vorging, und so ließ sie sich willenlos über die schmale, steile Brücke ziehen. Erst als sie sich über dem rauschenden Fluß befanden, blickte sie hinunter. Sie japste erschrocken und wäre

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