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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Cimmerier ein gewaltiger Unterschied. Sie waren Söhne der Zivilisation, die zu Halbbarbaren geworden waren. Conan dagegen war ein echter Barbar aus tausend Generationen von Barbaren. Sie hatten sich alles angeeignet, was ein Waldläufer brauchte, während er damit geboren worden war. Er übertraf sie sogar in der Sparsamkeit und Geschmeidigkeit seiner Bewegungen. Sie waren Wölfe, er ein Tiger.
    Balthus bewunderte sie und ihren Führer, und er war stolz darauf, daß sie ihn in ihrer Mitte aufgenommen hatten. Stolz war er auch, daß sein Paddel so leise war wie ihre. In dieser Beziehung zumindest stand er ihnen nicht nach, auch wenn seine Fähigkeiten als Waldläufer, die er sich in Tauran erworben hatte, jenen der Männer im Grenzgebiet nicht gleichkamen.
    Unterhalb des Forts beschrieb der Fluß einen weiten Bogen. Die Lichter des Vorpostens waren bald nicht mehr zu sehen, doch das Kanu hielt seinen Kurs noch fast eine Meile lang. Mit fast unheimlicher Sicherheit wich es unter Conans Führung im Fluß treibenden entwurzelten Bäumen und anderen Hindernissen aus.
    Auf ein leises Kommando des Cimmeriers hin schwang der Bug herum, und das Boot begann den Fluß zu überqueren. Als sie aus den Schatten des Ufers tauchten, hätte man annehmen können, nun müßte es offen sichtbar sein. Doch der Sternenschein war nur schwach, und Balthus wußte, daß es selbst dem schärfsten Auge fast unmöglich sein mußte, die schattenhafte Form des Bootes auszumachen, außer es wartete darauf und wußte genau, wo es war.
    Unter dem überhängenden Buschwerk des Westufers tastete Balthus nach einer herausragenden Wurzel. Nicht ein Wort fiel. Alle Anweisungen waren erteilt worden, ehe der Trupp das Fort verließ. So lautlos wie ein Panther glitt Conan ins Dickicht und verschwand. Genauso lautlos folgten ihm neun der Männer. Balthus, der mit dem Paddel über dem Knie die Wurzel festhielt, erschien es fast unglaublich, daß zehn Männer ohne das geringste Geräusch zu verursachen durch dichtes Buschwerk schleichen konnten.
    Er machte es sich im Boot so bequem wie möglich, denn es würde doch eine geraume Zeit vergehen, ehe die anderen zurückkamen. Außer ihm war noch ein Aquilonier zurückgeblieben, aber sie befolgten Conans Anweisung und wechselten kein Wort. Irgendwo, etwa eine Meile nordwestwärts, stand Zogar Sags von Wald umsäumtes Dorf. Balthus dachte über Conans weitere Anordnung nach. Wenn der Cimmerier und sein Trupp nicht beim ersten Grau des neuen Morgens zurück waren, sollten er und sein Kamerad so schnell wie möglich den Fluß hochpaddeln und im Fort melden, daß der Wald erneut seinen Zoll von der Rasse der Eindringlinge gefordert hatte. Das Schweigen wirkte bedrückend auf den jungen Tauraner. Kein Laut drang aus dem finsteren Wald, der hinter der schwarzen Wand des überhängenden Buschwerks nicht zu sehen war. Die Trommeln waren schon lange verstummt. Unbewußt blinzelte Balthus immer wieder bei dem Versuch, die Finsternis mit den Augen zu durchdringen. Er fand den leicht fauligen Geruch des Flusses hier am Ufer unangenehm, und auch den des feuchten Waldes. Irgendwo in der Nähe war ein leichtes Plätschern wie von einem großen Fisch zu hören, der hochgesprungen und wieder eingetaucht war – offenbar sogar ganz dicht am Kanu, das er gestreift haben mußte, denn es schaukelte nun ganz schwach. Das Heck begann sich vom Ufer zu lösen. Der Waldläufer mußte seine Wurzel losgelassen haben. Balthus drehte den Kopf und zischte ihm eine Warnung zu. Er konnte seinen Kameraden nur als dunkleres Schwarz gegen die Finsternis sehen.
    Der Mann antwortete nicht und machte auch keine Anstalten, das Heck wieder ans Ufer heranzubekommen. Balthus streckte die Hand aus und stupste ihn an der Schulter. Zu seinem Erstaunen sackte der Waldläufer bei dem schwachen Stoß zusammen. Balthus verrenkte sich fast den Rumpf, als er sich halb umdrehte, um ihn mit heftig pochendem Herzen zu berühren. Seine tastenden Finger erreichten die Kehle des Aquiloniers. Nur durch hastiges Zusammenpressen der Zähne gelang es Balthus, einen Entsetzensschrei zu unterdrücken. Seine Fingerspitzen waren in eine klaffende blutende Wunde gedrungen! Die Kehle seines Kameraden war von einem Ohr zum anderen aufgeschlitzt.
    In diesem furchtbaren Augenblick des Grauens und der Panik richtete sich Balthus auf – da legte sich aus der Dunkelheit ein muskulöser Arm um seinen Hals und verhinderte seinen Aufschrei. Das Kanu schaukelte heftig. Der Dolch war in

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