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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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erbleichte. »Ich wußte nicht, daß er das Fort verlassen hatte. Er muß vom Wahnsinn besessen gewesen sein!«
    »Das war er auch«, versicherte ihm Conan. »Genau wie die anderen vier. Als seine Zeit kam, packte ihn der Wahn, und er eilte hinaus in den Wald, seinem Tod entgegen wie ein Hase zum Python. Etwas oder jemand rief die Männer. Es war ein Lockruf, den nur sie allein hören konnten. Gegen Zogar Sags Magie kommt die aquilonische Zivilisation nicht an.«
    Valannus schwieg. Mit zitternder Hand fuhr er sich über die Stirn. Schließlich fragte er:
    »Wissen die Soldaten davon?«
    »Wir ließen die Leiche am Osttor zurück.«
    »Ihr hättet sie irgendwo im Wald verstecken und nichts darüber verlauten lassen sollen. Die Soldaten sind ohnedies schon viel zu beunruhigt.«
    »Sie hätten es auch so herausgefunden. Und den Toten zu verstecken, wäre sinnlos gewesen. Die Leiche wäre genau wie Soractus' vor das Tor gelegt worden, damit die Soldaten sie am Morgen finden.«
    Valannus erschauderte. Er drehte sich um, trat ans Fenster und blickte stumm über den Fluß, dessen dunkles Wasser im Sternenschein glitzerte. Jenseits davon erhob der Dschungel sich wie eine schwarze Mauer. Das ferne Fauchen eines Panthers brach die Stille. Die Nacht dämpfte die Stimmen der Soldaten vor dem Blockhaus und die Feuer auf dem Platz. Der Wind säuselte durch die schwarzen Zweige und kräuselte das dunkle Wasser. Er brachte ein rhythmisches Pochen mit sich, so unheildrohend wie ein schleichender Leopard.
    »Aber was wissen wir schon«, murmelte Valannus, als spreche er lediglich seine Gedanken aus, »was weiß überhaupt jemand von dem, was der Dschungel verbirgt? Nur aus Gerüchten hörten wir von gewaltigen Sümpfen und Flüssen und einem Wald, der sich weit über Ebenen und Hügel bis zur Küste des Westlichen Ozeans erstreckt. Doch was zwischen diesem Fluß und dem Ozean kreucht und fleucht, können wir höchstens vermuten. Kein Weißer wagte sich je tief in diese ungeheure Weite – zumindest kehrte nie einer zurück, der darüber hätte berichten können. Wir kennen uns in den zivilisierten Ländern aus und verfügen über ein großes Wissen – doch es reicht nicht über diesen alten Fluß. Wer kann auch nur ahnen, welche irdischen und unterirdischen Geschöpfe jenseits des schwachen Lichtkreises lauern, in den unser Wissen uns hüllt?
    Wer weiß schon, welche Götter unter den Schatten jenes heidnischen Waldes angebetet werden, oder welche Teufel aus dem schwarzen Schlamm der Sümpfe kriechen? Wer kann sicher sein, daß alles Leben in jenem schwarzen Land natürlichen Ursprungs ist? Die Gelehrten der Städte im Osten würden voll Verachtung auf Zogar Sags primitive Zauber herabsehen und sie als Mummenschanz abtun – und doch hat er fünf Menschen in den Wahnsinn getrieben und auf unerklärliche Weise getötet. Ich frage mich, ob er selbst überhaupt ein richtiger Mensch ist.«
    »Wenn ich in Wurfweite meiner Axt an ihn herankommen kann«, knurrte Conan, »werde ich diese Frage klären.« Er schenkte sich vom Wein des Statthalters ein und schob auch Balthus ein Glas zu. Nur zögernd und mit verlegenem Blick auf Valannus nahm es der junge Mann.
    Der Statthalter drehte sich zu Conan um und blickte ihn nachdenklich an.
    »Die Soldaten, die nicht an Geister oder Teufel glauben, quält panische Furcht. Ihr dagegen, die Ihr Geister, Ghuls, Gnomen und alles mögliche Übernatürliche als gegeben hinnehmt, scheint Euch nicht vor ihnen zu fürchten.«
    »Es gibt nichts auf der Welt, gegen das kalter Stahl nichts auszurichten vermöchte«, antwortete Conan. »Ich habe meine Axt auf den Dämon geschleudert, ohne daß es ihm etwas auszumachen schien. Aber vielleicht verfehlte ich ihn im Dämmerlicht, möglicherweise lenkte ein Zweig sie ab. Ich würde nicht grundlos Teufel jagen, aber ich würde auch keinem ausweichen, wenn mir einer begegnete.«
    Valannus hob den Kopf und blickte den Cimmerier an.
    »Conan, von Euch hängt mehr ab, als Ihr Euch vorstellen könnt. Ihr kennt die Schwächen dieser Provinz, die nicht mehr als ein schmaler Keil in ungezähmter Wildnis ist. Ihr wißt, daß das Leben aller westlich der Marschen von diesem Fort abhängt. Fiele es, würden blutige Äxte die Tore von Velitrium zersplittern, ehe ein Reiter die Marschen überqueren könnte. Seine Majestät, oder die Ratgeber Seiner Majestät, gaben meiner Bitte nicht statt, mehr Truppen hierherzuschicken, damit die Grenze gehalten werden kann. Sie wissen nichts von

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