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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hinter dem Osttor stieß sein, ›Werda?‹ hervor. Fackelschein flackerte durch ein vergittertes Fenster und glimmte auf einem stählernen Helm und den mißtrauischen Augen darunter.
    »Mach schon das Tor auf!« knurrte Conan. »Du siehst doch, daß ich es bin, oder nicht?« Übertriebene militärische Disziplin reizte ihn jedesmal aufs neue.
    Das Tor schwang nach innen auf. Conan und sein Begleiter schritten hindurch. Balthus bemerkte die Wachttürme links und rechts, die sich über die Palisaden mit dem Wehrgang erhoben und Schießscharten aufwiesen.
    Die Wachen zuckten zusammen, als sie den Toten auf der Bahre zwischen den beiden Ankömmlingen sahen. Nicht so sonderlich militärisch schlugen ihre Lanzenspitzen zusammen, während sie hastig das Tor schlossen. Spöttisch fragte Conan: »Ihr habt wohl noch nie eine kopflose Leiche gesehen?«
    Die Gesichter der Soldaten wirkten fahl.
    »Das ist Tiberias!« platzte einer heraus. »Ich kenne das hermelinbesetzte Wams. Valerius schuldet mir fünf Lunas. Ich sagte ihm, Tiberias muß den Lockruf gehört haben, der ihm den Verstand raubte, sonst wäre er doch nicht mit so glasigem Blick allein auf seinem Maultier aus dem Tor geritten. Ich wettete mit Valerius, daß er ohne Kopf zurückkehren würde.«
    Conan brummte etwas Unverständliches und bedeutete Balthus, die Bahre abzusetzen. Dann schritt er mit dem Aquilonier zum Haus des Statthalters. Der junge Mann blickte sich unterwegs neugierig um. Er sah die langgestreckten Unterkünfte der Soldaten entlang der Palisaden, die Stallungen, die Verkaufsstände der Händler, das hohe Blockhaus und die anderen Bauten um den Exerzierplatz, auf dem jetzt Feuer flackerten und Männer auf Freiwache herumsaßen. Einige sprangen allerdings bereits auf und rannten zum Tor, um sich der neugierigen Menge um die Bahre anzuschließen. Die großen schlanken aquilonischen Lanzer und Waldläufer hoben sich unverkennbar von den untersetzteren bossonischen Bogenschützen ab.
    Balthus wunderte sich nicht sehr, daß der Statthalter sie höchstpersönlich empfing. Die autokratische Gesellschaft mit ihrem starren Kastenwesen endete östlich der Marschen. Valannus war ein noch junger Mann, gut gebaut, mit feingeschnittenen Zügen, die schwere Arbeit und Verantwortung gehärtet hatten.
    »Ich hörte, daß Ihr das Fort schon vor Tagesanbruch verlassen habt«, sagte er zu Conan. »Ich befürchtete bereits, die Pikten hätten Euch schließlich doch erwischt.«
    »Wenn sie meinen Kopf räuchern, wird es den ganzen Fluß entlang bekannt sein«, brummte Conan. »Bis Velitrium wird man piktische Frauen ihre Totenklagen leiern hören. Ich ging auf Erkundung, weil ich nicht schlafen konnte. Ständig hörte ich die Trommeln über dem Fluß.«
    »Sie trommeln doch jede Nacht«, sagte der Statthalter und blickte Conan nachdenklich an. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, die Instinkte von Barbaren nicht zu unterschätzen.
    »Aber der Unterschied gestern nacht war unüberhörbar«, erklärte Conan. »Ihr Trommeln ist anders, seit Zogar Sag über den Fluß zurückgekehrt ist.«
    »Wir hätten ihn entweder mit Geschenken nach Hause schicken oder hängen sollen«, sagte der Statthalter seufzend. »Ihr hattet es uns geraten, aber ...«
    »Aber es fällt euch Hyboriern schwer, euch in einen Barbaren hineinzuversetzen«, führte Conan den Satz für ihn zu Ende. »Doch nun läßt sich nichts mehr daran ändern. Solange Zogar lebt und sich an die Zelle erinnert, in der er schwitzte, wird es keinen Frieden mehr geben an der Grenze. Ich folgte einem Krieger, der sich herüberstahl, um ein paar weiße Kerben in seinen Bogen schnitzen zu können. Nachdem ich ihm den Schädel gespalten hatte, traf ich diesen jungen Mann hier. Balthus heißt er. Er ist gekommen, um mitzuhelfen, die Grenze zu schützen.«
    Valannus musterte wohlwollend das offene Gesicht Balthus' und seine kräftige Statur.
    »Willkommen, junger Herr. Ich wünschte, mehr Eurer Sorte würden sich uns hier anschließen. Wir brauchen Männer, die mit dem Wald vertraut sind. Viele unserer Soldaten und auch der Siedler stammen aus den Ostprovinzen. Sie finden sich im Wald nicht zurecht, und verstehen zum Teil auch nicht allzuviel von Landwirtschaft.«
    »Auf dieser Seite von Velitrium gibt es davon glücklicherweise nicht viele«, warf Conan ein. »Aber die Stadt ist voll von ihnen. Noch etwas, Valannus. Wir fanden Tiberias tot auf dem Weg im Wald.« Mit wenigen Worten schilderte er, was sie erlebt hatten.
    Valannus

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