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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hinunterfunkelte.
    »Na, Zarono«, höhnte er. »Jetzt hast du ein Schiff weniger als bei unserer letzten Begegnung. Aber ihr Zingarier wart ja nie besondere Seeleute.«
    »Wie konntest du deines retten, du messantinische Ratte?« knurrte der Freibeuter.
    »Ein paar Meilen nördlich von hier gibt es eine Bucht, die durch eine hohe Landzunge geschützt ist und die Heftigkeit des Sturmes brach«, antwortete Strombanni. »Ich hatte dahinter angelegt. Zwar lösten sich die Anker, aber ihr Gewicht hielt die Rote Hand von der Küste fern.«
    Zarono runzelte finster die Stirn. Valenso schwieg. Er hatte von dieser Bucht nichts gewußt. Überhaupt hatte er sein kleines Reich wenig erforscht. Furcht vor den Pikten, mangelnde Neugier und die Notwendigkeit, seine Leute im und am Fort zur Arbeit anzutreiben, hatten ihn davon abgehalten.
    »Ich bin hier, um einen Tauschhandel mit euch zu schließen«, erklärte Strombanni gleichmütig.
    »Wir haben nichts mit dir zu tauschen, abgesehen von Schwerthieben«, knurrte Zarono.
    »Da bin ich anderer Meinung.« Strombanni grinste mit dünnen Lippen. »Daß ihr Galacus, meinen Ersten Offizier, ermordet und beraubt habt, sagt mir genug. Bis heute morgen glaubte ich, Valenso habe Tranicos' Schatz. Aber wenn einer von euch in seinem Besitz wäre, hättet ihr euch nicht die Mühe gemacht, mir zu folgen und Galacus umzubringen, um an die Karte zu kommen.«
    »Die Karte?« rief Zarono aus und straffte die Schultern.
    »Tu nicht so!« Strombanni lachte, aber aus seinen blauen Augen funkelte Wut. »Ich weiß, daß ihr sie habt. Pikten tragen keine Stiefel!«
    »Aber ...«, begann der Graf verblüfft, verstummte jedoch schnell, als Zarono ihn mahnend in die Seite stupste.
    »Nun, wenn wir die Karte haben, was könntest du uns dann von Interesse anbieten?«
    »Laßt mich ins Fort«, schlug Strombanni vor. »Dort können wir uns in Ruhe unterhalten.« Er ging nicht auf die Frage ein, trotzdem wußten die Männer auf dem Palisadengang, daß der Pirat auf sein Schiff anspielte. Diese Tatsache zählte schwer, sowohl in einem Handel, als auch wenn es zum Kampf kommen sollte. Doch gleichgültig, in wessen Händen es war, es konnte nur eine gewisse Anzahl tragen. Wer immer auch damit von hier wegsegelte, es würden eine ganze Menge Leute zurückbleiben müssen. Die schweigenden Männer entlang der Palisade hingen alle diesem einen Gedanken nach.
    »Deine Männer bleiben, wo sie sind!« warnte Zarono und deutete auf das an den Strand gezogene Langboot und das Schiff, das in der Bucht vor Anker lag.
    »Ist schon gut. Aber bilde dir nicht ein, daß du mich als Geisel festhalten kannst!« Strombanni lachte grimmig. »Ich verlange Valensos Ehrenwort, daß ich nach unserer Unterredung sofort lebend das Fort verlassen darf, ob wir nun zu einer Einigung kommen oder nicht.«
    »Du hast mein Wort«, versicherte ihm der Graf.
    »Na gut. Also laßt das Tor aufmachen, dann werden wir uns offen miteinander unterhalten.«
    Das Tor wurde geöffnet und wieder geschlossen. Die Führer verschwanden außer Sicht, und die Männer beider Seiten behielten ihre Posten bei und beobachteten einander wachsam: die Männer auf den Palisaden, die Männer, die neben dem Langboot kauerten, mit einem breiten Streifen Sand dazwischen, und hinter einer kurzen Strecke blauen Wassers die Piraten, deren Helme entlang der Reling der Karracke glitzerten.
     
    Auf dem breiten Treppenaufgang über der Banketthalle saßen Belesa und Tina geduckt und ohne von den Männern unten bemerkt zu werden, die an der langen Tafel Platz genommen hatten: Valenso, Galbro, Zarono und Strombanni. Außer ihnen hielt sich niemand in der großen Halle auf.
    Strombanni goß seinen Wein in einem Zug hinunter und stellte den leeren Kelch auf den Tisch. Der Offenheit, die seine freimütige Miene vortäuschte, widersprachen die Grausamkeit und Tücke in seinen ruhelosen Augen. Er kam ohne Umschweife zur Sache.
    »Wir alle sind scharf auf den Schatz, den der alte Tranicos irgendwo in der Nähe dieser Bucht versteckt hat«, sagte er. »Jeder hat etwas, was die anderen brauchen. Valenso hat Arbeiter, Ausrüstung, Vorräte und ein Fort, das uns Schutz vor den Pikten bietet. Du, Zarono, hast meine Karte. Ich habe das Schiff.«
    »Ich verstehe eines nicht«, brummte Zarono. »Wenn du die Karte die ganze Zeit gehabt hast, warum hast du den Schatz dann nicht schon längst geholt?«
    »Ich hatte sie nicht. Es war dieser Hund Zingelito, der den alten Geizhals in der Dunkelheit

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