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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Küste entgegen und trieb einen meilenweiten gischtigen Wellenkamm vor sich her. Und dann brach an der Küste die Hölle los. Der Regen peitschte in gewaltigen Güssen gegen den Strand, und der Wind knallte wie ein Donnerschlag gegen die Holzbauten des Forts. Die Brandung überrollte den Sand und spülte über die Lagerfeuer der Freibeuter.
    Im Licht eines Blitzes sah Belesa durch den dichten Schleier peitschenden Regens, wie die Zelte der Seeleute zerfetzt und davongeschwemmt wurden und die Männer selbst sich mühsam, immer wieder von dem grauenvollen Sturm fast zu Boden geworfen, zum Fort kämpften. Der nächste Blitz zeigte ihr Zaronos Schiff, das sich losgerissen hatte und mit ungeheuerlicher Gewalt gegen die zerklüfteten Klippen geschmettert wurde.
     
     
    5
     
    EIN MANN AUS DER WILDNIS
     
    Der Sturm hatte sich ausgetobt, und die Morgensonne schien an einem klaren blauen, vom Regen gewaschenen Himmel. Buntgefiederte Vögel stimmten auf den Zweigen ihren Morgengesang an, und auf den frischgrünen Blättern, die sanft in der frühen Brise schaukelten, glitzerten Regentropfen wie Brillanten.
    An einem Bach, der sich durch den Sand dem Meer entgegenschlängelte, hinter Büschen und den letzten Bäumen des Waldrands verborgen, bückte sich ein Mann, um Gesicht und Hände in dem klaren Naß zu waschen. Er nahm seine morgendliche Säuberung auf die Art seinesgleichen mit viel Herumspritzen und gurgelnden Tönen wie ein Büffel vor. Mitten im Planschen hob er plötzlich den Kopf. Wasser rann von dem hellen Haar in kleinen Bächen über die kräftigen Schultern. Kurz lauschte er angespannt, dann hatte er sich in einer einzigen Bewegung umgedreht und hielt das Schwert in der Hand. Landeinwärts blickend erstarrte er.
    Ein Mann, sogar noch größer und kräftiger als er selbst, stapfte durch den Sand direkt auf ihn zu. Die Augen des blonden Piraten weiteten sich, als er die enganliegenden Seidenbeinkleider sah, die hohen Stiefel mit dem breiten weiten Umschlag, den wallenden Mantel und eine Kopfbedeckung, wie sie vor hundert Jahren etwa modisch war. Ein breiter Säbel lag in der Hand des zielbewußt Herankommenden.
    Als er ihn erkannte, erbleichte der Pirat. »Du!« stieß er ungläubig hervor. »Bei Mitra, du! «
    Verwünschungen quollen aus seinen Lippen, als er das Schwert hob. Beim Klirren der Klingen flatterten die buntgefiederten Vögel erschrocken von ihren Ästen hoch. Blaue Funken sprühten von den Klingen, und der Sand knirschte unter den stampfenden Absätzen. Dann endete das Krachen des Stahles in einem dumpfen Aufschlag, und ein Mann sank röchelnd auf die Knie. Der Schwertgriff entglitt seiner schlaffen Hand, und er sackte auf den sich rötenden Sand. Mit letzter Anstrengung tastete er an seinem Gürtel herum und zerrte etwas heraus. Er versuchte es zu den Lippen zu heben, doch da schüttelte ihn ein letztes Zucken, und er rührte sich nicht mehr.
    Der Sieger beugte sich über ihn und löste die Finger von dem, was sie krampfhaft zu halten versuchten.
     
    Zarono und Valenso standen am Strand und betrachteten düster das Treibholz, das ihre Leute einsammelten: Sparren, zersplitterte Masten und geborstene Planken. So heftig hatte der Sturm Zaronos Schiff gegen die Klippen geschmettert, daß so gut wie keine Planke mehr ganz war. Ein Stück hinter ihnen stand Belesa mit einem Arm um Tina. Sie war bleich und apathisch. Sie lauschte den Gesprächen ohne viel Interesse. Die Erkenntnis, daß sie doch nur eine hilflose Figur in einem Spiel war, drückte sie nieder. Dabei war es gleich, wie es ausging: Ob sie nun den Rest ihres Lebens an dieser trostlosen Küste zubringen mußte oder als die Frau eines Mannes, den sie verachtete, in der Zivilisation leben würde.
    Zarono fluchte wild, während Valenso wie betäubt war.
    »Es ist nicht die Jahreszeit für Stürme«, murmelte der Graf, das eingefallene Gesicht auf die Männer gerichtet, die die Wrackteile an Land schafften. »Es war kein Zufall, der den Sturm schickte, um das Schiff zu zersplittern, das mein Entkommen ermöglichen hätte können. Entkommen? Ich sitze wie eine Ratte in der Falle, wie es gedacht war. Nein, nicht nur ich, wir alle sitzen in der Falle ...«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Ihr sprecht«, knurrte Zarono und zupfte heftig an seinem Schnurrbart. »Es gelingt mir nicht, ein vernünftiges Wort aus Euch herauszubringen, seit Euch dieses flachshaarige Mädchen so mit ihrer Geschichte von einem schwarzen Mann erschreckte, der aus dem Meer

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