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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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geträumt, ihn in meinem dunklen Schlafgemach über mich gebeugt zu sehen, und das blaue Höllenfeuer flackerte um seinen Kopf. Warum ...«
    Der Anfall verging, aber er hatte den Grafen ungeheuerlich geschwächt.
    »Ich verstehe«, keuchte er. »Er spielt Katz und Maus mit mir. Mich in der Nacht zu töten, erschien ihm zu leicht, zu gnädig. Darum zerstörte er das Schiff, mit dem ich ihm vielleicht hätte entfliehen können. Und er tötete diesen armen Pikten und knüpfte ihm meine Kette um den Kopf, damit die Wilden dächten, ich hätte ihn gemordet. Sie haben die Kette oft genug um meinen Hals gesehen.
    Aber warum? Welche Teufelei führt er im Schild? Was bezweckt er damit? Es muß so ungeheuerlich sein, daß ein menschliches Gehirn es nicht verstehen kann.«
    »Wer ist dieser Schwarze?« fragte Belesa und spürte den Schauder, der ihr über den Rücken rann.
    »Ein Dämon, den ich durch Habgier und Verlangen freigesetzt habe, ohne zu bedenken, daß er mich durch alle Ewigkeit quälen wird!« wisperte er. Er spreizte die langen Finger auf der Tischplatte vor sich und blickte Belesa aus den eingefallenen und nun seltsam leuchtenden Augen an, doch sie hatte das Gefühl, daß er sie gar nicht sah, sondern durch sie hindurchschaute, in eine finstere, qualvolle Zukunft.
    »In meiner Jugend hatte ich einen Feind am Hof«, sagte er, doch mehr zu sich als zu ihr. »Ein mächtiger Mann war er, der zwischen mir und meinen Ambitionen stand. In meiner Gier nach Macht und Reichtum suchte ich die Hilfe der Schwarzen Künste und wandte mich an einen Zauberer, der auf meinen Wunsch hin einen Dämon der Finsternis herbeirief. Dieser Dämon erledigte meinen Feind, während mir Macht und Reichtum wuchsen und niemand es mehr mit mir aufnehmen konnte. Doch ich gedachte den Hexer um den Preis zu betrügen, den ein Sterblicher bezahlen muß, wenn er die Hilfe seinesgleichen in Anspruch nimmt.
    Der Zauberer war Thoth-Amon vom Ring, im Exil von seinem heimatlichen Stygien. Er war während der Herrschaft von König Mentupherra aus dem Land geflohen. Als Mentupherra starb und Ctesphon den Elfenbeinthron von Luxur bestieg, hätte Thoth-Amon in seine Heimat zurückkehren können, er blieb jedoch in Kordava und mahnte mich, was ich ihm schuldete, zu bezahlen. Doch anstatt ihm die versprochene Hälfte meines Gewinns zu geben, denunzierte ich ihn bei meinem Monarchen, so daß Thoth-Amon nichts anderes übrigblieb, als in aller Hast und Heimlichkeit nach Stygien zurückzukehren. Dort gelangte er schnell in Gunst und mit der Zeit zu großem Reichtum und gewaltiger magischer Macht, bis er zum eigentlichen Herrscher des Landes wurde.
    Vor zwei Jahren erhielt ich Kunde in Kordava, daß Thoth-Amon plötzlich aus Stygien verschwunden sei. Und dann sah ich eines Nachts sein braunes Teufelsgesicht in einer dunklen Ecke der großen Halle meines Palasts lauern.
    Nicht in Person war er es, sondern er hatte seinen Geist ausgeschickt, um mir das Leben zur Hölle zu machen. Diesmal hatte ich keinen König zum Schutz, denn nach dem Tod Ferdrugos und der Übernahme der Regentschaft hatte das Land sich, wie du weißt, in feindliche Lager gespaltet. Ehe Thoth-Amon Kordava in Fleisch und Blut erreichen konnte, stach ich in See. Glücklicherweise hat seine Macht auch ihre Grenzen. Um mir über das Meer zu folgen, muß der Unhold in seinem Körper bleiben, sein Geist allein vermag nicht über die See zu wandern. Trotzdem hat dieser Teufel mit seinen unheimlichen Kräften mich jetzt selbst hier in dieser Wildnis aufgespürt.
    Er ist zu gerissen, um sich in eine Falle locken oder töten zu lassen wie ein normaler Sterblicher. Wenn er sich versteckt, kann niemand ihn finden. Ungesehen schleicht er durch Nacht und Nebel, und weder Schloß noch Riegel können ihm widerstehen. Die Augen der Wachen schließt er mit Schlaf. Er hat Macht über die Luftgeister, die Schlangen der Tiefe und die Dämonen der Finsternis. Er vermag Sturm herbeizurufen, um Schiffe zu versenken und Häuser dem Erdboden gleichzumachen. Ich hatte gehofft, meine Fährte in den blauen Wellen zu löschen – aber er hat mich aufgespürt, um grimmige Rache zu nehmen ...«
    Valensos Augen brannten, als er durch die teppichbehangene Wand in unendliche Ferne blickte. »Aber ich werde ihn noch überlisten!« flüsterte er. »Wenn er nur diese Nacht noch nicht zuschlägt! Morgen werde ich ein Deck unter meinen Füßen haben und wieder einen Ozean zwischen mich und seine Rache

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