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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Mannschaften, bloß ein paar hundert Fuß getrennt, bis auf die Zähne bewaffnet, ihre Lager aufgeschlagen hatten. Weit draußen in der Bucht lag die Rote Hand mit nur einer Handvoll Männer an Bord, bereit, beim geringsten Anzeichen von Verrat in See zu stechen. Die Karracke war Strombannis Trumpfkarte, seine sicherste Garantie gegen etwaige Tricks seiner Verbündeten.
    Belesa kam die Treppe herunter und blieb beim Anblick des Grafen stehen, der am Tisch saß und die zerrissene Kette in der Hand drehte. Ohne Zuneigung und mit einer gehörigen Portion Angst blickte sie ihn an. Seine Veränderung war schreckerregend. Er schien in einer Hölle gefangen zu sein, und die Furcht, die sich in ihm breitgemacht hatte, hatte alle menschlichen Züge vertrieben.
    Conan hatte sehr geschickt geplant, um die Möglichkeit eines Überfalls im Wald aus dem Hinterhalt, von der einen oder der anderen Gruppe, auszuschalten, aber soweit Belesa erkennen konnte, hatte er völlig übersehen, sich selbst gegen die Hinterlist seiner Begleiter zu schützen. Er war im Wald verschwunden, um die beiden Seeräuber und ihre zweimal fünfzehn Mann zu führen. Die Zingarierin war jedenfalls sicher, daß sie ihn nicht lebend wiedersehen würde.
    Schließlich öffnete sie die Lippen und erschrak über ihre eigene Stimme, die rauh und angespannt in ihren Ohren klang. »Der Barbar ist mit den Männern in den Wald. Wenn Zarono und Strombanni das Gold erst in Händen haben, werden sie ihn umbringen. Was dann, wenn sie mit dem Schatz zurückkehren? Sollen wir uns wirklich an Bord des Schiffes begeben? Können wir Strombanni trauen?«
    Valenso schüttelte abwesend den Kopf. »Strombanni würde uns alle töten, um unsere Anteile am Schatz zu bekommen. Aber Zarono hat mir seinen Plan zugeflüstert. Wir werden nicht als Gäste, sondern als Eigner an Bord der Roten Hand gehen. Zarono wird dafür sorgen, daß sie von der Nacht überrascht und gezwungen sein werden, im Wald zu kampieren. Er wird eine Möglichkeit finden, Strombanni und seine Leute im Schlaf zu töten. Dann werden er und seine Männer sich an den Strand schleichen. Kurz vor dem Morgengrauen werde ich einige meiner Fischer heimlich aus dem Fort schicken. Sie sollen zum Schiff schwimmen und es übernehmen. Daran dachten weder Strombanni noch Conan. Zarono und seine Leute werden aus dem Wald kommen und gemeinsam mit den Freibeutern am Strand im Dunkeln über die Barachanier herfallen, während ich meine Soldaten aus dem Fort führe, um Zarono zu unterstützen. Ohne ihren Kapitän werden die Piraten leichte Beute für uns sein. Dann stechen wir mit der Roten Hand und dem ganzen Schatz in See.«
    »Und was ist mit mir?« fragte sie mit trockenen Lippen.
    »Ich habe dich Zarono versprochen«, antwortete der Graf barsch. »Ohne diese Zusage würde er uns überhaupt nicht mitnehmen.«
    »Ich werde ihn nicht heiraten«, entgegnete sie hilflos.
    »O doch, das wirst du«, sagte er düster und ohne auch nur eine Spur von Mitleid. Er hob die Kette, daß die schräg durch ein Fenster fallenden Sonnenstrahlen sie aufblitzen ließen. »Ich muß sie am Strand verloren haben«, murmelte er. » Er hat sie gefunden, als er aus dem Boot stieg ...«
    »Ihr habt sie nicht am Strand verloren«, widersprach Belesa mit einer Stimme, so mitleidlos wie seine. Ihr war, als wäre ihr Herz versteinert. »Ihr habt sie Euch vergangene Nacht vom Hals gerissen, als Ihr Tina auspeitschtet. Ich sah die Kette auf dem Boden liegen, ehe ich die Halle verließ.«
    Er blickte auf. Sein Gesicht war grau vor Angst.
    Sie lachte bitter, als sie die ungestellte Frage in seinen geweiteten Augen las. »Ja! Der Schwarze! Er war hier! In dieser Halle. Er muß die Kette auf dem Boden gefunden haben. Die Wachen haben ihn nicht gesehen, aber er war in der Nacht an Eurer Tür. Ich sah ihn durch das Guckloch, als er durch den oberen Gang schlich.«
    Einen Herzschlag lang dachte sie, der Schrecken würde ihn töten. Er sank auf seinen Stuhl zurück. Die Kette entglitt seinen schlaffen Fingern und fiel auf den Tisch.
    »Im Herrenhaus!« flüsterte er. »Ich hatte mir eingebildet, die Wachen und Riegel würden sein Eindringen verhindern, Narr, der ich war! Ich vermag mich genausowenig gegen ihn zu schützen, wie ihm zu entkommen! An meiner Tür!« Diese Vorstellung übermannte ihn. »Weshalb trat er nicht ein!« kreischte er und zerrte an seinem Spitzenkragen, als würge er ihn. »Warum hat er dem grausamen Spiel kein Ende gemacht? Wie oft habe ich davon

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