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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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ihn!« sagte Zarono finster. Dann hob er die Stimme und brüllte den Männern unten zu, zu ihm und Strombanni auf das Sims zu kommen.
    Die Seeleute machten sich daran, den Pfad hochzusteigen, und einer brüllte eine Frage nach oben. Gleichzeitig erklang ein Summen wie von einer erzürnten Hummel und endete in einem dumpfen Schlag. Mitten im Wort verstummte der Freibeuter. Er röchelte, und Blut quoll aus dem offenen Mund. Er sank auf die Knie, und die anderen sahen den Pfeilschaft, der zitternd aus seinem Rücken ragte. Ein Schreckensschrei der Seeräuber erschallte wie aus einer Kehle.
    »Was ist los?« brüllte Strombanni zu ihnen hinunter.
    »Pikten!« heulte ein Pirat. Er hob seinen Bogen und schoß blindlings. Ein Kamerad neben ihm stöhnte und sackte mit einem Pfeil im Hals zusammen.
    »In Deckung, ihr Idioten!« donnerte Zarono. Von seinem höheren Standort aus konnte er bemalte Gestalten in den Büschen sehen. Einer der Männer auf dem Serpentinenpfad rollte sterbend hinunter. Der Rest rannte hastig zurück und verteilte sich hinter den Felsbrocken am Fuß der Felsen. Sie waren nicht sehr geschickt im Deckungsuchen, da sie an einen Kampf dieser Art nicht gewöhnt waren. Pfeile schwirrten aus den Büschen und zersplitterten an den Felsblöcken. Die Männer auf dem Sims hatten sich eilig zu Boden geworfen.
    »Jetzt stecken wir in der Falle!« Strombannis Gesicht war bleich. So mutig er auch mit einem Deck unter den Füßen war, so sehr zerrte dieser stumme Angriff der Wilden an seinen Nerven.
    »Conan sagte, sie fürchten diesen Fels«, erinnerte sich Zarono. »Bei Einbruch der Dunkelheit müssen die Männer hier heraufklettern. Wir werden das Sims schon halten. Die Pikten werden es nicht stürmen.«
    »Das stimmt«, spöttelte Conan. »Sie werden den Felsen nicht hochklettern, um an euch heranzukommen. Sie werden ihn lediglich umzingeln und euch aushungern.«
    »Er hat recht«, flüsterte Zarono hilflos. »Was sollen wir tun?«
    »Einen Waffenstillstand mit ihm aushandeln«, schlug Strombanni vor. »Wenn irgend jemand uns lebend hier herausbringen kann, dann er. Die Kehle können wir ihm später immer noch durchschneiden.« Er hob die Stimme und rief: »Conan, vergessen wir einstweilen unsere Meinungsverschiedenheit. Du steckst genauso im Schlamassel wie wir. Komm herunter und hilf uns heraus.«
    »Ich sitze durchaus nicht im gleichen Boot wie ihr«, rief der Cimmerier zurück. »Ich brauche nur zu warten, bis es dunkel ist, dann kann ich auf der anderen Seite hinunterklettern und im Wald verschwinden. Durch die Piktenumzingelung zu schleichen, wird mir bestimmt nicht schwerfallen. Dann kehre ich zum Fort zurück, berichte, daß ihr alle von den Wilden niedergemetzelt wurdet – und bis dahin stimmt das dann sowieso.«
    Strombanni und Zarono starrten einander mit fahlen Gesichtern an.
    »Aber das werde ich nicht tun!« brüllte Conan. »Nicht, weil ich etwas für euch Hunde übrig habe, sondern weil ich nicht zulassen werde, daß Weiße – auch wenn es meine Feinde sind – von den Pikten abgeschlachtet werden.«
    Des Cimmeriers Kopf mit der zerzausten schwarzen Mähne schob sich über den Kammrand.
    »Hört genau zu. Es ist nur ein kleiner Kriegertrupp dort unten. Ich sah die Teufel durch die Büsche schleichen, vor einer Weile, als ich lachte. Außerdem, wenn es viele wären, würde keiner von euren Leuten unten mehr leben. Ich glaube, die dort sind nur ein paar der Flinkfüßigeren einer größeren Kriegerschar, die man vorausgeschickt hat, um uns den Weg zur Küste abzuschneiden. Ja, ich bin ganz sicher, daß ein großer Trupp in unsere Richtung unterwegs ist.
    Die Teufel bewachen nur die Westseite des Felsens, glaube ich, nicht die Ostseite. Ich werde dort hinunterklettern und mich durch den Wald von hinten an sie heranschleichen. Inzwischen kriecht ihr den Pfad hinunter und schließt euch euren Männern zwischen den Felsblöcken an. Sagt ihnen, sie sollen ihre Bogen einstecken und ihre Klingen ziehen. Wenn ihr mich rufen hört, dann rennt zu den Bäumen an der Westseite der Lichtung.«
    »Und was ist mit dem Schatz?«
    »Zur Hölle mit dem Schatz! Wir können von Glück reden, wenn es uns gelingt, unsere Köpfe zu retten!«
    Der schwarzmähnige Kopf verschwand. Die beiden Kapitäne lauschten auf Geräusche, die verrieten, daß Conan zur anderen Seite, der fast senkrechten Steilwand, kroch und dort hinunterklomm, aber sie hörten nicht den geringsten Laut. Auch unten im Wald war es jetzt völlig still.

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