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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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sehr hoch am Himmel, als ich die Dächer von Schondara vor mir sah.
    Der Wald endete eine knappe halbe Meile vor der hübschen Grenzstadt mit ihren schmucken Häusern, aus Holzstämmen die meisten, aber einige waren auch Fachwerkhäuser, dergleichen wir in Thandara nicht haben. Doch gab es weder einen Verteidigungsgraben noch Palisaden rings um das Städtchen, was mich sehr wunderte. Denn wir von Thandara bauen unsere Dörfer und Häuser nicht nur als Unterkunft, sondern auch als Festung gegen den Feind. Zwar waren unsere Siedlungen noch winzig – wir lebten ja noch nicht lange in diesem Land –, aber sie konnten alle, Blockhaus um Blockhaus, bestens verteidigt werden.
    Rechts des Städtchens stand ein weiteres Fort, mitten in einer Wiese, mit Palisaden und Graben, und auf einer hohen Plattform stand eine drehbare Balliste. Es war etwas größer als Fort Kwanyara, aber ich sah wenige Köpfe über dem Wehrgang, ein paar behelmte nur und einige mit Hüten. Und bloß der Falke von Schohira flatterte als Standarte über dem Fort. Da fragte ich mich, wenn Schohira doch für Conan war, weshalb hißten sie dann nicht auch sein Banner: den goldenen Löwen auf schwarzem Feld – das war die Standarte des Regiments, das er als Söldnergeneral von Aquilonien befehligt hatte.
    Links, am Rand des Waldes, sah ich ein großes steinernes Haus inmitten eines Obst- und Ziergartens. Das mußte Lord Valerians sein. Er war der reichste Grundbesitzer im westlichen Schohira. Ich selbst war ihm nie begegnet, aber ich wußte, daß er mächtig und vermögend war. Doch das Herrenhaus wirkte jetzt verlassen.
    Auch die Stadt wirkte leer und verlassen, zumindest von Männern. Frauen und Kinder dagegen gab es viele. Mir schien, die Männer hatten ihre Familien hierhergebracht, wo sie sie in Sicherheit glaubten. Ich sah wenige kampffähige Männer. Während ich die Straße hochging, folgten mir viele Augen mißtrauisch, doch keiner sprach zu mir, außer, um kurz meine Fragen zu beantworten.
    In der Taverne hockten nur ein paar alte Männer und Krüppel an den bierfleckigen Tischen und unterhielten sich gedämpft. Alle verstummten, als ich in meiner abgetragenen Lederkleidung durch die Tür trat, und aller Augen wandten sich mir zu.
    Ein noch bedeutungsvolleres Schweigen setzte ein, als ich mich nach Hakon Stroms Sohn erkundigte. Der Wirt erklärte mir, daß Hakon kurz nach Sonnenaufgang nach Thenitea geritten war, wo die Militiastreitkräfte lagerten, aber daß er bald zurückkommen würde. Da ich hungrig und müde war, ließ ich mir in der Schankstube Essen auftischen und spürte die fragenden Augen auf mir, während ich aß. Danach legte ich mich in eine Ecke auf ein Bärenfell, das der Wirt mir zur Verfügung stellte, und schlief. Ich schlief immer noch, als Hakon Stroms Sohn kurz vor Sonnenuntergang zurückkehrte.
    Er war ein großer Mann, mit langen Armen und Beinen und breiten Schultern, wie die meisten aus der Westmark. Wie ich trug er ein Jagdhemd und fransenverzierte Beinkleider aus Wildleder und weiche Mokassins. Ein halbes Dutzend Waldhüter war in seiner Begleitung. Sie setzten sich an einen Tisch in Türnähe und beobachteten ihn und mich über ihren Bierkrügen.
    Als ich meinen Namen nannte und ihm sagte, ich habe eine Nachricht für ihn, musterte er mich und bat mich, mich mit ihm an einen Tisch in einer Ecke zu setzen, wo er sogleich schäumendes Bier für uns kommen ließ.
    »Wißt ihr hier Bescheid, wie die Dinge in Thandara stehen?« fragte ich ihn.
    »Wir wissen nichts Sicheres, kaum mehr als Gerüchte.«
    »Nun«, sagte ich, »die Nachricht, die ich für Euch habe, kommt von Brant Dragos Sohn, dem Landrat von Thandara, und dem Rat der Hauptleute. Durch dieses Zeichen sollt Ihr erkennen, daß ich wirklich von ihnen geschickt wurde.« Bei diesen Worten tauchte ich einen Finger in das Bier und kritzelte ein Symbol auf den Tisch, das ich sofort wieder löschte. Er nickte. Seine Augen glänzten, und ich sah, daß ich sein volles Interesse hatte.
    »Und das ist die Nachricht«, sagte ich. »Thandara hat sich für Conan entschieden und steht bereit, ihm und seinen Freunden zu helfen und gegen seine Feinde zu kämpfen.«
    Da zog ein erleichtertes Lächeln über seine Züge, und er drückte heftig meine Hand.
    »Gut!« rief er. »Aber ich hatte auch nichts anderes erwartet.«
    »Wer in Thandara könnte Conan auch vergessen!« entgegnete ich. »Ich war noch ein halbes Kind, damals in Conajohara, aber ich erinnere mich gut an ihn, als

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