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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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ziemlich sichere Straße führt um die Marschen herum und dann weiter zu den anderen Provinzen, aber das war ein langer und anstrengender Weg.
    Dann fragte er mich, was es Neues in Thandara gibt. Aber ich antwortete, das wüßte ich nicht, weil ich eben erst von einer längeren Erkundung aus dem Land des Otterstammes zurückgekehrt sei. Das war eine Lüge, aber ich hatte ja keine Ahnung, auf welcher Seite Schohira im Bürgerkrieg stand, und wollte meine wirkliche Meinung nicht kundtun, ehe ich es nicht wußte. Ich fragte ihn, ob Hakon Stroms Sohn in Fort Kwanyara sei, und bekam die Antwort, daß er sich nicht im Fort befände, sondern in der Stadt Schondara, die ein paar Meilen östlich vom Fort lag.
    »Ich hoffe, Thandara schlägt sich auf Conans Seite, so wie wir es getan haben«, sagte der Posten von sich aus. »Und ausgerechnet ich muß hier mit einer Handvoll Waldhüter die Grenze bewachen. Dabei gäbe ich ohne Bedauern meinen Bogen und mein Jagdhemd, wenn ich bei unserer Armee sein könnte, die gegenwärtig bei Thenitea am Ogahabach liegt und auf den Ansturm Brocas' von Torh mit seinen verdammten Renegaten wartet.«
    Staunend schwieg ich. Wenn das keine Neuigkeiten waren! Der Baron von Torh war Lord von Conawaga, nicht von Schohira, das unter der Schutzherrschaft von Lord Thasperas von Kormon stand.
    »Wo ist Thasperas?« fragte ich. Etwas brüsk antwortete der Waldhüter: »In Aquilonien. Er kämpft für Conan.« Aus schmalen Augen blickte er mich an, als wäre ihm gerade erst der Gedanke gekommen, daß ich ja ein Spion sein könnte.
    »Gibt es jemanden, einen Mann, in Schohira«, erkundigte ich mich jetzt, »der eine so gute Beziehung zu den Pikten hat, daß er nackt und bemalt unter ihnen haust und an ihren Zeremonien teilnimmt und ...«
    Ich hielt abrupt inne, als ich sah, wie das Gesicht des Waldhüters sich vor Wut verzerrte.
    »Sei verdammt!« keuchte er, sich kaum noch beherrschend. »Was steckt dahinter, daß du hierherkommst und uns so beleidigst?«
    Er hatte ja nicht unrecht. Einen Mann Renegat zu schimpfen, war die allerschlimmste Beleidigung in der Westmark, obgleich ich es natürlich nicht so gemeint hatte. Aber ich sah schon, daß der Mann nichts über den Burschen wußte, den ich gesehen hatte. Da ich aber nicht mehr darüber sagen wollte, erklärte ich ihm, daß er mich mißverstanden habe.
    »Ich hab dich sehr wohl verstanden«, brummte er und zitterte noch vor Wut. »Wäre nicht deine dunkle Haut und dein Südlandakzent, würde ich dich für einen Spion von Conawaga halten. Aber Spion oder nicht, du hast kein Recht, die Männer von Schohira derart zu beleidigen. Wäre ich nicht auf Posten, legte ich meinen Waffengürtel ab, und du würdest zu spüren bekommen, welcher Art die Männer von Schohira sind.«
    »Ich suche keinen Streit«, versicherte ich ihm. »Aber ich gehe jetzt nach Schondara, wo es dir nicht schwerfallen dürfte, mich zu finden, falls meine Frage dich tatsächlich so tief gekränkt hat. Ich bin Gault Hagars Sohn.«
    »Ich werde kommen!« erklärte er grimmig. »Ich bin Otho Gorms Sohn, und man kennt mich in Schohira.«
    Ich sah ihm noch kurz nach, als er seine Runde fortsetzte und dabei die Finger um Messerschaft und Axtgriff legte, als drängte es ihn danach, beides an mir auszuprobieren. Auch ich setzte meinen Weg fort und machte einen Bogen um den Vorposten, um nicht weiteren Wachen oder Kundschaftern in die Arme zu laufen. Denn in dieser bewegten Zeit konnte man leicht in Verdacht kommen, ein Spion zu sein. Aber wenn Otho Gorms Sohn solche Gedanken gehegt hatte, wurden sie jetzt zweifellos von seinem persönlichen Grimm gegen mich verdrängt. Selbst wenn er daran gedacht hatte, würde er mich jetzt nicht mehr als Spion verhaften, denn sonst würde nichts mehr aus unserem Zweikampf, den er sich inzwischen bereits in den Kopf gesetzt hatte. In normalen Zeiten würde niemand einen Hyborier, der die Grenze überquerte, anhalten oder befragen, aber jetzt war eben alles in Aufruhr, mußte es wohl sein, wenn der Schutzherr von Conawaga in das Herrschaftsgebiet seiner Nachbarn eindrang!
    Mehrere hundert Fuß rings um das Fort waren die Bäume gefällt, und der Wald um diese Lichtung bildete einen grünen Wall. Ich hielt mich innerhalb dieses Walles, als ich das Fort umging, und stieß auch auf niemanden, nicht einmal auf den verschiedenen Pfaden vom Fort, die ich überqueren mußte. Ostwärts marschierte ich weiter und vermied Lichtungen und Gehöfte. Die Sonne stand noch nicht

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