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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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befestigt hatte. Der Graf von Poitain war bereit, sein kleines Fort gegen Procas und seine ganze eiserne Legion zu verteidigen. Zutiefst gerührt umarmte Trocero Conan und Prospero.
    »Mitra sei Dank, daß Ihr noch lebt!« rief er. Er wandte sich dem Cimmerier zu. »Ich hörte, Ihr seid von einem Pfeil durchbohrt worden und Eure Division sei südwärts geflohen wie die Wildgänse.«
    »Bei Gerüchten über eine Schlacht entspricht gewöhnlich nur ein Zehntel der Wahrheit«, sagte Conan lächelnd. Er berichtete von dem Hinterhalt bei Mevano und fragte: »Und wie erging es Euch bei der Tunaisfurt?«
    »Nicht besser als Euch. Ich glaube, Procas persönlich hatte dort das Kommando übernommen. Seine Leute waren sowohl am Süd- als auch Nordufer versteckt und griffen uns von beiden Seiten an, als wir uns anschickten, den Fluß zu überqueren. Ich hätte nicht gedacht, daß er es wagen würde, in solcher Stärke die argossanische Grenze zu überschreiten.«
    »Amulius Procas kennt keine Skrupel, wenn er sich etwas verspricht. Aber sagt, wie seid Ihr hierhergekommen? Durch den Saxulapaß?«
    »Nein. Als wir uns ihm näherten, kampierte dort eine größere Abteilung von Procas' Männern. Glücklicherweise kannte einer meiner Reiter, ein ehemaliger Schmuggler, eine schmale Schlucht parallel zum Paß, durch die er uns führte. Es war ein schwindelerregender Aufstieg, aber wir schafften es mit einem Verlust von lediglich zwei Pferden. Jetzt, sagt Ihr, sei der Saxulapaß offen?«
    »Zumindest war er es vergangene Nacht«, antwortete Conan. Er schaute sich um. »Wir wollen uns beeilen, zu unserem alten Lager auf der Ebene von Pallas zurückzukommen. Meine Männer zusammen mit Euren ergeben immer noch gut über tausend Krieger.«
    »Tausend machen noch lange keine Armee«, brummte Publius. »Es ist nicht mehr als ein Bruchteil der zehntausend, die nordwärts mit uns marschierten.«
    »Es ist ein neuer Anfang«, versicherte ihm Conan, dessen Pessimismus der vergangenen Nacht verflogen war. »Ich entsinne mich noch gut, wie alles mit nur fünf unverzagten Herzen begann.«
     
    Als die Überreste der Rebellenarmee dahinmarschierten, schlossen sich ihnen weitere Trupps an, die dem Gemetzel entgangen waren, auch kleinere Gruppen und einzelne Überlebende. Immer wieder schaute Conan besorgt über die Schulter zurück und erwartete jeden Augenblick, Procas' gesamte Grenzlegion in wilder Verfolgung die Rabirianischen Berge herabstürmen zu sehen. Aber Publius teilte seine Befürchtung nicht.
    »Überlegt doch, General«, sagte er. »König Milos hat uns nicht – zumindest noch nicht – verraten oder sich gegen uns gestellt, denn zweifellos wäre er uns sonst in den Rücken gefallen, während Procas uns angriff. Mir deucht, nicht einmal der wahnsinnige König von Aquilonien würde es wagen, einen offenen Krieg mit Argos zu riskieren, denn die Argossaner wären ein zäher Gegner. Amulius Procas weiß, wie weit er gehen darf. Hätte er unüberlegt benachbarte Reiche beleidigt, wäre er längst nicht mehr General in des Königs Gnaden. Wenn wir erst unsere Ausbildungslager erreicht und unsere Befestigungen verstärkt haben, sind wir für den Augenblick sicher. Die Reservevorräte und die Lagerbediensteten erwarten uns.«
    Conan zog finster die Brauen zusammen. »Außer Numedides besticht oder erpreßt König Milo, daß er gegen uns vorgeht.«
     
    In gewisser Weise waren Conans Befürchtungen nicht aus der Luft gegriffen. Denn nicht lange danach saßen aquilonische Agenten mit König Milos und seinen Ratgebern beisammen. Der Sprecher der Aquilonier war Quesado, der Zingarier, der Messantia mit einigen Begleitern nach einem langen, anstrengenden Ritt – in einem weiten Bogen um die sich bekriegenden Armeen – erreicht hatte.
    Quesado, jetzt prunkvoll in schwarzem Samt und Stiefeln aus dem feinsten roten kordovanischen Leder ausstaffiert, hatte sich verändert, und diese Veränderung war nicht ausgesprochen zum Besten seines Auftraggebers. Als König Numedides von den Erfolgen des Spions in Vibius Latros Diensten hörte, war er sofort hocherfreut gewesen und hatte darauf bestanden, Quesado zu befördern und ins Diplomatische Corps aufzunehmen. Das stellte sich als Fehler heraus.
    Der Zingarier war ein ausgezeichneter Spion gewesen, dessen Stärke in seiner Unauffälligkeit gelegen hatte. Jetzt plötzlich war er, was Sold und Prestige betraf, die Stufen hinaufgefallen, und nun legte er seine Fassade der Bescheidenheit ab und die

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