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Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Conan-Saga 16 - Conan der Befreier

Titel: Conan-Saga 16 - Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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Ungnade meines hohen Herrn auf Euch herabbeschwören wollt!«
    »Diese Worte wirst du noch bereuen, Bube!« Quesado knirschte mit den Zähnen und drehte sich um. Er stapfte wütend über das Kopfsteinpflaster zu seinem früheren Quartier im Hafen, wo Fadius und Alcina seiner harrten. Dort kritzelte er eine von seinem Grimm diktierte Botschaft an den König von Aquilonien und berichtete von seiner Abfuhr auf dem Hof von Argos. Dann befestigte er sie am Bein einer der Brieftauben.
     
    Ein paar Tage später erreichte der Bericht des ehemaligen Spions Vibius Latro, der ihn sofort dem König zur Kenntnis brachte. Numedides, der sich schon bei geringeren Anlässen nicht beherrschen konnte, las aus dem Bericht die Halsstarrigkeit des Königs von Argos gegenüber seinem mächtigen Nachbarn heraus und schickte sofort in größter Eile einen weiteren Kurier an General Amulius Procas. Der überbrachte eine Nachricht, die mehr als nur ein Betreten des Nachbarstaats erlaubte, wie die Botschaft zuvor. Sie befahl dem General ohne Verzögerung die Grenze nach Argos zu überschreiten und mit allen zur Verfügung stehenden Kräften auch die letzten Überreste der Rebellion zu zermalmen.
    Procas, ein kampferprobter und gerissener alter Krieger, wand sich unter dem königlichen Befehl. Am Abend, der den siegreichen Kämpfen am Alimane gefolgt war, hatte er schleunigst die Abteilungen, die die fliehenden Rebellen gejagt hatten, aus argossanischem Territorium zurückgezogen. Diese Überschreitungen konnten gerade noch als schlecht abzubrechende Verfolgung entschuldigt werden. Wenn er sich aber jetzt einer neuen Übertretung schuldig machte, die schon fast einer Invasion nahe kam, würde König Milos' Einstellung von vorsichtiger Neutralität zweifellos zu offener Feindseligkeit umschlagen.
    Aber der königliche Auftrag gestattete keine Widerrede und schon gar keine Befehlsverweigerung. Wenn er seinen Kopf behalten wollte, mußte Procas wohl oder übel angreifen, selbst wenn alles in dem alten Veteranen gegen diesen überstürzten Feldzug aufbegehrte.
    Procas verzögerte den Aufbruch um mehrere Tage, in der Hoffnung, der König besänne sich doch noch und zöge den Befehl zurück. Aber keine neue Nachricht erreichte ihn, und Procas wagte nicht, noch länger zu zaudern. Und so überquerte seine ganze Legion an einem klaren Frühlingstag den Alimane. Der Fluß, dessen Hochwasser inzwischen zurückgegangen war, stellte für seine Schwadronen aus Rittern in glitzernden Rüstungen, vierschrötigen Speerkämpfern in Kettenhemden, und Bogenschützen in Lederharnischen, kein nennenswertes Hindernis dar. Sie wateten hindurch und marschierten unbeirrbar die sich dahinschlängelnde Straße weiter, die zum Saxulapaß durch die Rabirianischen Berge und von dort zum Rebellenlager auf der Ebene von Pallos führte.
     
    Erst am Morgen nach Alcinas Ritt aus dem Lager erfuhren die Offiziere vom Geschick ihres Führers. Sie sammelten sich um ihn, legten ihn auf sein Lager und suchten ihn nach Wunden ab. Dexitheus, der noch immer auf einen Spazierstock gestützt humpelte, roch an den kärglichen Überresten in dem Kelch, aus dem Conan Alcinas Trunk geleert hatte.
    »Dieser Trank«, sagte er, »war mit dem Saft des stygischen Purpurlotos' vermischt. Eigentlich müßte unser General jetzt so tot wie König Thutamon sein. Aber er lebt, obgleich nicht viel mehr als ein Leichnam mit offenen Augen.«
    Publius schnippte mit den Fingern, wie er es manchmal tat, wenn er seine Zahlen zusammenrechnete, und meinte: »Vielleicht benutzte der Giftmischer nur soviel der Droge, wie für einen normalen Menschen ausreichen würde, ohne Conans übermenschliche Größe und Kraft in Betracht zu ziehen.«
    »Es war sicher die grünäugige Hexe!« rief Trocero. »Ich habe ihr nie getraut, und ihr Verschwinden beweist eigentlich schon ihre Schuld. Hätte ich die Macht dazu, würde ich sie auf dem Scheiterhaufen verbrennen!«
    Dexitheus wandte sich dem Grafen zu. »Grünäugig, sagtet Ihr?«
    »Ja, Augen so grün wie Smaragde. Aber was soll's? Ganz sicher kennt Ihr Conans Mätresse, die schöne Alcina?«
    Dexitheus schüttelte mit ahnungsvollem Stirnrunzeln den Kopf. »Ich hörte zwar, daß unser General sich eine Tänzerin aus den Tavernen Messantias mitbrachte«, murmelte er, »aber ich versuche immer, die Hurerei bei meinen Söhnen zu übersehen, und Conan hielt die Frau voll Takt meinen Augen fern. Wehe unserer guten Sache! Denn der große Gott Mitra warnte mich in einem Traum

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