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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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helfen kann, und er schuldet mir etwas für frühere Dienste.«
    Ein schiefes Lächeln huschte über Taturs runzlige Züge. »Er, der nicht genannt werden darf, sagte schon, daß Ihr zu handeln versteht. Hier.« Er streckte ihr einen Gegenstand entgegen, der wie ein durchscheinendes Ei aussah. »Zerbrecht es, wenn Ihr in arger Bedrängnis seid, dann werdet Ihr Hilfe aus einer anderen Dimension erhalten.«
    Thanara begutachtete die drei Mittel. »Gut«, sagte sie schließlich. »Reite nach Aghrapur und richte dem König aus, daß ich Conan hier erwarten werde. Wenn alles gutgeht, wird er seinen Feind bekommen. Wenn nicht, muß er sich eine neue Agentin suchen. Leb wohl – und beeile dich!«
    Eine kurze Weile später saß Tatur, der Schamane, bereits auf seinem zottligen hyrkanischen Pony und ritt in unermüdlichem Kanter durch den nächtlichen Wüstensand.
     
    Die Nacht war kühl und still. Der Hauptmann der Wache am Tor streckte sich und gähnte. Vom kleinen Wachhaus auf dem Torplatz aus konnte er zwei Bogenschützen auf der Brustwehr über dem großen Tor patrouillieren sehen. Die beiden Lanzer an den Pfeilern neben dem Eingang standen still. Ihre Kettenhemden und Spitzhelme schimmerten im Mondschein. Es war nichts zu befürchten. Ein Schlag auf den Gong neben ihm würde sofort eine ganze Kompanie aus der Kaserne herbeirufen. Trotzdem hatte der Satrap die Wachen verdoppeln lassen und noch größere Wachsamkeit befohlen.
    Der Offizier wunderte sich. Befürchtete Veziz Shah tatsächlich, daß die Nomaden angreifen würden, um ihren Häuptling zu befreien? Sollten sie doch kommen, diese Wüstenratten. Sie würden sich die Köpfe an den Mauern einrennen, während die Schützen sie mit Pfeilen spickten. Der Satrap schien alt zu werden und unter Alpträumen zu leiden! Er konnte ruhig schlafen, schließlich hielt er, Akeb Man, mit seinen Leuten Wache!
    Wolken schoben sich vor den Mond. Akeb Man blinzelte und spähte. Was war geschehen? Es hatte den Anschein, als hätten die zwei Schützen auf der Mauer sich kurz niedergesetzt. Jetzt standen sie jedoch bereits wieder auf und patrouillierten weiter. Es war wohl am besten, er ließ sich mal bei diesen faulen Hunden sehen. Drei Stunden würde er sie in der Wüstensonne drillen lassen, wenn sie tatsächlich eine unerlaubte Pause eingelegt hatten.
    Er stand auf und schaute noch einmal hinaus, ehe er die Tür öffnete. In diesem Moment wanderte die Wolke weiter, und der Mond schien in vollem Glanz. Ein erschreckender Anblick bot sich ihm. Statt Spitzhelmen und Umhängen trugen die Schützen Kafiyehs und Khalats.
    Zuagir!
    Wie sie hereingekommen waren, wußten nur die Teufel! Akeb Man griff nach dem Hammer neben dem Gong, um Alarm zu schlagen.
    Die Tür zum Wachhaus zerbarst und brach in einer Wolke aus Staub und Holzsplitter ein. Akeb Man wirbelte herum, um seinen Säbel zu packen, aber der Anblick des Mannes vor ihm ließ ihn verblüfft innehalten. Es war kein weißgewandeter Wüstenräuber, sondern ein riesenhafter Krieger aus dem Westen in schwarzer Kettenrüstung und mit einem blanken Breitschwert in der Hand.
    Mit einem Schrei aus Furcht und Wut stieß der Turaner, dem es schnell noch gelungen war, den Säbel zu fassen, tief zu. Doch blitzschnell wich der Riese der krummen Klinge aus und ließ sein Schwert herabpfeifen. Akeb Man kam nicht mehr dazu, einen zweiten Schrei auszustoßen.
    Conan vergeudete keine Zeit für einen einzigen weiteren Blick auf den Toten. Jeden Moment mochte ein neugieriger Soldat den Kopf durch ein Kasernenfenster strecken, oder ein Spätheimkehrer konnte vorbeikommen. Die schweren, eisenbeschlagenen Torflügel schwangen bereits auf. Lautlos und flink quoll ein ganzer Strom weißgewandeter Nomaden herein.
    Schnell erteilte Conan Befehle. Er sprach nicht laut, trotzdem verstand ihn ein jeder.
    »Zwei Männer stecken die Kaserne mit Fackeln in Brand! Dreihundert Bogenschützen mit vollen Köchern stellen sich so auf, daß sie die Soldaten treffen, die sich aus der Kaserne in Sicherheit bringen wollen. Alle anderen machen sich mit Feuer und Schwert über den Rest des Forts her. Nehmt an Beute und Gefangenen, was ihr wollt. Aber bleibt zusammen, teilt euch keinesfalls in kleinere als 20-Mann-Trupps. Thabit, du kommst mit deinen fünfzig Mann mit mir. Wir nehmen uns die Zitadelle vor.«
    Mit gebieterischer Geste entließ Conan seine Unterführer und winkte den fünfzig zu, die ihm trottend folgten. Die rauchenden Fackeln hinter ihnen erhellten den Platz,

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