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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Conan verfolgte es wie ein Rachegeist.
    Am Rand eines breiten Spaltes hielt es zitternd und schwankend an. Erbarmungslos schlug Conan immer wieder mit dem Ring auf es ein. Es wich wimmernd zurück. Einen Augenblick lang kämpfte es um sein Gleichgewicht, dann brach der Eisüberhang am Rand der Spalte, und es stürzte mit langgezogenem Heulen in die Schwärze des Abgrunds.
    Conan schüttelte sich wie ein Wolf nach der Jagd. »Da hat Pelias mir wahrhaftig ein mächtiges Kleinod überlassen«, murmelte er. »Zur Hölle mit diesen Schneedämonen! Nun, einen habe ich zumindest dorthin zurückgeschickt. Aber jetzt muß ich mich beeilen, wenn ich morgen das Flachland erreichen möchte.«
     



8. Der Drache von Khitai
    8
     
    DER DRACHE VON KHITAI
     
     
    Fünfundzwanzig Tage waren bereits vergangen, seit Conan die khitaische Grenze überquert hatte.
    Die unfruchtbare, sandige Öde um die große Wuhuawüste, in der nur wenige Nomaden umherstreiften, war weitem Moorland gewichen. Schwimmvögel flatterten in großer Schar von Sumpfteichen hoch. Rotäugige, leicht zu reizende Wasserbüffel schnaubten und platschten im hohen Rohr. Schwärme von stechenden und beißenden Insekten summten, jagende Tiger brüllten. Conan brauchte alle Erfahrung, die er sich in den sumpfigen Dschungeln Kushs und den Marschen um die Vilayetsee erworben hatte, um dieses unwirtliche Gebiet zu überqueren. Um schneller voranzukommen, hatte er sich Sumpfschuhe angefertigt und, wo es möglich war, damit etwas auszurichten, Flöße aus Bambusrohr.
    Dem Moor folgte dichter Dschungel. Ihn zu durchdringen war nicht viel einfacher. Conans schwerer Zhaibardolch hatte ständig zu tun, um einen Weg durch das Unterholz zu hauen, und glücklicherweise ließen weder seine kräftigen Muskeln, noch seine verbissene Entschlossenheit den Cimmerier im Stich. Diese Gebiete waren vor langer Zeit, als die westliche Zivilisation noch kaum in den Kinderschuhen steckte, blühende, wohlhabende Zivilisation gewesen. Mancherorts stieß Conan auf Ruinen von Tempeln, Palästen, ja ganzen Städten, die seit Tausenden von Jahren tot und vergessen waren. Ihre leeren Fenster erinnerten an Augenhöhlen von Totenschädeln. Ranken umschlangen die porösen Überreste der Statuen unheimlicher, vormenschlicher Götter. Affen keckerten und kreischten empört über die Unverschämtheit dieses Eindringlings, der sich hinter die überwucherten Mauerruinen wagte.
    Allmählich ging der Dschungel in wellige Ebene über, wo gelbhäutige Hirten ihre Herden betreuten. Geradewegs durch diesen Teil des Landes, lückenlos über Hügel und Täler, erstreckte sich die Große Khitaische Mauer. Conan studierte sie aufmerksam mit grimmiger Miene. Mit einem Tausend kühner aquilonischer Krieger sowie Rammböcken und Wurfmaschinen würde er schnell eine Bresche in dieses gewaltige, aber starre Befestigungswerk geschlagen haben, noch ehe Hilfe von anderen Abschnitten der Mauer herbeieilen könnte.
    Aber er hatte keine tausend Soldaten mit Belagerungsmaschinen, und komme, was wolle, er mußte über die Mauer. Eines Nachts, in fast absoluter Dunkelheit, erklomm er sie mit Hilfe eines Seiles und ließ einen Wächter durch einen Schlag auf den Kopf bewußtlos zurück. Das scheinbar endlose Grasland dahinter überquerte er mit dem unermüdlichen Laufschritt der Barbaren, der ihm gestattete, zwischen den einzelnen Pausen weite Strecken zurückzulegen.
    Dieses Grasland endete an einem weiteren Dschungel, der jedoch im Gegensatz zum ersten Spuren von Menschen aufwies. Hier waren bereits schmale Pfade durch das dichte Bambusgestrüpp geschlagen. Üppige Kletterpflanzen wanden sich um mächtige Bäume, Vögel mit buntem Gefieder zwitscherten. In der Ferne knurrte ein jagender Leopard.
    Leichtfüßig wie ein Dschungeltier rannte Conan auf dem Pfad dahin. Nach dem, was er von dem Khitan, dem ehemaligen Rudersklaven auf Yezdigerds Flaggschiff, erfahren hatte, schloß er, daß dies der Dschungel um den Stadtstaat Paikang war. Der Khitan hatte ihm erklärt, daß ein Fußmarsch von acht Tagen erforderlich wäre, diesen Dschungelgürtel zu durchqueren. Conan rechnete damit, es in vier zu schaffen. Mit seinen ungeheuren barbarischen Kraftreserven war er zu Leistungen fähig, von denen andere nur träumen konnten.
    Sein augenblickliches Ziel war irgendeine Waldsiedlung. Wie der Khitan ihm versichert hatte, lebten die Dschungelbewohner in ständiger Furcht vor Paikangs grausamem Herrscher. Deshalb rechnete Conan damit, unter

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