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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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mit immer größeren Augen den Kampf beobachtet. Als Conan hinter der Biegung aufgetaucht war, hatte sie ihn für einen ihrer Verwandten oder einen Freund der Familie gehalten, der so verrückt war, sie retten zu wollen.
    Doch jetzt hatte sie natürlich längst erkannt, daß er ein Cheng-li war, ein weißhäutiger Fremder aus den legendären Landen jenseits der Großen Mauer und der Wuhuawüste. Würde er sie lebenden Leibes verschlingen, wie man sich von diesen Weißen erzählte? Oder würde er sie in sein Vaterland verschleppen, wo sie den Rest ihres Lebens als Sklavin in einem finsteren Verlies gekettet arbeiten müßte?
    Ihre Furcht verringerte sich bei dem freundlichen Grinsen des Fremden, als er ihre Fesseln durchschnitt. Sein bewundernder Blick wanderte über ihre zierliche Gestalt, doch nicht so, als wolle der Fremde etwa ihren Wert als Sklavin abschätzen. Ganz offensichtlich achtete er sie als freie, aber begehrenswerte Frau. Sie errötete zutiefst unter seiner ehrlichen Bewunderung.
    »Bei Macha!« sagte Conan. »Ich wußte nicht, daß es in diesen gelben Ländern so schöne Frauen gibt! Ich hätte wohl schon früher einmal hierherkommen sollen!« Seine Aussprache war alles andere denn vollkommen, aber sie verstand ihn ohne Mühe.
    »Selten besuchen weiße Fremde Khitai«, sagte sie. »Euer Erscheinen und Siegen waren von den Göttern bestimmt. Ohne Euer Eingreifen hätten diese beiden – sie deutete auf die Leichen – mich als hilfloses Opfer für Yah Chiengs Ungeheuer zurückgelassen, das er hier in diesem Dschungel ausgesetzt hat.«
    »Ich habe geschworen, meine Rechnung mit diesem Halunken zu begleichen«, knurrte Conan. »Jetzt sieht es ganz so aus, als könnte ich Eure gleich mitübernehmen. Was ist das für ein Ungeheuer, dem Ihr geopfert werden solltet?«
    »Keiner, der ihm je begegnete, überlebte es, so daß er davon hätte berichten und es beschreiben können. Man munkelt, der Erzzauberer habe ein Monstrum aus vergessener Zeit herbeigeschworen, als noch feuerspuckende Ungeheuer über die Erde stapften und den Boden unter ihren Füßen erschütterten. Er hält das Land damit in Furcht und Schrecken, und es kommt häufig zu Menschenopfern. Immer suchen seine Soldaten die schönsten Frauen und tüchtigsten Männer als Futter für die Bestie aus.«
    »Dann dürfte das hier wohl keine sehr gesunde Gegend sein«, meinte Conan. »Zwar fürchte ich euer Ungeheuer nicht, aber ich möchte meinen Weg nach Paikang lieber ungehindert fortsetzen. Ist Euer Dorf fern von hier?«
    Ehe sie antworten konnte, krachte es laut im Unterholz.
    Der Bambus schwankte, und ein heiseres Brüllen drang den beiden ans Ohr. Conan lächelte grimmig und griff erneut nach seinem Tulwar. Erschrocken wich das Mädchen hinter des Cimmeriers breiten Rücken zurück. Conan wartete angespannt wie ein Tiger.
    Eine seltsame Mischung aus Krächzen und Knurren war zu hören, als eine gigantische, schuppengepanzerte Kreatur durch das Unterholz am Rand der Lichtung brach. Vor dem dunklen Hintergrund des Dschungels war sie anfangs nicht gut zu erkennen, doch als sie ins Sonnenlicht stapfte, sah man sie in voller Größe. Gut vierzig Fuß durfte sie von der Schnauze bis zum Zackenschwanz messen. Ihre kurzen, krummen Beine hatten Klauenfüße mit scharfen Krallen. Gegen die im weit aufgerissenen Rachen blitzenden Zähne hätten sich die Fänge eines Säbelzahntigers winzig ausgenommen. Die gewaltigen Schwellungen an den Schädelseiten verrieten, mit welch ungeheuerlichen Muskeln diese schreckliche Vernichtungsmaschine arbeitete. Ihre Schuppenhaut war von bleiernem Grau, und ihr gräßlicher Atem stank nach verwesenden Leichen.
    Das Untier blieb einen Augenblick blinzelnd im Sonnenschein stehen. Conan nutzte ihn.
    »Schnell, klettert den Baum hinauf«, donnerte er dem angstgelähmten Mädchen zu. »Dort kann es Euch nicht erreichen!«
    Durch seine Worte aus seiner Erstarrung gerissen, befolgte das Mädchen Conans Rat, während seine Aufmerksamkeit voll und ganz der titanischen Echse galt. Sie war einer der furchterregendsten Gegner, denen er sich bisher gegenüber gesehen hatte. Gerüstete Ritter, schwertschwingende Krieger, blutdurstige Raubtiere und heimliche Giftmischer waren alle nichts, verglichen mit diesem Koloß der Vernichtung, der da auf ihn zustürmte.
    Aber der geschickteste Jäger der Berge Cimmeriens, der Dschungel von Kush und der turanischen Steppen ließ sich nicht in einem Bissen verschlingen. Conan blieb stehen, denn

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